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1251 - Die Heilige und die Hure

1251 - Die Heilige und die Hure

Titel: 1251 - Die Heilige und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unten. »Aber zu wenig!«, rief sie. »Einfach zu wenig, begreifst du das? Ich komme nicht mehr weiter. Da ist eine Grenze.«
    »Wir werden sie knacken.«
    Ich hatte meine Antwort so dahingesagt, aber Julie fasste sie anders auf. Sie wirkte wie jemand, dem eine Idee gekommen war, und so schaute sie mich auch an. Bohrend fast.
    »Da war noch etwas, John. Ich erinnere mich jetzt.«
    »Was?«
    Sie blies die Luft aus. »Etwas, das mir richtig Angst eingejagt hat. Glaube mir. Es ist schlimm gewesen. Es war auch mehr zu spüren als zu sehen. Im Hintergrund. Es hatte nichts mit Maria Magdalena zu tun, wirklich nicht. Es lauerte, und ich glaube auch, dass es mich, nur mich gemeint hat.«
    »Es?«, fragte ich.
    »Ja, ein Es. Ich kann es nicht beschreiben oder kaum. Es war so böse, es lauerte im Hintergrund, und ich habe es auch nur einen winzigen Augenblick gesehen. Dann bekam ich es mit der Angst zu tun, denn es verschwand, und für einen Moment sah ich es besser. Da brannte es sich bei mir fest.«
    »Kannst du es beschreiben?«
    Sie nickte. »Eine hässliche Gestalt, ein schlimmes Gesicht, aus dessen Stirn große Hörner wuchsen. Groß und gebogen. Glänzende Augen kamen auch hinzu«, sagte sie schnell. »Ein hässliches Gesicht, ein Bart am Kinn. Es war so widerlich, genau wie dieses Grinsen des breiten Mauls. Ich habe noch nie einen so breiten Mund gesehen, das war schon ein Maul.«
    »Hast du das Gesicht länger erkennen können?«
    »Nein, John, nein. Nur für einen Moment. Dann war es wieder weg. Aber ich werde es nie vergessen.«
    Sie sah mein Nicken und fragte: »Kennst du es?«
    »Ich denke schon.«
    »Und? Wer ist es?«
    »Leider Baphomet…«
    ***
    Julie Ritter schwieg. Mit diesem Namen konnte sie etwas anfangen, doch jetzt fehlten ihr die Worte.
    Sie grübelte darüber nach, was sie sagen sollte, aber sie musste gewisse Dinge erst zusammenfügen, was sie aber nicht schaffte, denn sie fragte: »Wieso war er auch da?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist leider älter als wir annehmen, und er hat es damals geschafft, gewisse Templer auf seine Seite zu ziehen, was nicht besonders schwer gewesen sein muss, da die offizielle Kirche den Orden plötzlich verfolgte. Da haben es sich viele Templer überlegt und sind übergelaufen.«
    »Bis heute, nicht?«
    »Ja. Sehr stark sogar, denn Baphomet hat einen Stellvertreter gefunden. Einen gewissen Vincent van Akkeren.«
    »Den kenne ich nicht.«
    Ich lächelte ihr zu. »Sei froh, dass du ihn nicht kennst. Er ist zwar ein Mensch, aber an Grausamkeit kaum zu überbieten. Er will die Gebeine der Maria Magdalena ebenso finden wie wir. Nur weiß er nicht, wie er das schaffen soll, weil ihm einfach zu viele Informationen fehlen, und da können wir uns die Hand reichen.«
    »Dann hat es sich also nicht gelohnt, dass du mich hypnotisiert hast, John?«
    »Doch, es hat sich gelohnt. Ich weiß zumindest, dass du sie gewesen bist oder umgekehrt. Zumindest gehe ich sehr stark davon aus. Einen Eid würde ich nicht darauf leisten.«
    »Und wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Wir müssen weiterhin suchen.«
    »Wo?«
    »Nicht mehr hier. Ich denke, dass ein anderer Ort wichtiger ist. Er liegt in Frankreich. Rennes-le-Château. Denn dieses Schloss oder diese Burg besitzt einen Turm, der Maria Magdalena zu Ehren errichtet worden ist. Der Magdalenenturm.«
    »Dann müssen wir dorthin?«
    »So ist es. Und ich wünschte mir, dass du dich dort erinnern kannst.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Das ist nicht möglich. Als Maria Magdalena lebte, waren die Kirchen, Burgen und Schlösser noch nicht gebaut worden.«
    »Das ist richtig, Julie. Aber warum haben ihn die Templer so genannt? Da muss es einen Grund geben.«
    »Stimmt. Aber hast du nicht von deinen Templer-Freunden erzählt, die in der Nähe leben?«
    »Danke, du hast gut zugehört.«
    Sie lächelte verlegen und winkte ab. »Ich meine, wenn sie auf deiner Seite stehen, dann wäre es doch nicht schlecht, wenn sie sich den Turm ansehen. Vielleicht finden sie etwas heraus, sodass wir dort nicht mehr hin müssen.«
    »Die Idee ist gut. Daran habe ich auch gedacht. Aber noch besser ist es, wenn wir selbst hinfahren und uns mit eigenen Augen davon überzeugen.«
    Julie wunderte sich. »Du gibst wohl nie auf - oder?«
    »Nicht, wenn ich ein Ziel sehe, obwohl es noch in weiter Ferne liegt, da bin ich ehrlich.«
    »Und wie sollen wir dorthin kommen?«
    »Fliegen.«
    Sie lachte nur.
    »Wie sonst?«
    Julie lachte weiter und sagte dann: »Pardon, John,

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