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1252 - Spur in die Vergangenheit

1252 - Spur in die Vergangenheit

Titel: 1252 - Spur in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jedenfalls hat man sie stark verehrt. Ihr Name ist gewissermaßen Programm gewesen. Ob hier, England, in Italien oder Österreich - überall findest du Spuren. Es sind Kirchen und Kapellen nach ihr benannt worden, und sogar in Südamerika kennt man ihren Namen.«
    »Aber man weiß nicht, wo ihre sterblichen Überreste zu finden sind, Godwin. Das ist doch unser Problem.«
    Der Templer schaute auf eines der Bücher, als könnte er dem Umschlag die Wahrheit entlocken.
    Nach einer Weile sagte er, als Suko das letzte Stück vom Teller nahm: »Es gibt viele Menschen, die gesucht haben. Man vermutete, dass die sterblichen Überreste in der Camargue zu finden sind. In Saintes-Maries-de-la-Mer. Andere wollen sie wieder woanders hindeuten, aber es ist sicher, dass sie weder an dem einen noch an dem anderen Ort liegt.«
    »Und wo sollen wir beginnen?«
    Unser Templer-Freund runzelte die Stirn. »Dir da eine Auskunft zu geben, ist nicht leicht. Da müsste man sich schon mit dem Geheimwissen der Gnostiker befassen.«
    »Klingt gut.«
    Godwin verzog den Mund. »Ich weiß nicht, John, ob uns das zum Ziel führt…«
    »Lass es uns versuchen. Ich habe allmählich den Eindruck, als wärst du nicht so recht bei der Sache.«
    »Da irrst du dich. Ich bin nur etwas frustriert.«
    »Warum?«
    »Weil man sich immer, irgendwie festhakt. Man kann wirklich hinsehen, wohin man will, man findet immer etwas, aber dieses Etwas lässt sich nicht zu einem Ganzen zusammenfügen. Sogar Leonardo da Vinci hat sie auf seinem Abendmahlsbild gezeichnet, sagt man.«
    »Und wo sollte sie da sein?«, fragte ich.
    »Zur Rechten von Jesus.«
    »Moment, das ist doch der Jünger Johannes.«
    »Ha, das sagen die meisten Fachleute auch. Andere wiederum meinen, dass diese Figur eine Frau ist. Eben Maria Magdalena.«
    »Wolltest du uns das sagen?«, fragte Suko, »als du das Geheimwissen erwähnt hast?«
    »Nein, das ist es nicht. Ich wollte auf etwas anderes hinaus. Das mit dem Bild war mehr eine Zwischenbemerkung. Manche meinen eben, dass Magdala groß, lang, erhaben oder auch Turm bedeuten kann. Man hat um sie, den Turm, einen regelrechten Kult errichtet. Besonders ist davon in den gnostischen Evangelien zu lesen, in denen es angeblich um die wahre Geheimlehre Jesu geht. Aber ich komme auf den von mir erwähnten Kult und auf den Turm zurück. Das Fest der Maria Magdalena wird am 22. Juli gefeiert. Die Zinnen des Magdalenenturms in Rennes-le-Château und ebenso die Stufen innerhalb des Turms ergeben ebenfalls die Zahl Zweiundzwanzig. Es gibt auch noch einen Spruch mit zweiundzwanzig Buchstaben, der mir im Moment nicht einfällt. Aber diese Zahl ist schon auffällig oder meint ihr etwa nicht?«
    »Doch«, gab ich zu.
    Suko fragte: »Ist das Zufall?«
    »Nein, daran glaube ich nicht«, erwiderte Godwin. »Das hat schon seine Bedeutung.« Der Templer hob den rechten Zeigefinger etwas an. »Wenn man der Geschichte glauben soll, dass Maria Magdalena hier in Südfrankreich gelebt und das Gebiet hier um Rennes-le-Château bevorzugt hat, da kommt mir der Gedanke, dass sie hier auch gestorben ist und wir möglicherweise in Rennes-le-Château suchen müssen.«
    »Im Turm?« fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Welche Hinweise gibt es noch?«, wollte Suko wissen.
    »Einige. Unter anderem ist in der Kirche von Rennes-le-Château ein Bild zu sehen. Es zeigt sie vor einem Wurzelkreuz kniend, praktisch vor etwas Lebendigem. Es kann sein, muss aber nicht sein, um das mal so locker zu sagen. Es liegt an uns, die Wahrheit herauszufinden. Schaffen wir es, sind wir die Könige. Schaffen wir es nicht, geht die Welt auch nicht unter.«
    Da hatte er schon Recht. Aber mir ging es nicht nur um das Suchen, Betrachten und Nachdenken, es kam noch etwas anderes hinzu, und das durfte nicht vergessen werden.
    »Bitte, wir müssen daran denken, dass wir nicht nur Maria Magdalenas Gebeine suchen, sondern eine Person, die lebt und leider entführt worden ist.«
    »Du meinst diese Julie Ritter, John?«
    »Ja. Sie ist die Quelle, muss sie einfach sein, sonst hätte sich van Akkeren nicht so intensiv um sie gekümmert. Er glaubt, das Rätsel der Heiligen durch Julie lösen zu können. Ob er das schafft, will ich mal dahingestellt sein lassen. Wir dürfen ihm nur nicht den Weg bereiten und müssen ihn daran hindern.«
    Suko und auch Godwin stimmten mir zu. Es stellte sich die Frage, wo wir mit der Suche beginnen sollten.
    Da musste ich passen.
    »Und auch nicht in dieser Nacht«, sagte der Templer. »Ich

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