1252 - Spur in die Vergangenheit
zurück. »Nein… ja… ich… möchte hier weg. Sie sind jemand, der…«
»Wer bin ich?«
»Van Akkeren.« Beide Hände schlug sie gegen den Mund. Erst jetzt musste ihr aufgefallen sein, dass etwas nicht stimmte, und wahrscheinlich hatte sie keine Ahnung, was wirklich abgelaufen war, denn sie deutete es durch ein leichtes Kopfschütteln an.
»Was ist passiert?«
»Nichts!«
»Doch, doch, doch!«, schrie sie hervor. »Mir fehlt etwas Zeit. Das weiß ich, denn ich kann mich nicht daran erinnern, was in den letzten Minuten passiert ist.« Sie starrte Baphomet an und hob dabei sehr langsam den rechten Arm, um mit der gestreckten Hand auf sein Gesicht zu deuten. »Das… das… hat sich verändert…«
»Und weiter?«
Julie Ritter überlegte angestrengt, aber sie konnte nur mit den Schultern zucken. Jegliche Erinnerung war bei ihr ausgelöscht worden.
Van Akkeren versuchte, sie zu beruhigen. »Es ist wirklich nichts Schlimmes passiert. Nichts, was dich zum Fürchten bringen könnte, Julie. Ich weiß auch, dass du dich hier in dieser Umgebung nicht wohlfühlst. Es ist ein altes Haus, das im Winter leer steht. Ich habe es für mich persönlich annektiert. Du brauchst keine Angst zu haben, denn wir werden es gemeinsam verlassen, und ich denke, dass du hierher nicht mehr zurückkehren musst.«
»Wo gehen wir denn hin?«
»Lass dich überraschen.«
»Ich will nicht. Ich will nicht bei Ihnen bleiben.« Sie zog sich von ihm zurück, aber van Akkeren lachte nur.
»Was du willst und was du nicht willst, Julie, das bestimme ich ganz allein. Du hast es in Belgien erlebt, und daran hat sich nichts geändert.«
Julie Ritter war nicht die Frau, die so leicht aufgab. Sie stemmte sich dagegen an, doch ihre Chance war gleich Null. Van Akkeren war der Mann, der Macht über sie hatte, und das merkte sie sehr deutlich. Allein durch seinen Blick drückte er ihren Willen nieder. Und als er die Hand ausstreckte, gehorchte sie ihm wie ein kleines Kind.
Van Akkeren winkte seinen beiden Helfern. »Es geht los«, sagte er nur…
***
Suko stand noch auf dem Weg und schaute hinein in das Tal. Aber er hatte sich dabei nach vorn gebeugt, damit er auch das sehen konnte, was unter ihm passierte.
Wir hatten ihn erreicht, entdeckten aber nichts. Suko musste erst nach unten zeigen. Ich beugte mich so weit vor, dass ich mich an einem kargen Gestrüpp fest halten musste.
»Da gehen sie!«
Mehr brauchte er nicht zu sagen. Vier Personen schritten einen schmalen Pfad entlang. Zum Glück war es Winter, so trugen die Bäume kein Laub, das uns sonst den Blick genommen hätte.
Drei Männer und eine Frau!
Zwei Männer und die Frau kannte ich aus Belgien her. Der dritte Mann war mir ebenfalls bekannt, und mich durchschoss eine heiße Lohe, als ich auf ihn herabblickte.
Es war Vincent van Akkeren. Derjenige, der die Macht über die Templer bekommen wollte. Er hatte sich Julie Ritter geholt, die so bei ihm blieb, als würde sie zu ihm gehören.
Ich glaubte nicht daran. Van Akkeren musste sie manipuliert haben. Unter Umständen konnte er auch das herausgefunden haben, was ich leider nicht geschafft hatte. Aber wir hatten die Spur nicht verloren, und mir kam der Gedanke, dass wir uns kurz vor dem Ziel befanden.
Zum Glück kam keiner auf den Gedanken, in die Höhe zu schauen. Sie gingen über den Pfad, und wir hatten das Glück, dass sie nicht in der Nähe des Hangs blieben, sondern sich von ihm entfernten, sodass wir sie besser beobachten konnten.
»Wo wollen sie hin?«, murmelte Suko.
»Sieht nach Rennes-le-Château aus«, sagte Godwin.
»Dann könnten dort tatsächlich die Gebeine liegen?«
»Man muss davon ausgehen, John. Und ich kann mir auch denken, welche Ziele sie anvisiert haben.«
»Da bin ich gespannt.«
»Entweder die Kirche oder den Friedhof.«
Ich schwieg in den nächsten Sekunden, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es so einfach war.
Sollten wir die Gebeine, wenn überhaupt, tatsächlich auf einem Friedhof finden? Möglich war alles.
Oft sind die einfachsten Lösungen die besten im Leben, und wir mussten uns davor hüten, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.
Wir irrten uns beide, denn die kleine Gruppe dachte gar nicht daran, eines der Ziele zu besuchen.
Was schließlich geschah, überraschte uns, und wir konnten richtig froh darüber sein, diesen Logenplatz gefunden zu haben.
Sie verließen den Pfad jetzt, was uns wunderte. Es gab keinen zweiten Weg, der abzweigte. Sie gingen jetzt innerhalb des
Weitere Kostenlose Bücher