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1255 - Böser schöner Engel

1255 - Böser schöner Engel

Titel: 1255 - Böser schöner Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Häuser hatten bauen können.
    Das war eine andere Welt. Eine stille, eine leere, denn die Häuser lagen nicht frei. Um sie herum existierte viel Grundstück. Es war nie unbewacht. Oft standen die entsprechenden Typen an den Toren, aber ich sah auch immer wieder die künstlichen Augen der Kameras und Mauern oder Gitter.
    »Hier lebt also die Creme?«
    »Klar. Nur ist sie manchmal ranzig.« Karina schüttelte den Kopf. »Mein Traum ist es, die meisten der Typen hier hinter Gittern zu sehen, doch der Traum wird immer unerfüllt bleiben, das weiß ich. Da ist das Geflecht der Beziehungen einfach zu stark.«
    Auf mich wirkte diese Umgebung einfach leblos. Ab und zu sahen wir andere Autos fahren. Europäische und amerikanische Nobelmarken, die alle so gut wie neu aussahen und vermutlich nicht auf dem legalen Weg exportiert wurden.
    Das war nicht unser Problem. Da gab es Kollegen, die sich darum kümmerten, doch gegen die Russen-Mafia anzukommen, das war verdammt schwierig.
    Karina kannte sich aus. Sie fuhr kein einziges Mal langsamer, um sich zu orientieren. Wir bogen schließlich in eine schmalere Seitenstraße ein, und die Russin erklärte mir, dass Sandor Maremkin in dieser Straße wohnte.
    »Hier hat er sein Hauptquartier«, fügte sie hinzu.
    Es lag auf der linken Seite, und Karina lenkte den Benz in einen Halbbogen, um auf das Tor zuzurollen. Vom Haus sah ich nichts, weil es hinter einer grauen Mauer lag. Das Tor bestand aus Eisen, aber es gab daneben noch ein zweites, kleineres.
    Ich schüttelte den Kopf, als wir angehalten hatten. »Der hat sich abgesichert wie ein Filmstar.«
    »Angst haben beide«, gab mir Karina zu verstehen. »Nur eben vor unterschiedlichen Leuten.« Sie löste ihren Gurt. »Ich muss mal eben aussteigen und Kontakt aufnehmen.«
    Ich ließ sie gehen. Wir waren längst von den Augen der beiden Kameras eingefangen worden, die von zwei verschiedenen Seiten die Zufahrt bewachten.
    Karina ging auf das kleinere Tor zu. Sie redete in die Rillen einer Sprechanlage und musste sich nicht erst auf lange Diskussionen einlassen, denn sehr schnell glitt das Eisentor zur Seite, und so hatten wir freie Zufahrt.
    Allerdings nur bis auf das Grundstück, denn da wurden wir gestoppt. Vier Wachtposten kümmerten sich um uns. Klar, dass sie bewaffnet waren, und sie selbst sahen auch furchterregend aus. Die typischen Kleiderschränke auf zwei Beinen, die vor Kraft kaum gehen konnten und eine Zierde für jede Muskel-Bude waren.
    Wir sollten unsere Waffen abgeben. Genau das war Karina nicht recht. Sie geriet mit den Wachtposten in eine heftige Diskussion und schaffte es sogar, dass einer der Typen dort anrief, wo wir hin mussten. Das Haus bestand aus dunklem Holz und besaß ein weit vorgezogenes Dach. Einige Autos der Luxusklasse standen davor, und ich konnte mir die Bemerkung »Eine nette Datscha« nicht verkneifen.
    »Datscha ist gut, John. Das ist schon eine Nobelvilla.«
    »In die wir unsere Waffen mit hineinbringen dürfen - oder?«
    »Das hoffe ich. Ohne Kanone fühle ich mich nackt. Die Typen wissen, wer ich bin. Bei einem Fremden wäre das nicht möglich gewesen.« Sie hob die Schultern. »Mal schauen, was der große Boss sagt.«
    »Und wenn er was dagegen hat?«
    »Müssen wir in den sauren Apfel beißen.«
    Das mussten wir nicht, denn Maremkin schien heute seinen großzügigen Tag zu haben. Man gab uns die Erlaubnis, auch mit Waffen bis dicht vor das Haus zu fahren, und genau das hatten wir gewollt.
    Wir stellten den Wagen dort ab, wo auch die anderen standen, und da fiel unser Benz erst recht auf, denn diesen zwanzig Jahre alten Diesel hatte noch niemand gesehen.
    Dieses Haus hätte auch irgendwo in den Alpen stehen können, ohne groß aufzufallen. Auch von außen her sah es richtig gemütlich aus. Wer wäre bei seinem Anblick schon auf die Idee gekommen, dass hinter den Wänden jemand hauste, der sein Geld nicht eben legal verdiente.
    Wir wurden wieder von zwei Typen eingefangen, die vor Kraft kaum gehen konnten. Sie schauten uns an, als wollten sie uns jeden Moment zur Hölle schicken.
    Aber sie hielten uns die Tür auf, und wir durften eintreten. Die dicken Teppiche schluckten unsere Schrittgeräusche. Von außen hatte mir das Haus gefallen, von innen weniger, denn es war überladen von großen Schränken, von Sesseln und Tischen. Das sah ich, weil zwei Türen offen standen und ich die entsprechenden Blicke in die dahinter liegenden Räume werfen konnte.
    Dort führte man uns nicht hin. Auch mit dem Lift

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