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1256 - Belials Bann

1256 - Belials Bann

Titel: 1256 - Belials Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hob die Schultern. »Belial ist ein unberechenbares Geschöpf. Man kann ihn nicht einordnen. Alles, was er tut, ist unter Vorbehalten zu sehen. Du kannst ihn nicht mit einem Menschen vergleichen. Wahrheit, die Lüge, das alles fließt bei ihm zusammen oder wird von ihm auf den Kopf gestellt. So sehen die Dinge aus. Er muss ihr nicht die volle Wahrheit gesagt haben. Er kann mit ihr spielen. Er kann sie manipulieren. Es ist sein Bann, der sie fest hält.«
    »Ja, John, ja«, stimmte sie zu. »So muss man es wohl sehen. Trotzdem bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Da steht uns noch einiges bevor.«
    »Deshalb bleibt es auch bei unserem Plan. Wir gehen offensiv vor. Wir treten ihr oder ihnen entgegen. Ich will die direkte Konfrontation, und ich gehe mit ins Studio, über das wir sowieso noch reden müssen, das heißt, über die Sendung. Ich habe sie nie gesehen. Meine wichtigste Frage ist, ob sie vor Publikum stattfindet.«
    »Nein, das auf keinen Fall. Zu viele Zuschauer hätten Tamara nur gestört, das hat sie immer gesagt. Es ist ein Trio. Der Patient, der Moderator und sie. Außerdem ist die Sendung unregelmäßig im Programm. Wenn feststeht, dass es wieder eine Heilung geben soll, dann schafft der Sender sofort Platz. Es wird auch in den Berichten davor angekündigt, und die Quoten steigen natürlich. Die Sendung ist der Renner im Land. Daran erhitzen sich die Gemüter. Es gibt Befürworter und Gegner. Viele halten sie für Schwindel. Am meisten ärgert es die Leute wohl, dass sich Tamara nicht interviewen lässt. Man kann sie nicht fangen, verstehst du? Sie ist immer schnell verschwunden. Ich habe mich da erkundigt. Sie geht in ihre Garderobe, aber sie kommt nicht mehr heraus, wie Zeugen bestätigt haben. Sie ist dann einfach weg. Alle, die etwas von ihr wollen, haben das Nachsehen.«
    »Weil es kein Problem für sie ist, Karina. Unsere Freundin kann sich auflösen. Das haben wir mittlerweile von zwei Zeuginnen gehört. Sie bestimmt die Regeln. Alles andere müssen wir abwarten. Wir werden versuchen, diese Regeln zu unterbrechen. Wir stellen sie, und dann sehen wir weiter.«
    Karina nickte einige Male. Sehr überzeugt sah sie dabei nicht aus, aber es war zumindest ein Entschluss, den wir gefasst hatten.
    Ich drehte mich um und schaute durch das noch immer offene Fenster aufs Dach hinaus. Es war durch den Schnee weiß und noch glatter geworden. Aber von Tamara sah ich nichts. Die Heilerin hatte sich zurückgezogen und blieb nach wie vor verschwunden.
    Ich schloss das Fenster und drehte mich zu Karina hin um. »Sie hat das Interesse an uns verloren. Zumindest im Moment«, schränkte ich ein.
    »Dann sollten wir gehen und uns auch von den Frauen verabschieden. Ich weiß nur nicht, was ich ihnen alles sagen soll. Viel Hoffnung kann man ihnen nicht machen.«
    »Viel nicht, aber schon Hoffnung. Ich denke nicht, dass sich Tamara bei ihnen noch mal blicken lässt. Nein, nein, sie hat jetzt etwas anderes vor. Und sie wird den Abend auch nicht ausfallen lassen, davon bin ich fest überzeugt.«
    »Wenn du das so siehst, akzeptiere ich es. Aber es bleibt dabei, dass wir zum Sender gehen?«
    »Was sonst!«
    »Gut, dann bin ich gespannt, was Tamara sagen wird, wenn ich allein dort erscheine.«
    »Du wirst nicht allein sein, Karina.«
    »Moment mal. Hast du deinen Plan wieder umgeworfen?«
    »Nein. Ich werde nur etwas später dort erscheinen. Das kannst du ihr zumindest sagen. Ich halte mich zurück. Ich werde im Hintergrund warten und wünschte jetzt, ich könnte mich unsichtbar machen. Du wirst ihr sagen, dass ich mich verspäten werde, weil mir etwas dazwischen gekommen ist. So werden wir es machen.«
    »Falls sie es akzeptiert!«
    »Das wird sie. Da bin ich mir sicher. Ich glaube nicht, dass sie die Sendung kippen wird.«
    »Dann gehst du nach wie vor davon aus, dass sie mich nicht gesehen hat?«
    »Genau.«
    »Und was ist mit diesem Belial? Ist es nicht möglich, dass er viel mehr weiß?«
    »Tja, dieses Risiko müssen wir leider eingehen. Aber was ist schon perfekt im Leben?«
    »Gar nichts - leider«, erwiderte Karina Grischin leise.
    Wir hatten den Speicher verlassen und gingen die alten, ausgetretenen Stufen der Treppe hinab zu Svetlana Tomkins Wohnung. Wir wollten mit den Frauen sprechen und sie beruhigen. Außerdem wollte ich noch einen Blick auf das Mädchen werfen, um festzustellen, wie es ihm jetzt ging. Es konnte sein, dass Tamara versucht hatte, wieder Kontakt mit Jamina aufzunehmen, um sich ihrer

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