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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einverstanden, den Jungen zu adoptieren, falls sich nicht die echten Eltern meldeten.
    »Das wird wohl nicht der Fall sein«, sagte der Pfarrer.
    »Dann behalten wir ihn.«
    »Danke. Das wird Ihnen der Herrgott nicht vergessen…«
    ***
    Aus dem Mund des Pfarrers drang ein lang gezogenes Seufzen. Er legte die Hände zusammen, nickte uns zu und sagte: »Jetzt wissen Sie alles. Jetzt kennen Sie meine Geschichte. Ich muss mich dafür entschuldigen, dass sie mir so spät eingefallen ist, aber sie liegt schon Jahre zurück. Nun muss ich davon ausgehen, dass meine Albträume mit den damaligen Vorgängen zu tun haben. Man hat mich verflucht. Ja, es ist der Fluch dieser namenlosen Hexe oder der Hölle, wie auch immer man es sieht. Aber er hat mich bei meiner Arbeit nicht behindert. Das möchte ich festhalten.«
    Auch wir waren von seiner Geschichte nicht unbeeindruckt geblieben. Es gab für uns auch keinen Grund, ihm nicht zu glauben, denn so etwas saugte man sich nicht aus den Fingern. Erklärt war natürlich nicht alles. Fragen lagen uns auf der Zunge, und ich fing damit an.
    »Sie haben diese unbekannte Frau, deren Namen Sie nicht mal kennen, nicht mehr wieder gesehen?«
    »So ist es, Mr. Sinclair. Ich habe sie kein zweites Mal entdeckt. Wie Sie sehr richtig schon sagten, ich weiß nicht, wer sie ist. Ich könnte sie nicht mal genau beschreiben, weil es damals schon fast dunkel gewesen ist. Man kann auch nicht mal sagen, ob sie tot ist oder noch lebt. Alles liegt noch in der Schwebe.«
    »Aber es gibt den Jungen«, sagte ich.
    Francis Gallo lächelte. »Genau, es gibt ihn, und ich habe ihn auch aufwachsen sehen. Die Mortons haben Ricky - so nannten sie ihn - nicht wieder abgegeben. Er ist bei ihnen aufgewachsen wie das eigene Kind. Er müsste jetzt zwölf oder dreizehn Jahre sein. So genau weiß ich das nicht. Ich glaube auch nicht, dass sie ihn darüber aufgeklärt haben, woher er tatsächlich stammt.«
    »Haben Sie Kontakt zu ihm?«, fragte Suko.
    »Hin und wieder. Er kam als kleines Kind mit den Mortons zur Kirche. Das hat sich in der letzten Zeit gegeben. So etwas kenne ich. In der Pubertät reagieren die Kinder eben anders. Da wollen sie sich von den Fesseln der Eltern lösen. Mir ergeht es wie vielen meiner Kollegen, auch meine Kirche ist nicht eben perfekt besucht. Aber das sind Zeichen der Zeit. Möglich, dass es sich wieder ändert. Ich hatte ihn auch nicht im Verdacht, dass er mit meinen Albträumen etwas zu tun haben könnte. Für mich ist es nach wie vor diese Banshee.«
    »Eine Totenfrau«, sagte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Wie immer Sie sie nennen wollen. Sie hat jedenfalls vorgehabt, ihr Kind zu ertränken, um seine junge Seele dem Teufel zu weihen. Das muss man sich mal vorstellen! So etwas ist verrückt. Da fühle ich mich wie vor den Kopf geschlagen.« Er wirkte plötzlich hilflos. »Ich sehe Verbrechen in meinen Träumen und erlebe einen oder zwei Tage später, dass sie tatsächlich eintrafen. Das muss man sich mal vorstellen. Es ist schon soweit gekommen, dass ich den Eindruck habe, selbst Auslöser dieser Taten zu sein.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Gallo blickte Suko an. »Ganz einfach. Die Gedanken kommen mir im Schlaf oder werden mir zugeführt, und dann passieren die Dinge tatsächlich. Ich habe sie in die Wege geleitet. Ich bin der eigentliche Mittler. Immer wenn mir die Gedanken kommen oder mir geschickt werden, ist jemand anderer da, der sie in die Tat umsetzt.«
    »Eine gefährliche Folgerung«, sagte Suko.
    »Aber nicht von der Hand zu weisen. In diesem verdammten Fall ist alles möglich.«
    Da hatte er Recht. Und wir würden etwas unternehmen müssen. Als ich Sukos Nicken sah, wusste ich, dass er bereits an einem Plan bastelte, aber auch ich hatte mir schon bestimmte Gedanken gemacht.
    »Haben Sie sich schon überlegt, Mr. Gallo, wie es weitergehen soll? Haben Sie den einen oder anderen Plan gemacht? Ich meine, es muss ja etwas geschehen. Sie können mit diesem verdammten Druck nicht weiterleben.«
    Er lächelte etwas hilflos. »Es tut mir Leid, Mr. Sinclair, aber ich kann Ihnen keine Lösung bieten. Ich erlebe den Horror in den Nächten. Ich kann dann nicht schlafen. Es treibt mich raus. In der letzten Nacht bin ich in die Kirche gegangen. Ich wollte meine verdammten Albträume loswerden, und das hat nicht geklappt. Dabei war die Kirche meine Hoffnung, und dann las ich in der Zeitung etwas von diesem Killer mit der Totenmaske. Da erinnerte ich mich an Sie. Aber jetzt weiß ich, dass es

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