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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weiter den Stummen vorzuspielen?« fragte ich schneidend. »Es würde mir nicht schwerfallen, dich zum Reden zu zwingen,«
    Er stieß merkwürdige Geräusche aus.
    »Arme runter!« befahl ich.
    Er gehorchte. Ich ließ fürs erste den Knopf los, und die Flamme erlosch.
    »Du hast Simon Curry getötet!« sagte ich eisig.
    »Ja«, gestand die Fliege mit einer eigenartigen Stimme.
    »Und Lee Stroud!«
    Der Mann schüttelte den Fliegenkopf »Stroud nicht.«
    »Das war jemand anders?« fragte ich aufhorchend.
    »Ja«
    »Wie viele seid ihr?« wollte ich wissen .
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Seid ihr mehr als zehn?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete die Fliege.
    »Woher kommst du? Warst du mal ein Mensch? Warum hast du Curry getötet?«
    »Ich hatte Hunger«, ging er nur auf meine letzte Frage ein.
    »Du ernährst dich von Blut? Wie viele Menschen hast du schon umgebracht?«
    »Nur Curry.«
    »Du hast deinem Opfer gleichzeitig etwas eingeimpft, das es kurz nach dem Tod auflöste. Es muß sich um eine magische Kraft handeln. Woher beziehst du sie?«
    Er schien seinen Schock überwunden zu haben, war nicht mehr bereit zu antworten.
    »Wie ist dein Name?« wollte ich wissen.
    Er ballte die Hände zu Fäusten -schwieg.
    »Rede, oder ich brenne dir mit meinem Flammenwerfer einen Scheitel.«
    Stille herrschte im Raum. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können.
    Plötzlich klirrte hinter mir das Fensterglas. Ein Splitterregen flog in den Raum, und Hurst und Hopkins griffen nun doch zu ihren Waffen, weil sie das so gewohnt waren.
    Unter normalen Umständen wäre diese Reaktion auch richtig gewesen, doch in dieser Situation war sie sinnlos.
    Der Gefangene federte hoch, Brian Kent stürzte sich auf ihn, um ihn an der Flucht zu hindern. Zwei weitere Monster sprangen durch das zerbrochene Fenster, um ihrem Artgenossen beizustehen.
    Der Oberinspektor bekam einen Stoß.
    Er prallte gegen meine Schulter und beförderte mich bis zur Tür zurück.
    Hurt und Hopkins feuerten, konnten jedoch nicht verhindern, daß die drei Insektenmänner sich durch das Fenster absetzten. Es war eine Bilderbuch-Befreiungsaktion. Eiskalt hatten die Fliegen den Überraschungsmoment ausgenützt. Ich mußte mich erst von Brian Kent befreien, der an mir hing; um nicht zu Boden zu gehen, »Entschuldigen Sie«, keuchte der Oberinspektor.
    Mit dem magischen Flammenwerfer konnte ich gegen die Monster nichts mehr ausrichten. Das Feuer vermochte sie nicht mehr zu erreichen. Aber vielleicht erwischte ich zumindest einen von ihnen mit dem Colt Diamondback.
    Hurst und Hopkins blockierten das Fenster. Sie schossen auf die Fliehenden.
    »Nicht zu fassen!« rief Hurst. »Sie halten sich an der glatten Fassade fest, klettern nach unten wie echte Fliegen!«
    Ich griff nach Hopkins’ Arm und riß den Mann zurück, dann beugte ich mich weit aus dem Fenster. Zwei Fliegen verschwanden um die Ecke. Sie bewegten sich tatsächlich mühelos über die Fassade.
    Ich zielte auf die letzte, doch ehe ich abdrücken konnte, hatte auch sie sich in Sicherheit gebracht.
    ***
    Sabrina Hart wartete ungeduldig auf die Rückkehr ihres Mannes. Sie war neugierig, was er ihr erzählen würde. Manchmal glaubte sie, einen Wagen vorfahren zu hören, wenn sie dann aber zum Fenster ging, sah sie kein Auto, Sie war müde, wurde schläfrig. Wenn Jeremy nicht bald kam, würde sie nicht mehr wach sein. Um sich wach zu halten, schaltete sie das Fernsehgerät ein, doch damit ebnete sie der bleiernen Müdigkeit nur noch mehr den Weg.
    Sie konnte die Augen kaum noch offenhalten, und ehe sie es merkte, schlief sie.
    Irgendwann schreckte sie hoch.
    War Jeremy inzwischen heimgekommen? Sie gähnte, stand auf, streckte sich und stakste durch das große Wohnzimmer. Abgesehen von den Geräuschen, die der Fernsehapparat machte, herrschte Stille im Haus.
    »Jeremy!« rief die schwarzhaarige Frau. »Bist du da?«
    Stille - weiterhin.
    Sabrina schloß die Tür und kehrte zum ledernen Fernsehsessel zurück, sank darauf nieder und versuchte dem Programm wieder zu folgen. Eine Nostalgie-Show flimmerte über den Bildschirm. Abgetakelte Stars präsentierten die Lieder, mit denen sie einst berühmt geworden waren. Es war manchmal erschreckend zu sehen, was die Jahre, die sie in der Versenkung gelebt hatten, aus ihnen gemacht hatten. Einige wenige nur hatten sich gut gehalten.
    Sabrina legte den Arm über ihren Kopf und verfolgte das bunte Treiben auf dem Bildschirm, ihr Mann betrat das Wohnzimmer. Er war schon

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