126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland

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gelangten in ein unterirdisches Gewölbe. Auf dem Boden standen Schalen, in denen Öl brannte. Der flackernde Schein warf bizarre Schatten an die rissige Wand.
    In einem schummrigen Raum blieben die Männer stehen. Hier schien sich das Zentrum der unheimlichen Kraft zu befinden. Nirgendwo hatte Jeremy Hart die Strahlung intensiver gespürt.
    Sie ließ seine Nerven vibrieren, und er befürchtete, daß gleich irgend etwas Schreckliches passieren würde Hatteer aufs falsche Pferd gesetzt Mit weichen Leuten hatte sich Charles Weathers zusammengetan? Wer waren diese »Surviver« eigentlich? Hart, begriff, daß er sehr wenig über sie wußte, Sie mußten einen triftigen Grund haben, so wenig von sich preiszugeben. Mißtrauen erwachte in ihm, aber war es nicht schon zu spät zur Umkehr? Weathers hatte ihn gewarnt. Wenn er A gesagt hatte, mußte er auch B sagen.
    Ein unangenehmes Knirschen ging ihm durch Mark und Bein, Er blickte sich nervös um. Bewegte sich irgendwo eine Wand? Nein, es war der Boden, der sich öffnete.
    Ganz langsam geschah es, und Jeremy Hart nahm einen glutroten Feuerschein wahr. Wurde ihm in dieser verlassenen Abtei ein Blick in die Hölle gewährt?
    Ein kreisrundes Loch bildete sich im Boden, und die Männer, die Jeremy Hart flankierten, griffen nach ihren Kapuzen und nahmen sie ab. Als Hart ihre Köpfe sah, überlief ihn ein eiskalter Schauer.
    Sie trugen überdimensionierte Fliegenschädel auf den Schultern!
    ***
    Harts Herz krampfte sich unwillkürlich zusammen - und er begann zu begreifen. Das war die neue Generation. Insekten! Wissenschaftler hatten schon lange erkannt, daß sich kein Lebewesen besser anzupassen verstand als die Insekten.
    Wenn man also zu den Überlebenden gehören wollte, mußte man die Seiten wechseln. Diese Männer hatten es bereits getan, und Charles Weathers auch, deshalb bekam ihn niemand mehr zu Gesicht. Er erledigte alles nur noch per Telefon, ließ niemanden an sich heran.
    Jetzt wußte Jeremy Hart, warum. Ein Licht - ein ganzer Kronleuchter - war ihm aufgegangen.
    Die »Surviver« waren Insektenmensehen.
    Sie hatten eine Möglichkeit entdeckt, sich zu verändern. Hart war fasziniert und begeistert. Die Angst würde nicht mehr ihn, sondern er sie beherrschen.
    An diese neue Existenz konnte man sich bestimmt rasch gewöhnen. Außerdem… Ein Schritt zurück war nun ohnedies nicht mehr möglich, denn er hatte bereits zuviel gesehen.
    Sabrina und ich werden leben, dachte Hart. Als Insekten. Ich bin damit einverstanden.
    Er traf damit gleichzeitig die Entscheidung für seine Frau.
    Etwas stieg aus der Tiefe dieser roten Hölle empor - eine Gestalt, die glühte, eine Figur, ein Götze. Von ihm ging diese enorme Kraft aus, die Jeremy Hart bereits beim Betreten der unheimlichen Abtei gespürt hatte.
    Jetzt spürte er sie noch viel intensiver. Sie packte ihn, krallte sich in ihm fest.
    Das Höllenfeuer schien die glühende Statue hochzudrücken. Die Hitze, die von ihr ausging, nahm Hart den Atem. Irgend etwas geschah mit ihm, doch er wußte nicht, was.
    Seine Empfindungen stumpften ab, und er hatte keine Angst mehr, Voller Ehrfurcht betrachtete er die Figur, die auf einem Feuersockel stand und einen kriegerischen Teufel mit wölfischen Zügen darsteilte, und das Eigenartige an der Situation war, daß Jeremy Hart wußte , wer das war.
    Nie zuvor hatte er den Namen gehört.
    Dennoch befand der Name sich plötzlich in ihm.
    Das war Loxagon, der Teufelssohn, und die Kraft dieses Götzen begann ihn allmählich auszufüllen.
    Man reichte ihm ein Glas, in dem sich eine rubinrote Flüssigkeit befand, und es wurde ihm geheißen zu trinken. Wie in Trance kam er der Aufforderung nach, und dann merkte er, wie sich alles für ihn veränderte.
    Seine Augen verhallen ihm zu anderen Perspektiven, seine Gefühle änderten sich, und er dachte nicht mehr wie ein Mensch.
    Er war ein neues Wesen!
    ***
    Der Insektenmensch wollte aufspringen. Don Hurst und lan Hopkins griffen sofort zu ihren Kanonen, doch ich sagte ihnen, sie sollten die Waffen stecken lassen.
    Sie konnten dem Monster damit sowieso nichts anhaben. Höllenkräfte befanden sich in ihm. Der Bursche hätte auf das magische Feuer meines Flammenwerfers sonst nicht so heftig reagiert.
    Ich stach mit der Flamme zu - doch nicht mit der Absicht, die Fliege zu treffen. Ich wollte den Mann nur erschrecken, einschüchtern, und das gelang mir.
    Er blieb sitzen, hielt die Arme immer noch schützend vor die riesigen Augen, »Hast du vor, uns noch