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1262 - Die Sauger

1262 - Die Sauger

Titel: 1262 - Die Sauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemand geben, der hinter ihnen steht, der sie führt, der vielleicht den großen Plan ausgearbeitet hat.«
    »Sie kommen nicht von hier. Nicht aus deiner Welt, sondern aus einer anderen.«
    Da hatte ich eine Idee, und die setzte ich sofort in eine Frage um. »Ist dir der Begriff Vampirwelt bekannt?«
    Jamiel gab keine Antwort und schaute mich nur an.
    Das passte mir auch nicht. »Bitte, hast du davon schon gehört? Vampirwelt!«
    »Ja, ich glaube.«
    Na, das war immerhin etwas, auch wenn es mich nicht viel weiterbrachte. »Es gibt sie tatsächlich«, klärte ich ihn auf, »denn ich habe sie bereits kennen gelernt. Es ist eine fürchterliche, eine schreckliche Welt. Lebensfeindlich für Menschen. Düster, wie ein gewaltiges Grab. Aber auch dort gibt es Führer und Herrscher, die gewisse Regeln aufgestellt haben. Besonders wichtig ist Dracula II, der Erschaffer der Vampirwelt. Er hat sie nach seinen Vorstellungen errichtet, und er herrscht dort mit aller Kälte und Grausamkeit, wozu er fähig ist. Kennst du ihn?«
    »Sprich weiter.«
    Den Gefallen tat ich ihm. »Dracula II ist aber nicht allein. Es gibt noch eine Person, die ihm zur Seite steht. Eine Frau. Blond, perfekt. Ein Fleisch gewordener Männertraum. Ihr Name ist Justine Cavallo. Hast du ihn schon gehört?«
    »Nein.«
    »Was weißt du überhaupt von dieser Welt?«
    Jamiel schaute jetzt durch die Scheibe. »Ich bin nie dort gewesen. Sie existiert in einer anderen Sphäre, aber nicht in einer, in der diese Welt hier liegt. Sie ist dunkel, das stimmt. Wir spüren es, und haben immer wieder die Angriffe erlebt, die gegen unser kleines Reich geführt worden sind.«
    »Warum passierte das?«
    Lächelte er? Es sah so aus. Dann sagte er: »Sie wollten an die Engel heran, denn sie wussten, dass auch in uns etwas fließt, was interessant für sie ist. Um Menschen kümmern sich die Sauger nicht. Sie wollen ein neues Terrain erobern, und sie haben einen Weg gefunden, in unsere Welt zu gelangen.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein.«
    Ich glaubte nicht, dass Jamiel mich angelogen hatte. »Aber ich kenne ihn möglicherweise. In der Vampirwelt befindet sich ein Spiegel. Er sieht aus wie ein Spiegel, aber er ist ein großes Tor, das man nur aufzustoßen braucht, um die Dimensionen zu überbrücken. Dann sind tatsächlich die Tore zu den anderen Welten geöffnet. Ich habe es erlebt. Ich bin durch das Tor in die Vampirwelt hineingeraten, aber ich habe sie auch dadurch wieder verlassen können. Und genau so wird es auch mit den Saugern gewesen sein, mein Freund.«
    »Das sehen wir auch so.«
    Ich sprach weiter. »Was ich nicht verstehe, ist folgendes, Jamiel. Warum seid ihr nicht in eurer Welt geblieben? Ihr habt sie verlassen, ihr seid auf die normale Welt, sage ich mal, geflohen. Das kann ich nicht begreifen.«
    »Es war eine Flucht.«
    »Vor ihnen?«
    »Ja, so ist es gewesen. Sie haben uns erwischt. Wir gerieten in Panik, und so blieb uns nur die Flucht übrig. In eine höhere Sphäre konnten wir nicht hineingelangen. Sie ist uns verschlossen. Deshalb tauchten wir in die Welt der Menschen ab. Aber auch hier wurden wir verfolgt, denn sie kamen uns nach. Zwei von uns existieren nicht mehr. Ich allein bin übrig geblieben, und sie werden mich jagen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wie viele sind es?«
    »Ich weiß es nicht. Es können zehn sein, aber auch zwanzig oder hundert. Vielleicht aber auch nur vier oder fünf. Jedenfalls bleiben sie mir auf der Spur.«
    Der letzte Satz hatte mich besonders aufmerksam werden lassen. »Es würde bedeuten, dass sie dich oder uns in diesen Augenblicken ebenfalls beobachten.«
    »Damit müssen wir rechnen. Sie sind plötzlich da. Man sieht sie eigentlich nicht, aber dann ist die Chance für uns nur gering, denn wir sind ihnen nicht überlegen wie den Menschen. Sie können ebenfalls fliegen und sind so schnell wie wir.«
    »Gut, das war sehr informativ. Noch eine wichtige Frage habe ich an dich. Willst du wieder zurück in deine Welt der Engel?«
    Er musste nachdenken. »Ich hatte es vor«, antwortete er, »aber ich werde es nicht tun. Ich habe mich entschlossen, hier zu bleiben und mich ihnen zu stellen.«
    Das hatte ich mir gedacht. »Du willst den Kampf aufnehmen?«, fragte ich trotzdem.
    »Ja.«
    »Und du fühlst dich auch stark genug?«
    »Jetzt schon.«
    Ich kannte die Antwort und fragte trotzdem: »Geht es dabei um das Kreuz, Jamiel?«
    Er drehte mir wieder das Gesicht zu. Unsere Blicke trafen sich, und dann sah ich, wie er nickte.

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