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1262 - Die Sauger

1262 - Die Sauger

Titel: 1262 - Die Sauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Engel waren eben besondere Geschöpfe, auch wenn dieser hier zur unteren Kategorie zählte.
    »Gut«, sagte ich, »wir haben den Pakt geschlossen, Jamiel. Aber wir stehen noch am Anfang. Und mich würde interessieren, wie es weitergeht. Wir sind uns darin einig, dass wir die Sauger bekämpfen wollen. Um das zu tun, müssen wir sie erst finden. Wo halten sie sich auf? Wo haben sie ihr Versteck?«
    Er nickte sehr langsam. »Ja, das ist eine gute Frage. Es gibt ein Versteck.«
    »Sag nicht die Vampirwelt?«
    »Auch. Aber dort will ich nicht hin. Diejenigen, die sie verlassen haben, suchten sich auf deiner Welt einen Ort aus, an dem sie nicht so leicht gefunden werden können. Es ist ein Platz, an dem es wenig Menschen gibt. Von dort aus können sie starten und ihre Blutzüge übernehmen.«
    »Wo finde ich den?«
    »Ich kann es dir nicht genau sagen, aber ich weiß, wohin wir fahren müssen.«
    »Liegt der Ort hier in London?«
    »Ja.«
    »Das ist gut. Ist er einsam oder…«
    »Ja und nein. Es ist einsam, aber trotzdem sichtbar. Ich kenne den Weg, John. Und dort ist man auch am Tage vor einer Entdeckung gut geschützt. Deshalb denke ich, dass wir jetzt losfahren sollten, um sie endlich zu stellen.«
    Ich fuhr noch nicht los, sondern fragte: »Die Nacht ist vorbei. Wir haben schon Tag. Es ist zwar noch nicht hell, aber in einer halben Stunde sieht das anders aus. Wie kommen die Sauger mit dem Tageslicht zurecht?«
    »Sie existieren.«
    »Also zerfallen sie nicht?«
    »Nein.«
    »Sind sie dann perfekt oder werden sie möglicherweise schwächer, wenn die Dunkelheit schwindet?«
    »Ich kann dir keine genaue Antwort geben, John. Ich hoffe, dass sie nicht perfekt sind. Du kennst dich bei diesen Wesen besser aus als ich. Du jagst sie.«
    »Eben, Jamiel, ich kenne mich aus. Und weil das so ist, weiß ich auch, dass es Vampire gibt, die sich in einem Wandel befinden. Dazu zähle ich Dracula II und auch seine beste Freundin und Helferin Justine Cavallo.«
    »Ich wiederhole es noch mal. Ich habe keinen der beiden gesehen. Das musst du mir glauben.«
    »Klar, das glaube ich dir auch.« Ich lächelte ihn an. »So, mein Lieber, dann sag mir, wohin ich zu fahren habe.«
    »Keine Angst, das werde ich schon.«
    Ich startete den Rover. Aber ich wusste noch immer nicht, ob ich mich richtig verhalten hatte. Zumindest wollte ich mir durch Suko Rückendeckung holen, wenn wir am Ziel waren…
    ***
    Ich hatte damit gerechnet, zu einer alten Burgruine zu fahren. Sie wäre zumindest eine perfekte Kulisse für das Versteck der Sauger gewesen. Auch die Londoner Unterwelt - die Abwasserkanäle hätte gepasst, aber da hatte ich mich gründlich geirrt.
    Unser Ziel lag ganz woanders.
    Zwar in London, aber in einem Teil südlich der Themse, und zwar in Richtung Osten. Dort wollten die Stadtväter eine große Idee umsetzen, indem sie alte Bauten abrissen, um neue zu erstellen. Bei den alten Gebäuden handelte es sich überwiegend um Fabrikgebäude, aber auch um Wohnhäuser, wobei man da von regelrechten Mietskasernen sprechen konnte. Alte Backsteinbauten, die fast Jahre auf dem Buckel hatten und an denen auch nicht viel getan worden war. So hatte das Mauerwerk feucht werden können, und es hatte auch Schimmel angesetzt.
    Alles weg damit. Die Investoren jubelten auf. Sie hatten sich die Star-Architekten geholt, und deren Pläne waren nicht nur vom Konzept her einzigartig gewesen, sondern auch sehr teuer in der Umsetzung.
    Egal, das alles spielte keine Rolle. Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert. Die letzten Bewohner waren sehr bald aus den Häusern vertrieben und von den Monstern der Baumaschinen und Abrissbirnen abgelöst worden.
    Und dann erwischte die Großmäuler und Investoren in ihren Maßanzügen der Börsen-Crash.
    Das war wie Donner und Blitz aus heiterem Himmel zugleich. Nicht allein das sorgte für eine Lähmung und für das Verschwinden vieler Vermögen, es kam auch noch der elfte September 2001 und damit dieser furchtbare Terror-Anschlag in New York.
    Von diesem Zeitpunkt an war die Luft einfach raus. Die Bagger mit den Abrissbirnen wurden zurückbeordert. Aber niemand baute mehr auf, was sie zerstört hatten, und so blieb das Areal als eine große Ruine zurück.
    Nicht alle Häuser und Fabrikhallen waren abgerissen worden. Etwa die Hälfte war zusammengestürzt, aber es standen noch genug, und der Zaun, den man um das Gelände gezogen hatte, war nicht mehr als Makulatur. Er konnte keinen Menschen wirklich davon abhalten, das Gelände zu

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