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1262 - Die Sauger

1262 - Die Sauger

Titel: 1262 - Die Sauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen, und zurück blieb nur Staub.
    Mit der Schuhspitze drehte ich die Reste herum. Dabei zerknirschten auch die Knochen des Skeletts, und von dem gefährlichen Gebiss des Saugers war auch nichts mehr zu sehen.
    Ich atmete auf. Bevor ich über die Reste hinwegstieg, schaute ich zurück, aber der zweite Sauger ließ sich nicht blicken. Er hatte tatsächlich das Weite gesucht.
    Jetzt war nur noch Jamiel wichtig. Ich hoffte, dass ich nicht zu spät gekommen war.
    Er steckte fest. Da sein Kopf frei lag, hatte er alles gesehen, und ich sah, dass sich seine Augen bewegten. Ich hob die Lampe auf, um endlich in Ruhe die Umgebung betrachten zu können.
    Sie war leer. Es versteckte sich auch kein Sauger mehr unter der Decke. Aber wie war Jamiel in diese verdammte Lage hineingeraten? Das war die große Frage. Es kam nur ein Loch und eine Falltür in Frage. Es war eine Öffnung. Ein falscher Schritt reichte aus, und man sackte hinein. So war es auch Jamiel ergangen. Wahrscheinlich hatte er versucht, zu kämpfen, was ihm nicht gelungen war.
    Er war auch nicht dazu gekommen, mein Kreuz einzusetzen.
    Ich wusste nicht, wie tief das Loch war. Aber so eng, dass es Jamiel nicht mehr gelang, seine Arme zu befreien. Er klemmte fest. Ich glaubte auch nicht, dass er mit seinen Füßen den Grund erreicht hatte, und hoffte nur, dass er das Kreuz noch fest hielt.
    »Es war Pech, John. Auch Engel sind keine Wunderwesen und geraten in Fallen.«
    »Und wie genau ist es passiert?«, wollte ich wissen.
    »Sie waren plötzlich da. Sie griffen mich an. Ich wollte mich auf eine Abwehr konzentrieren, lief dabei nach vorn und habe dieses verdammte Loch übersehen. Dann konnte ich nichts mehr tun. Ich wäre die ideale Beute für sie geworden.«
    »So sehe ich das auch.« Ich kniete mich neben ihm nieder und leuchtete seinen Kopf an. Besonders der Hals war wichtig, denn da suchte ich nach Spuren von einer Bissstelle.
    Ich hatte nicht vergessen, in welch einer Lage ich die anderen vorgefunden hatte, aber zu einem Biss war es nicht gekommen. Die Haut war glatt wie immer.
    »Ein passendes Loch«, sagte ich und schüttelte den Kopf.
    »Hilf mir raus!«
    Zuvor stellte ich noch eine Frage. »Hast du noch mehr von diesen Saugern gesehen?«
    »Nein, sie waren allein. Aber das muss nicht heißen, dass sich keine weiteren auf dem Gelände herumtreiben. Wir stehen erst am Anfang.«
    »Ja, leider.«
    Ich packte zu. Die Hände konnte ich in seine Achselhöhlen schieben. Auch dort war die Haut glatt.
    Es wuchsen keine Haare wie bei einem normalen Menschen.
    Leicht war es nicht, den Engel aus dem verdammten Schacht zu bekommen. Ich zerrte und ruckte.
    Er machte mit. Er unterstützte mich, und so bekam ich ihn Zentimeter für Zentimeter in die Höhe.
    Als er über die Hüfte hinweggerutscht war, klappte es besser. Jetzt fiel mir auch auf, wie leicht die Gestalt war. Das Gewicht eines ausgewachsenen Menschen jedenfalls hatte er nicht.
    Mit einem letzten Ruck hatte ich es geschafft. Ich zog ihn schräg aus dem Loch hervor. Jamiel stützte sich mit dem rechten Knie zuerst auf dem Rand ab und gab sich danach Schwung, um aus dieser Bewegung heraus auf die Beine zu kommen.
    Dann endlich stand er vor mir. Etwas anderes war noch wichtiger. Ich entdeckte mein Kreuz, das er nicht fallen gelassen hatte. Es wäre fatal gewesen, wenn es auf dem Boden des Schachts gelandet wäre, der verdammt tief unter mir lag, wie ich durch das Hineinleuchten feststellte. Das Ende des Kegels erreichte den Grund kaum. Irgendwo in der Tiefe sah ich etwas Feuchtes schimmern.
    Als ich mich drehte, war Jamiel schon vorgegangen. Wenn er so weiterging, würde er die Treppe erreichen, aber er blieb auf halbem Weg stehen und drehte den Kopf. Für die Reste des vernichteten Saugers hatte er keinen Blick übrig.
    Ich trat an ihn heran und fragte: »Hast du den Bau hier durchsucht?«
    »Nein, das ist auch nicht nötig. Wesen wie sie halten sich immer in den unteren und dunklen Regionen auf. Ich hasse sie, und jetzt wissen sie auch, dass ich sie vernichten kann. Deshalb haben sie auch versucht, mich in die Falle zu locken, und es ist ihnen ja auch gelungen.«
    »Dann lass uns gehen.«
    »Gut, aber eines muss ich dir noch sagen.«
    »Und was?«
    »Sie sind nicht allein, denke ich. Sie müssen von jemandem befehligt worden sein.«
    »Hast du Beweise?«
    »Leider nur Ahnungen.«
    »Wenn das stimmt, verdichtet sich mein Verdacht, dass nur zwei besonders Mächtige hinter alldem stecken können. Dracula II und

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