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1266 - Schleichende Angst

1266 - Schleichende Angst

Titel: 1266 - Schleichende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht geschafft, Ruhe zu finden. Einmal war er so mutig gewesen, sich aus dem Fenster zu lehnen. Er hatte in die Nacht hineingeschaut und nur die Dunkelheit mit ihren dicken Wolken gesehen, aber keine durch die Luft fliegenden Hexen auf ihren Besen.
    Aber sie waren da!
    Wer sonst hätte an den Mauern, dem Dach und auch an den Fensterscheiben kratzen können? Menschen sicherlich nicht. Denn es war keine Leiter zu sehen gewesen, die an der Hauswand lehnte, und er glaubte fest an die Hexen.
    Dieser Glaube hatte sich nach der schrecklichen Entdeckung der verbrannten Leiche verstärkt, die noch immer nicht wieder aufgetaucht war. Wie vom Erdboden war sie verschwunden.
    Als es schließlich hell geworden war, ging es ihm etwas besser. Aber Stan Shaw wollte mit seinen Gefühlen nicht allein bleiben. Er frühstückte sonst immer in seinem Zimmer. An diesem Morgen wollte er darauf verzichten und in ein kleines Café gehen, das nicht weit von seiner Wohnung entfernt lag.
    Der junge Biologe war immer jemand gewesen, der sich recht locker bewegte. Er nahm das Leben wie es kam, und so verhielt er sich auch. Nicht an diesem Morgen, da schaute er sich zunächst vorsichtig um, als er aus der Haustür trat.
    Nichts hatte sich verändert. Oxbow war ein kleiner Ort im Dunstkreis der Gigantenstadt London.
    Menschen, die in London arbeiteten, lebten hier und waren schon früh mit ihren Fahrzeugen zu den Abfahrtsstellen der U-Bahn oder der Busse gefahren, um in die Stadt zu gelangen. Deshalb war es auf der Straße recht ruhig. Zudem gab es in dieser Wohngegend mit den alten Häusern eigentlich nie viel Betrieb. Die Menschen lebten in den Tag hinein wie in unzähligen anderen Orten auch.
    Und doch war es heute anders. Stanley spürte es genau. Es war das Flair, das sich in der Luft verteilte. Er selbst hätte es nicht erklären können, es war einfach vorhanden, und er wusste nicht, wer es geschickt hatte.
    Er überquerte die Straße, um in eine kleine Gasse einzubiegen, die eine Lücke zwischen den Häusern bildete. Die Luft war erfüllt von der recht lauen Frühlingsbrise. Der Winter lag zurück. Er würde auch so schnell nicht mehr Einzug halten. Trotzdem fror Stan und stellte den Kragen seiner dicken Strickjacke auf.
    Er ging schnell. Er schaute weder nach links noch nach rechts und blickte auch nicht über die Zäune hinweg, die kleine Gärten einfriedeten, um die sich die Menschen hier mit großer Sorgfalt kümmerten. Es war natürlich nur eine Einbildung, aber er fühlte sich wie auf einem Schießplatz, wo er als lebendes Ziel umherirrte.
    Problemlos erreichte er sein Ziel. Er war auch nicht angesprochen worden, sah den alten Brunnen und auch die Häuser, in denen sich die Geschäfte befanden. Dieser Teil von Oxbow war so etwas wie ein Zentrum. Hier gab es die Geschäfte, die Pubs und natürlich das kleine Café, in dem er frühstücken konnte.
    Es gehörte einem Ehepaar, das noch nicht lange in Oxbow wohnte. Sie stammten zwar aus dem Ort, aber der Mann hatte sich in London in der Gastro-Szene umgesehen und war dort auch tätig gewesen. Er hatte erlebt, dass bestimmte Cafés Konjunktur hatten, und etwas Ähnliches wollte er auch in Oxbow probieren.
    Es war nicht einfach für die Corners, aber sie schmissen den Laden allein und lebten bescheiden. So würden sie die ersten beiden Jahre überstehen können, die immer am schwierigsten sind. Der Laden lief jetzt auch besser, denn die jüngeren Gäste hatten entdeckt, dass es chic, sein konnte, wenn man sich auf einen Kaffee oder ein Milchgetränk traf, das ebenfalls angeboten wurde.
    Es besaß keine prächtige Außenfassade, sondern war in den grauen Steinbau integriert. In der oberen Etage lebten die Besitzer. Dort waren die recht kleinen Fenster von Allwetterranken umgeben.
    Stanley Shaw schaute noch mal zurück, bevor er die Tür öffnete. Er hatte nichts gesehen, was ihn gestört hätte. Nur die Türglocke erschreckte ihn, und das sah er als Zeichen an, wie nervös er inzwischen geworden war.
    Schnell betrat er das Innere.
    Es war schlicht gehalten. Helle Wände, ein paar Stehtische, drei Tische, an denen man sitzen konnte, ein paar Bilder aus Frankreich an den Wänden, eine Theke aus Stahl, auf der in einer Ecke das Frühstück aufgebaut worden war.
    Französisch. Es gab Croissants, es standen Brioches zur Verfügung, es war Konfitüre, Butter und auch Honig vorhanden. Der einzige Gast war Stan nicht. An einem Tisch saßen zwei Frauen, die ebenfalls frühstückten.
    Er wollte nicht

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