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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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immerhin wissen, daß es gefährlich ist, die Schlucht der donnernden Steine zu betreten«, sagte Yetan grinsend.
    »Was hätte er wohl getan, wenn du ihm verraten hättest, daß er diesen mutigen Schritt nicht überleben würde?«
    »Wir werden es nie erfahren«, sagte Yetan.
    Die Horde erreichte die Vorhut, und alle warteten, bis Yubb die Schlucht entschärft hatte.
    Yubb saß gespannt auf seinem Reittier. Ab und zu trieb er die Hyäne mit dem Schwert an. Er hätte die Gefahren, die hier lauerten, gern gekannt, um sich darauf einstellen zu können, aber Yetan hatte ihn nicht informiert; damit mußte er sich abfinden.
    Sein aufmerksamer Blick turnte an den eng beisammenstehenden grauen Felswänden hoch. Wenigstens eine Andeutung hätte Yetan machen können. Doch die Ungewißheit gehörte zur Mutprobe.
    Egal, wie tückisch die Gefahren sein würden, er würde sie meistern. Er mußte sie meistern. Erstens, um am Leben zu bleiben, und zweitens, um von Yetan akzeptiert zu werden.
    Der Boden war hart. Ab und zu war das Kratzen der Hyänenkrallen zu hören. Graue Schatten nahmen Yubb auf. Er fühlte sich von ihnen abgetastet, und er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß man ihn auf Schritt und Tritt beobachtete.
    Es konnte sich auch um eine unsichtbare Gefahr handeln, der er sich näherte. Mißtrauisch kniff er die Augen zusammen, und seine Hand schloß sich fester um den Schwertgriff.
    Der kühle Wind strich ihm über die angespannten Züge. Yetan erwartete von ihm, daß er allein durch diese Schlucht ritt. Das Tempo war dem Statthalter des Bösen egal.
    Yubb überlegte, ob er die Höllenhyäne antreiben sollte, um so rasch wie möglich ans andere Ende der Schlucht zu gelangen. Aber Eile kann tödlich sein, wenn man eine Gefahr nicht kennt.
    Er blickte zurück. Yetans gesamte Meute wartete. Yubb sah den Käfig auf Rädern, in dem sich Corona befand. Auch sie blickte ihm nach. Mit diesem Schritt trennte er sich völlig von ihr. Er zog einen Schlußstrich unter seine Vergangenheit. Ein neuer Lebensabschnitt begann für ihn.
    Yubb vernahm ein leises Prasseln. Irgendwo hoch oben schienen kleine Steine losgetreten worden zu sein.
    Aha, sagte sich Yubb. Jetzt geht es los.
    Er hob ruckartig den Kopf, wollte nicht nervös wirken, sondern schaute aus den Augenwinkeln nach oben. Er entdeckte kein Lebewesen.
    Sein Reittier blieb immer wieder mit gesträubtem Nackenfell stehen. Er klatschte die Breitseite des Schwerts gegen die Hyäne und befahl mit scharfer Stimme: »Weiter! Weiter, du verdammte Kreatur!«
    Wieder rieselten Steine herab. Die Höllenhyäne stieß einen erschrockenen Laut aus und wollte Yubb abwerfen. Er krallte seine Finger in ihr Fell, klammerte sich mit den Schenkeln fest an sie und schlug sie immer wieder mit dem Schwert, um sie sich gefügig zu machen.
    Das Tier keuchte aufgeregt. Yubb hatte es wieder unter Kontrolle. Als er sie zwang weiterzugehen, passierte es…
    Hoch oben kippte ein grauer Stein nach vorn, als hätte ihm jemand einen Stoß gegeben. Er rollte ein Stück, stieß gegen einen anderen Stein, der auch anfing zu rollen…
    Bald waren es drei, vier, fünf Steine… Und es wurden immer mehr. Sie wurden zu einer Steinlawine, die mit zunehmender Geschwindigkeit zu Tal donnerte.
    Die Höllenhyäne spielte nun vollends verrückt. Yubb wollte sie antreiben, doch sie machte wilde Bocksprünge, drehte sich im Kreis, und als das auch nichts nützte, ließ sie sich fallen und wälzte sich auf dem Boden.
    Sobald sich Yubb von ihr gelöst hatte, sprang sie auf und stürmte davon. Yubb sprang auch auf. Er versuchte sich zu Fuß in Sicherheit zu bringen, war aber nicht schnell genug.
    Die donnernden Steine waren schon bedrohlich nahe, und er sah, daß sie lebten!
    Sie hatten riesige Mäuler mit scharfkantigen Zähnen, die fortwährend auf-und zuklappten.
    Jetzt stießen sie sich von der Felsennase ab und stürzten sich auf Yubb, der sie mit dem Schwert in der Hand erwartete, nachdem er erkannt hatte, daß eine Flucht aussichtslos war.
    Sein Reittier schaffte es - er nicht. Wie riesige Kanonenkugeln trafen ihn die Steine, stießen ihn nieder und begruben ihn unter sich. Sein Todesschrei flog durch die Schlucht und drang auch an Coronas Ohr.
    Es erfüllte sie mit Genugtuung. Yubb hatte die verdiente Strafe erhalten, »Die donnernden Steine haben ihr Opfer«, sagte Yetan und stieg auf seine Hyäne. »Nun können wir die Schlucht gefahrlos durchreiten.«
    »Ich ahnte, daß du ihn aufs Kreuz legst«, sprach

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