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1271 - Die Geister, die sie rief

1271 - Die Geister, die sie rief

Titel: 1271 - Die Geister, die sie rief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie wieder lächeln. »Dann ist es ein Trost für mich, zu sehen, dass Sie beide noch leben.«
    »Das soll auch so bleiben«, sagte Glenda. »Aber die Theorie bringt uns nicht weiter.« Sie schaute jetzt mich an. »Was hast du dir für die nahe Zukunft vorgestellt, John?«
    Ich räusperte mich. »Auch wenn es sich banal anhört, aber ich denke, dass wir Sie, Mona, zunächst nicht aus den Augen lassen sollten.«
    »Schutzhaft?«
    »Nein, nein auf keinen Fall. Mit einer Schutzhaft hat das nichts zu tun. Ich kann auch völlig falsch mit meiner Bewertung liegen. Andererseits müssen wir damit rechnen, dass sich Justine Cavallo an Sie heranmacht, um noch mehr in Erfahrung zu bringen. Das ist nun mal so, wenn man möglicherweise noch nicht voll informiert ist. Eine Person wie sie hat sich immer gut vorbereitet, und deshalb wird ihr auch der Name Mona Lucanda ein Begriff sein.«
    »Ja, das habe ich akzeptiert.«
    »Sehr gut.«
    »Dann werden wir also zu mir fahren. Ich denke schon, dass Sie in meiner Wohnung bleiben wollen.«
    »So hatte ich das vorgesehen.«
    »Gut, ich bin einverstanden.«
    »Und wo müssen wir hin?« fragte Glenda.
    Mona lächelte. »Ich wohne zwar in der Stadt, aber trotzdem nicht mitten in der Stadt.«
    »Hört sich kompliziert an.«
    »Ist es nicht, Glenda. Ich lebe etwas abseits in einer Gartenanlage und unweit der Themse. Es ist ein normales Haus, keine Laube, die beim ersten Orkan zusammenbricht. In der Nähe befindet sich auch eine Wohnsiedlung. Sie merken, dass ich so einsam also nicht wohne.«
    »Gut.« Glenda schaute mich an. »Wann fahren wir?«
    »Nachdem ich bezahlt habe.«
    ***
    Auch an den Wochenenden herrscht in London viel Autoverkehr, aber nicht so schlimm wie innerhalb der Woche, und deshalb kamen wir recht gut durch. Wir hielten uns immer in Nähe der Themse, fuhren in Richtung Osten, sahen am anderen Ufer den London City Airport liegen, passierten die Anlegestelle der Woolwich Ferry und gerieten in einen Bereich des Flusses hinein, der hier an Breite zugenommen hatte. Es war schon jetzt zu erkennen, dass sie allmählich der Mündung in die Nordsee entgegenströmte, denn hier begann sie sich auszudehnen.
    Die Sonne meinte es nach wie vor gut. Sie schickte ihre Strahlen über das Land und gab dem Wasser einen besonderen Glanz, der sich ständig bewegte, weil die Wellen nie nachließen in ihren unregelmäßigen Tänzen.
    Helle Ausflugsboote schaufelten weiße Bärte aus Wasser vor sich her. Menschen lagen auf den Decks und sonnten sich. Dieses Wochenendwetter war einfach ideal dafür.
    Von der Ausfallstraße fuhren wir schließlich ab und gerieten in den näheren Bereich des Flusses.
    Hier hatte die Gegend einen ländlichen Charakter bekommen, aber ich sah auch die drei Hochhäuser, die jemand mitten in die Landschaft hingestellt hatte wie kantige Türme.
    Wir sahen recht viele Baugruben und auch schon weiter geführte Baustellen, und ein Teil der Gegend würde ihren Charme verlieren, das stand fest. Für die Umwelt war es auch nicht eben ein Fest.
    »Dabei hatten Sie doch sicherlich etwas anderes an diesem Wochenende vor - oder?«, meldete sich Mona.
    »Nicht weiter tragisch«, sagte Glenda. »Wir sind eben immer im Job. Oder, John?«
    »Das ist unser Schicksal.«
    Mona musste lachen. »Tut mir Leid, aber Polizisten wie Sie habe ich auch noch nicht erlebt.«
    »Wir fallen auch aus dem Rahmen.«
    Die beiden Frauen unterhielten sich, während ich fuhr und dabei auch auf Verfolger achtete. Die Gegend war recht leer, ich hätte irgendwelche Fahrzeuge im Rückspiegel schon erkennen können, aber das war kein Problem. Es gab sie nicht, und einigermaßen beruhigt ließ ich mir von Mona den Weg erklären.
    Natürlich war alles Theorie. Nicht mal eine richtige Chance. Nur ein Hauch davon. Aber es war unsere einzige Möglichkeit, an die blonde Bestie heranzukommen, falls sie so handelte wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Justine Cavallo war jemand, der einen Coup vorbereitete und der jetzt seine eigentliche Aufgabe genau gefunden hatte. Sie wollte Assunga, die Schattenhexe, herausboxen und selbst eine große Rolle in diesem dämonischen Spiel übernehmen. Zuzutrauen war es ihr, denn die blonde Bestie war mit allen Wassern gewaschen und auch entsprechend rücksichtslos. In diesem Fall war es wichtig, Spuren zu vernichten. Dass sie Sliggy Durban und seinen Kumpan nicht getötet hatte, sah ich noch jetzt als ein kleines Wunder an. Wahrscheinlich war die Gier nach dem Zauberstab der alten Camilla so

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