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1273 - Upanishad

Titel: 1273 - Upanishad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterläßt künftig solche neunmalklugen und dämlichen Bemerkungen wie eben. Verstanden?"
    „Jawohl, Erster Terraner", parierte Cracker.
    „Und jetzt öffne den Koffer!" befahl ich ihm.
     
    *
     
    Er gehorchte - und blinkte hektisch mit den Augenzellen, als er bemerkte, daß er Leergut geöffnet hatte. Denn der Koffer enthielt nichts als Luft - und eine Plastikfolie, auf die etwas mit einem CO2-Laserstift geschrieben war.
    Ich nahm die Folie heraus, überflog den Text und las ihn dann laut vor.
    „Wir werden nicht zulassen, daß Monstren, die eigentlich längst tot sein müßten, wieder unter intelligenten Wesen ihr unheimliches und lasterhaftes Wirken aufnehmen. - Die Außerparlamentarische Wissenschafts-Lobby."
    „Was?" rief Pratt und riß mir die Folie aus den Händen, um den Text selber zu lesen.
    „Das ist doch Humbug!" regte er sich auf. „Niemand, der solchen Unsinn zusammenschreibt, darf damit rechnen, ernstgenommen zu werden."
    „Natürlich ist es Unsinn - für Menschen wie uns", bestätigte ich. „Aber der Schreiber hat uns andererseits auch unmißverständlich klargemacht, daß wir ihn ernstnehmen müssen - ihn und die Außerparlamentarische Wissenschafts-Lobby. Wer den Transmikode und die Transmikoordinaten knacken konnte, dem müssen erstrangige Wissenschaftler zur Verfügung stehen - und wahrscheinlich auch große finanzielle und technische Mittel."
    „Ja, schon", gab Montmanor zu. „Aber was soll das mit ‚Monstren, die eigentlich längst tot sein müßten’? Was meint der Schreiber damit?"
    „Vielleicht solltet ihr fragen, wen er damit meinen könnte", warf Cracker ein.
    „Hm!" machte ich, denn mir war da ein Gedanke durch den Kopf geschossen. „Irgendwie muß der Lokoshan-Clan darin verwickelt sein, wenn auch vielleicht ohne sein Wissen, sonst wäre nicht auch die Transmission von Lelila manipuliert worden."
    „Lelila?" echote Montmanor verständnislos.
    „Das erkläre ich dir später", erwiderte ich. „Jetzt sag' mir erst einmal etwas! Du hast so hektisch nach mir gesucht. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?"
    Pratt schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
    „Aber natürlich! Das hätte ich beinahe vergessen. Ich habe vor einer Stunde mit dem Einberufungsausschuß verhandelt, und wir sind einstimmig zu dem Beschluß gekommen, die Vollversammlung nicht erst für nächste Woche, sondern statt dessen schon für morgen einzuberufen. Ich habe schon Hypergramme überallhin verschickt. Nur dich konnte ich so nicht erreichen, da du ja auch auf der MUTOGHMANN bist."
    „Warum die Vorverlegung?" erkundigte ich mich.
    „Weil von einigen Räten eine regelrechte Kampagne gegen die Hanse und die LFT entfesselt wurde", antwortete Pratt. „Es gibt massive Vorwürfe wegen selbstherrlichen Verhaltens, Übervorteilung der anderen Völker zugunsten Terras - und es gibt die Forderung nach stärkerer Kontrolle der Hanse durch das Galaktikum. Diese Sache muß so schnell wie möglich bereinigt Werden, Tiff, bevor die ganze Atmosphäre vergiftet wird und das Galaktikum womöglich platzt."
    „Das sind ja herrliche Aussichten!" schimpfte ich. „Na, mich betreffen diese Vorwürfe ja weniger. Soll Adams sehen, wie er sich da durchlaviert. Ich bin gespannt, wen er schickt."
    „Ich auch", erwiderte Pratt. „Aber sollten wir wegen dieser Transmittergeschichte die Vollversammlung nicht an einen anderen Ort verlegen, Tiff?"
    „Das mußt du entscheiden", erklärte ich. „Ich rate davon ab. Es würde ein heilloses Durcheinander hervorrufen - und der neue Ort wäre wahrscheinlich noch stärker gefährdet als die MUTOGHMANN. Wir müssen eben das alte Rückkopplungs-Checking wieder einführen, wie wir es zur Zeit der Porleyter-Herrschaft hatten, auch wenn die Transmissionen dann nur quälend langsam abgewickelt werden können."
    „Das ist die Idee!" rief Pratt erleichtert. „Ich bin froh, daß ich einen Ratgeber wie dich habe, Tiff."
    Er eilte davon.
    „Es fragt sich nur, wie lange noch", sagte ich zu mir selbst und folgte ihm, meinen HUGOH im Kielwasser.
     
    *
     
    Ich reiste an diesem Tag noch nicht wieder ab, wie ich es geplant hatte, sondern wollte hier über Nacht bleiben, um noch Gespräche mit anderen Räten zu führen, Material zu sichten und am nächsten Tag präsent zu sein, wenn die Vollversammlung eröffnet wurde.
    Selbstverständlich fand ich mich pünktlich zu dem Rendezvous mit Lelila Lokoshan ein.
    Sie war enttäuscht, weil sie heute noch nicht nach Terra kam, aber als ich ihr

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