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1278 - Das Mord-Gespenst

1278 - Das Mord-Gespenst

Titel: 1278 - Das Mord-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegte und vom seichten Dunst umflort wurde. Es störte sich auch nicht daran, dass es vom Licht der Scheinwerfer erwischt wurde.
    Es blieb mitten auf der Straße stehen und wartete darauf, dass etwas geschah.
    »Du musst bremsen, Adam!«
    »Das tue ich ja.«
    Quinn wollte so dicht wie möglich vor der Gestalt den Transporter stoppen. Vielleicht konnte er den Unbekannten auch dazu bringen, noch im letzten Moment zur Seite zu springen, aber da hatte er sich geirrt. Die Gestalt rührte sich nicht von der Stelle.
    Adam stoppte den Wagen. Er schaltete den Motor nicht ab, und so lief er im Leerlauf weiter.
    Beide Männer schauten sich an. Beide bekamen große Augen. Und beide spürten den Schauer, der zudem sichtbar auf ihren Gesichtern lag.
    »Wer ist das?« hauchte Dick.
    »Keine Ahnung.«
    »Zumindest kein Mensch.«
    »Was dann?«
    »Ein Gespenst.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Seit wann glaubst du denn an Gespenster, verdammt?«
    »Seit heute.«
    Keinem war zum Lachen zumute. Es blieb still zwischen ihnen, aber sie hörten, dass sich die fünf Gefangenen im hinteren Teil des Transporters bewegten. Die Stimmen hallten bis zu ihnen ins Fahrerhaus, und sie hörten auch das harte Lachen.
    »Was sollen wir denn tun?« Wards Stimme klang schon leicht verzweifelt.
    »Erst mal abwarten.«
    »Ha, du hast Nerven.«
    Sie hatten in der Nähe der Gestalt angehalten. Sie sahen sie auch ziemlich genau und konnten sie beschreiben. Die Gestalt sah wie ein Mensch aus, doch es war fraglich, ob sie es tatsächlich mit einem Menschen zu tun hatten. Kleidung und Körper schienen eins zu sein. Dazwischen schimmerte es hell, als wäre keine Haut vorhanden, sondern nur fleischlose Knochen. Alles an dieser Gestalt befand sich in Bewegung, obwohl sie sich keinen Zentimeter von der Stelle wegbewegte. Es war das Zittern in ihr selbst, was die beiden Männer so störte und ihr mulmiges Gefühl noch verstärkte.
    »Das ist nicht normal!« hauchte Dick Ward. »So was habe ich noch nie gesehen. Der… der… hat ein Gesicht, und er hat trotzdem keines, weil ich nichts sehe. Du denn?«
    »Auch nicht.«
    »Doch ein Gespenst!«
    »Quatsch!«
    »Was dann?«
    Adam Quinn gab keine Antwort. Sie hatten lange genug abgewartet, und Quinn wusste, dass sie jetzt etwas unternehmen mussten. Er dachte an die Gefangenen, und die Folge davon wäre eine Gefangenenbefreiung gewesen, aber auch daran wollte er nicht glauben, denn dieser Stopp entsprach einfach nicht den Regeln. So liefen diese Befreiungen nicht ab. Adam kannte sich da aus, denn er hatte darüber in zahlreichen Schulungen einiges mitbekommen.
    Was sie hier erlebten, das war in der Theorie nicht durchgesprochen worden.
    »Ich steige aus, Dick!«
    »Was? Bist du verrückt?«
    »Nein, aber wir müssen was tun!«
    »Denk doch daran, wen wir transportieren!«
    »Ich weiß, aber ich kann ihn ja nicht überfahren.«
    »Wahrscheinlich doch«, murmelte Dick. Er sprach so leise, dass nur er es hörte.
    Adam Quinn öffnete die rechte Fahrertür. Er verfluchte sich selbst, weil er so zitterte. Daran konnte er nichts ändern. In dieser Situation fühlte er sich wie in einem Horrorfilm. Hier war alles möglich.
    Hier liefen Dinge ab, die mit dem normalen Verstand nicht zu begreifen waren. Bisher hatte er nicht an Spuk und Geister geglaubt, doch wenn er sich die Gestalt anschaute, kamen ihm Zweifel.
    Trotzdem musste es durchgezogen werden. Er hatte einen Job, und er trug Verantwortung.
    Dick Ward drehte den Kopf nach rechts und schaute auf den Rücken seines Kollegen. Er hätte ihn am liebsten zurückgehalten, aber er war wie gelähmt, und er hörte plötzlich wieder die Stimmen aus dem Laderaum, die so hell und fröhlich klangen. Ihm kam plötzlich der Gedanke, dass dies abgesprochen und die Befreiungsaktion geplant war.
    Adam war schon draußen.
    Ward faltete die Hände. Seit sein Sohn geboren war, ging er wieder in die Kirche und hatte Vertrauen und Sicherheit im Glauben gefunden. Was er hier erlebte, das hatte zwar nichts mit dem Glauben zu tun, aber er spürte instinktiv, dass sich vor dem Transporter das Böse aufgebaut hatte.
    Begriffe wie Teufel und Hölle kamen ihm in den Sinn, aber er verwarf sie rasch wieder, weil sie ihm einfach zu theoretisch vorkamen. Hier spielten andere Dinge eine Rolle, und er konnte sich vorstellen, dass sie über seinen Verstand hinwegreichten und er sie nie würde begreifen können.
    Adam Quinn stand neben dem Wagen. Er holte tief Luft. Er spürte jetzt die Kühle und auch die

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