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128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf Malkuths Oberfläche überleben.
    Die Janusköpfe blieben stehen. Ihre grünblau-leuchtenden Gesichter waren uns zugekehrt.
    „Was wollt ihr von uns?" schrie Olivaro.
    „Du interessierst uns nicht, Olivaro", rief einer der Janusköpfe, der zwei Schritte vortrat und die Hände über der Brust verschränkte.
    Ein Blitz raste auf ihn zu, wurde abgelenkt und von einem Netzumhang eines der Seferen aufgefangen.
    „Uns interessiert nur der Mensch, der Dorian Hunter heißt."
    „Womit habe ich dein Interesse verdient, Januskopf, der du keinen Namen hast?"
    „Ich bin Ano", schrie der Januskopf mit dröhnender Stimme. „Vor mir und meiner magischen Kraft zittern alle."
    „Ich nicht!" brüllte Trigemus und schwenkte drohend den Totenkopf.
    Ano bewegte sich nicht. „Dich kenne ich, Trigemus. Es freut mich, daß ich dich endlich einmal treffe. Bis jetzt hast du dich ja vor mir versteckt. Ich verspreche dir, daß du, sobald ich mein Gespräch mit Dorian Hunter beendet habe, sterben wirst."
    „Das haben schon andere armselige Janusköpfe vor dir gesagt", kreischte Trigemus. „Und alle habe ich getötet."
    „Ich beschäftige mich noch später mit dir, Trigemus", sagte Ano verächtlich. „Zuerst will ich mit Dorian Hunter sprechen."
    „Es fragt sich nur, ob ich Interesse an einer Unterhaltung mit dir habe, Ano."
    „Du wirst mir zuhören, wenn dir dein Leben lieb ist, Dorian Hunter."
    „Du reißt deinen Mund ganz schön weit auf, Januskopf. Vor dir habe ich keine Angst."
    Ich packte den Ys-Spiegel und hob ihn hoch. Ano blieb ruhig stehen, doch die vier anderen Janusköpfe sprangen ein paar Schritte zurück.
    „Das Amulett, das du Ys-Spiegel nennst, gehört zu unserer Welt. Du hast kein Recht dazu, es zu tragen. Gib es mir, und wir lassen dich und deine Freunde am Leben!"
    „Ein anderer Januskopf, Dege war sein Name, wollte auch unbedingt den Ys-Spiegel. Jetzt ist Dege tot. Ich fürchte, daß es dir nicht anders ergehen wird, Ano."
    „Große Worte. Nichts als große Worte", sagte der Januskopf verächtlich.
    „Wozu brauchst du das Amulett, Ano? Du brauchst nicht zu antworten, denn du würdest nur lügen. Ich weiß, daß du das Amulett zu deinen eigenen Zwecken mißbrauchen willst. Du hast kein Interesse daran, daß es zur Großen Mutter gelangt. Denn das wäre nicht in euerm Interesse."
    „Das ist eine gemeine Lüge", brüllte Ano.
    „Du kannst mich nicht täuschen, Ano. Ihr seid alle zu sehr degeneriert. Viel ärger, als ich es erwartet hatte. Ihr habt überhaupt kein Interesse daran, daß der Spiegel zur Großen Mutter zurückkommt - denn das wäre euer Ende. Mit Hilfe des Ys-Spiegels würde sich die Welt normalisieren, und die Große Mutter könnte wieder ganz normale Janusköpfe zeugen und gebären. Damit wäre eure Herrschaft zu Ende. Ihr bangt um eure Macht und eure Existenz. Ihr seid Schwächlinge."
    „Unsinn, nichts als Unsinn", knurrte Ano wütend. „Dorian Hunter, du mußt mir den Spiegel geben. Hast du mich verstanden?"
    „Ich denke nicht daran, dir den Spiegel zu geben", sagte ich.
    „Dann werde ich ihn mir holen, Dorian Hunter."
    Der Januskopf riß die Arme hoch. Ein Wirbelsturm schien auf uns zuzurasen. Ich wurde hochgehoben, ein paar Meter durch die Luft geschleudert und fiel zu Boden.
    Coco und Olivaro war es nicht besser ergangen. Sie landeten unweit von mir auf dem Boden. Dieser Ano schien tatsächlich über besonders stark ausgeprägte magische Fähigkeiten zu verfügen, die er auch im Chaos von Malkuths Oberwelt anwenden konnte.
    Mühsam rappelte ich mich hoch, bekam aber sofort einen starken Schlag an die Stirn, der mir die Tränen in die Augen trieb. Ich fiel auf den Bauch und blieb benommen liegen. Unsichtbare Hände legten sich um meinen Hals und schnürten ihn zusammen. Rote Kreise explodierten vor meinen Augen.

    Iwan Nikolajew war kaum ein Meter siebzig groß, schmächtig und unscheinbar. Er war fünfundzwanzig Jahre alt und ein PSI-Begabter, der seine Fähigkeiten gezielt einsetzen konnte. Für ihn war der Auftrag, den er von Professor Krutjanski erhalten hatte, völlig unverständlich.
    Dunja Dimitrow kannte er recht gut. Er hatte zusammen mit ihr einige Experimente durchgeführt. Ihre besonderen Fähigkeiten waren ihm bekannt.
    Seine Aufgabe war sehr einfach. Sobald es ihm Dunja befahl, mußte er seine parapsychologischen Kräfte auf einen fußballgroßen Gummiball richten und den Ball allein mit der Kraft seines Geistes zusammendrücken. Dunja gab ihm dabei die Anweisungen, ob

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