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1283 - Der Mörder-Mönch

1283 - Der Mörder-Mönch

Titel: 1283 - Der Mörder-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du Recht.«
    ***
    Es war alles andere als ein guter Ansatz, um den Hebel anzusetzen. Wohin ich auch stieß, ich traf immer nur die Leere, und mit diesem Gedanken betrat ich meine Wohnung. Wie so oft kam sie mir sehr still und verlassen vor. Ich wünschte mir jetzt, bei Godwin de Salier zu sein, aber dieser Wunsch würde mir wohl kaum erfüllt werden.
    Bei Suko und Shao hatte ich zwei Tassen Tee getrunken und etwas Gebäck geknabbert. Damit war mein Hunger nicht gestillt. Ich verschwand in der Küche und brauchte im Kühlschrank nicht lange zu suchen, um zwei mit Geflügelfleisch und Salat belegte Sandwichs zu holen, die ich mir aus dem Supermarkt mitgebracht hatte, wo sie frisch belegt worden waren. Dazu öffnete ich eine Dose Bier und aß direkt in der Küche.
    Das Fenster hatte ich geöffnet, um die frischere Luft in die Wohnung zu lassen. Es roch nach Regen.
    Die Wolken hingen noch immer tief, aber wann war das in diesem Katastrophensommer mal anders gewesen? Daran erinnern konnte ich mich kaum.
    Wo steckte Godwin de Salier? Während ich aß und hin und wieder einen Schluck Bier trank, dachte ich darüber nach und musste zugeben, keinen Schritt weiterzukommen. Es gab einfach keinen Hinweis auf seinen Verbleib. Er würde sich noch in Frankreich herumtreiben, aber dieses Land war verdammt groß, und die Templer hatten praktisch überall ihre Spuren hinterlassen.
    Die erste Dose Bier hatte ich geleert, ich war auch einigermaßen satt und holte eine zweite Dose aus dem Kühlschrank. Ich wollte in meinem Wohnzimmer warten, und ich hatte auch das unbestimmte Gefühl, dass noch etwas passierte.
    Jemand wie van Akkeren arbeitete immer in Schüben. Er fing langsam an, um später den Hammer herauszuholen.
    Ich hätte gern noch gelesen, wusste aber auch, dass es mir schwer fallen würde, mich darauf zu konzentrieren, und deshalb schaltete ich die Glotze ein, um mich ein wenig abzulenken. Irgendwo lief ein seichter Film aus Hollywoods glorreichen Tagen. Gene Kelly tanzte perfekt. Da waren die Männer noch höflich zu den Frauen, und die Frauen schmolzen dahin, wenn sie in den Armen ihrer Beschützer lagen.
    Den Ton hatte ich sehr leise gestellt. Ich lenkte mich nur durch die Bilder ab, die dafür sorgten, dass mein Gehirn wieder anfing zu arbeiten, obwohl meine Gedanken mit dem alten Schinken überhaupt nichts zu tun hatten.
    Die Botschaft kam per Telefon. Ich wusste es, als ich das etwas schrille Geräusch hörte. Vielleicht kam es mir auch nur so schrill vor. Jedenfalls ging ich davon aus, dass es niemand war, der mir nur eben mal einen schönen Abend oder eine angenehme Nacht wünschen wollte.
    »Ja…«
    »John Sinclair?« Der Name war als Frage ausgesprochen worden, und das von einer Frau. Ich entnahm dem Klang der Stimme, dass es sich um keine junge Frau handelte, die hörte sich anders an.
    Aber Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, war es auch nicht, diese Stimme war mir völlig fremd, und sie hörte sich auch etwas kratzend an.
    »Wer will das wissen?«
    »Ich bin Schwester Anna, die Oberin eines kleinen Klosters hier im Norden von Frankreich.«
    Plötzlich war ich alarmiert. Frankreich also. Schon wieder. Aber ich riss mich zusammen und gab meiner Stimme einen neutralen Klang.
    »Da Sie mich angerufen haben, nehme ich an, dass Sie etwas Bestimmtes von mir wollen, Schwester.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Es ist etwas kompliziert, aber ich muss es einfach loswerden. Es geht um einen Menschen, der für mich schon ein Dämon ist. Und wir haben… das heißt, wohl alle Klöster in Frankreich haben bestimmte Warnungen erhalten, dass jemand erscheinen würde, den wir als Todfeind einstufen müssen.«
    »Wer warnte sie denn?«
    »Ein Templer.«
    »Godwin de Salier?«
    »Sie kennen ihn natürlich.«
    »Und ob ich ihn kenne. Welche Warnung hat er Ihnen denn zugeschickt, Schwester?«
    »Das ist nicht so einfach zu sagen. Man kann ihn möglicherweise als Teufel in der Verkleidung ansehen. Aber er besitzt einen Namen. Er heißt Vincent van Akkeren und wurde uns auch als Wolf im Schafspelz beschrieben.«
    »Da hatte de Salier Recht.«
    »Nun ja, die Warnung fiel bei uns auf fruchtbaren Boden, und wir hielten natürlich Ohren und Augen weit offen. Es geschah zunächst nichts, aber das hat sich jetzt geändert. Wir haben ihn gesehen. Dieser van Akkeren ist bei uns gewesen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, auch wenn Sie es nicht glauben. Er hat uns besucht und davon gesprochen, diesem Kloster wieder seine wahre Größe und seine wahre Bestimmung

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