Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1284 - Templerehre

1284 - Templerehre

Titel: 1284 - Templerehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gegenangriff zu starten. Zu leicht hätte er in die Klinge laufen können.
    Dann passierte genau das, was Godwin befürchtet hatte. Am Rücken besaß er keine Augen und deshalb hatte er auch den schweren Tisch nicht gesehen, gegen den er prallte, das Übergewicht bekam und rücklings auf die Platte fiel, wobei der Tisch kaum verschoben wurde, weil er zu schwer war.
    Der Rote Mönch bekam Oberwasser, als er den Templer vor sich liegen sah. Er sprang vor und holte mit einer gewaltigen Bewegung aus. Die Klinge sollte wuchtig nach unten rasen und Godwin praktisch auf der Tischplatte festnageln.
    Ein irrer Wutschrei drang an die Ohren des Templers. Er sah den Mönch fallen und bemerkte noch das Flattern der Kutte, dann raste die Klinge auf ihn zu.
    Eine Drehung zur Seite, und das im letzten Augenblick. Der Schrei schwebte in der Luft, aber er verwandelte sich in ein wütendes Heulen, als die Klinge ihr Ziel verfehlte und mit großer Wucht in die Tischplatte hineinjagte, in der sie stecken blieb.
    Godwin hatte sich bei seiner Aktion zwar den nötigen Schwung gegeben, aber er war nicht über die Kante hinweggerollt, sondern lag ziemlich dicht daneben.
    Der Rote Mönch versuchte, die Klinge aus der Tischplatte zu zerren. Es bereitete ihm Probleme, weil sie recht tief eingedrungen war, und er nahm auch noch die andere Hand zu Hilfe.
    Im Liegen und mit einem mächtigen Rundschlag schlug der Templer zu. Er hatte die rechte Hand zur Faust geballt. Da er wusste, wo sich der Kopf seines Gegners ungefähr befand, hatte er den Arm kaum zu senken brauchen. Die Faust traf den Schädel des Mannes so hart, dass Godwin die Knöchel schmerzten. Es blieb ihm keine Zeit, darauf zu achten. Er drückte gegen den Körper des Mönchs und schaffte es, ihn vom Tisch auf den Boden zu befördern. Schwer schlug die Gestalt dort auf, und wieder erreichte Godwins Ohren ein wütender Fluch.
    Er hatte sich Luft verschafft, rollte sich an der entgegengesetzten Seite über die Kante hinweg, fiel aber nicht zu Boden, sondern blieb normal stehen.
    Endlich hatte auch er die nötige Zeit, seine Waffe zu ziehen. Mit einer gedankenschnellen Bewegung hielt er den Griff des Dolches fest.
    Im Nu war er um den Tisch herumgehuscht. Er rechnete damit, dass der Rote Mönch durch den Treffer angeschlagen war, doch da hatte er sich verrechnet.
    Sein Feind stand wieder auf den Beinen. Er hatte den Schlag gegen den Kopf weggesteckt wie nichts.
    In Kampfhaltung standen sich die beiden gegenüber. Beide Dolchspitzen zeigten auf die verschiedenen Körper. Einer belauerte den anderen und wartete auf dessen Angriff.
    »Komm schon!«, flüsterte der Templer. »Los, du bist doch sonst nicht so lahm gewesen.«
    Der Rote Mönch grinste. Dabei atmete er heftig. Die rechte Hand mit dem Dolch zuckte vor, dann wieder zurück, und er lauerte auf die Reaktion seines Gegenübers.
    Der Templer ließ sich nicht irritieren. Er gehörte zu den Menschen, die einiges hinter sich hatten, und das bezog sich auch auf die Kämpfe Mann gegen Mann. Bisher war er als Sieger aus ihnen hervorgegangen, und das sollte auch so bleiben.
    Sie umkreisten sich. Beide hatten sich geduckt. Beide hielten die Stichwaffen in ihren rechten Händen.
    Beide warteten auf den ersten Fehler des anderen.
    Der Rote Mönch stand unter starker Erregung. Er zischte seinen Atem aus dem Mund, hin und wieder verbunden mit einem wütenden Fluch. Die Augen zeigten einen kalten Glanz, und so etwas wie Hass sprühte Godwin entgegen.
    Godwin griff an! Ein schneller Stoß mit dem Dolch, direkt auf die Brust seines Gegners gezielt.
    Mit einer schnellen Bewegung sprang der Rote Mönch zurück. Er drehte sich geschickt ab, lief nach hinten in die Tiefe des Raumes hinein, was Godwin überraschte. Er hatte nicht mit einer feigen Aktion gerechnet, die nach Flucht aussah.
    Aber der Mönch wollte nicht fliehen. Er hatte etwas anderes im Sinn, und das zog er sofort durch. Mit der freien Hand schnappte er sich einen der nicht eben leichten Stühle und riss ihn mit einer schon spielerischen Bewegung in die Höhe.
    Plötzlich flog der Gegenstand auf Godwin de Salier zu. Er schaffte das Ausweichen nicht mehr so schnell, duckte sich zwar weg und drehte sich auch etwas zur Seite, doch der schwere Stuhl erwischte ihn noch an der Schulter und auch am Hinterkopf.
    Diesmal heulte der Mönch, weil er jubelte. Er setzte sofort nach, stieß sich ab, sprang auf den Templer zu und holte wieder zum Stoß aus.
    Mit einem wuchtigen Tritt schleuderte Godwin den

Weitere Kostenlose Bücher