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1284 - Templerehre

1284 - Templerehre

Titel: 1284 - Templerehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beruhigen.
    Ich hörte die Stimmen der Männer. Sie besaßen einen rauen Klang. Sie unterhielten sich. Manchmal lachten sie auch. Auch vernahm ich ein hartes Klatschen, und der darauf folgende Schrei oder das Stöhnen war ebenfalls nicht zu überhören.
    Im Kloster ging es einem Menschen nicht eben gut.
    Wie viele Feinde dort auf mich lauerten, konnte ich nicht sagen, aber ich hatte mehr als ein halbes Dutzend Pferde gezählt, und die Toten vor dem Eingang sahen auch nicht eben aus, als wären sie auf eine leichte Art und Weise gestorben. Die schweren Waffen hatten ihnen schreckliche Wunden zugefügt.
    Einige Körper waren regelrecht ausgeblutet.
    Sie hatten den Kampf verloren. Die andere Seite war stärker gewesen. Es war nicht auszuschließen, dass die Leichen zu den Templern gehörten.
    Ich stieg über die Körper hinweg. Der Eingang war nicht geschlossen. Eine schwere Tür hing schief in den Angeln und stand zur Hälfte offen. Niemand hinderte mich daran, auf die Schwelle zuzugehen, und ich drehte meinen Kopf so, dass ich einen Blick in das Kloster hinein werfen konnte.
    Er war da! Godwin de Salier. Aber auch die Roten Mönche und deren mächtiger Götze Baphomet…
    ***
    Er hatte alles versucht, aber er hatte verloren. Es war dem Templer nicht mehr gelungen, aus dem Kloster zu fliehen, ohne gesehen zu werden. Die Übermacht war zu groß gewesen. Zwar hatte er versucht, sich zu wehren, doch nach einem kurzen, harten Kampf war für ihn das Ende gekommen. Eine Verletzung am Bein hatte er abbekommen, und aus der Schnittwunde rann das Blut.
    Dann hatte er am Boden gelegen. Der Anführer der Roten Mönche hatte über ihm gestanden, das Schwert angehoben, den Griff mit beiden Händen umfassend, und er hätte die Klinge in den Körper des Mannes wuchten können, doch das hatte er nicht getan, denn ihm war im letzten Augenblick eine andere Idee gekommen.
    Godwin sollte gedemütigt werden. Er sollte erleben, wie stark die Seite war, die er bekämpft hatte, und das konnte nur mit einem Namen umschrieben werden.
    Baphomet!
    Ihn hatten sie geholt. Sie trugen ihn herbei. Es gab von ihm nur den Kopf und nicht den Körper. Sie hatten den widerlichen Schädel auf eine Platte gestellt, und schon beim zweiten Hinsehen hatte Godwin erkannt, dass es kein toter Kopf war, sondern ein lebender.
    Nicht der Kopf des echten Götzen, sondern eine sehr echte Nachbildung, in der zudem noch ein gewisses Leben steckte, denn das Funkeln in den Augen war nicht zu übersehen. Zudem bewegten sie sich in ihren Höhlen. Sie glotzten Godwin an, und er sah deren erbarmungslosen Blick, sodass es ihn schüttelte. In seinem Innern krampfte sich etwas zusammen. Er fürchtete sich nicht zu sehr vor diesem Schädel, er spürte nur, wie er ihn regelrecht anwiderte.
    Zwei Mönche zerrten ihn auf die Beine und hielten ihn fest. Die Fleischwunde in seinem linken Bein brannte wie von Feuer umgeben. Das Blut war bis zur Wade hinab nach unten gelaufen, und ein normales Stehen oder Gehen war nicht mehr möglich.
    Die Templer sprachen ihn an. Sie flüsterten, sie sprachen von dem Kuss des Baphomet und damit von der Verbindung zwischen der Hölle und dem Menschen.
    Der Anführer hatte den Kopf von der Platte genommen. Er hielt ihn direkt vor das Gesicht des Kämpfers, sodass Godwin dem Blick der bösen Augen kaum ausweichen konnte.
    Der Mann, der den Schädel hielt, war der Anführer der Roten Mönche. Godwin kannte nicht mal seinen Namen, und er wollte ihn auch gar nicht wissen. Aber was dieser Kerl ihm sagte, das nagte schon an seinen Nerven.
    »Du wirst ihn küssen. Du wirst ihm den Bruderkuss auf den Mund geben. Du wirst eingestehen, eine Niederlage erlitten zu haben. Das alles wird ihm zu Ehren passieren.«
    »Ich werde es nicht tun!«
    »Dann stirbst du!«
    »Das werde ich so oder so!« Godwin war nicht bereit, über seinen eigenen Schatten zu springen. Er wollte es nicht. Er hasste diese verdammte Brut. Lieber ging er in den Tod, als sich derartig vor seinen Feinden zu beugen.
    Der Anführer lachte böse auf. Seine Hände zitterten leicht, und das übertrug sich auch auf den Schädel des Baphomet, der ebenfalls mit zitterte. Die überlangen Hörner waren gekrümmt und wuchsen mit ihren Spitzen nach oben. Das sehr breite Maul stand offen.
    Godwin sah die dunkle Zunge innerhalb des Spalts. Sie mit den Lippen zu berühren, war für ihn nicht nachvollziehbar. Einfach grauenhaft und ekelerregend, aber die andere Seite wollte ihn demütigen, und so wurde der

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