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1284 - Templerehre

1284 - Templerehre

Titel: 1284 - Templerehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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widerliche Schädel noch näher an ihn herangeschoben.
    Godwin hatte sich zu einer Handlung entschlossen. Er wusste, dass sein Schicksal besiegelt war. In seinem Mund sammelte er den Speichel, was bei der Trockenheit im Innern nicht einfach war. Aber das musste einfach sein. Es gab kein Zurück.
    »Jetzt!«, keuchte der Mönch.
    Godwin nickte. Er öffnete den Mund und spie den Speichel mitten in die Fratze des Dämons hinein…
    ***
    Ein Schrei!
    Die Wut, der Zorn, der Hass, vielleicht auch die Enttäuschung. All das vermischte sich in diesen wahnsinnigen Ruf, der durch das Kloster gellte, und den der Templer-Chef ausgestoßen hatte. Er konnte es nicht begreifen. Er hielt seinen Götzenkopf fest und hatte ihn jetzt gedreht. So schaute er zu, wie der dicke Speichel an der Fratze entlang nach unten rann.
    »Du hast ihn entehrt!«, brüllte er. »Du hast den Gott entehrt und herabgewürdigt. Verdammt noch mal, du… du …« Seine Stimme versagte. Aus der Kehle drang ein heulender Laut. Er schüttelte den Kopf, und aus seinen Augen schossen Tränen der Wut.
    Es sah so aus, als wollte er den Kopf einfach fallen lassen, doch das tat er nicht. Er setzte ihn vorsichtig ab, und griff im Hochkommen nach seinem Kurzschwert, das in einer Scheide an seiner linken Seite steckte.
    Er zog es mit einer glatten Bewegung und schwang es einmal im Kreis über Godwins Kopf hinweg.
    »Jetzt stirbst du!«, brüllte er.
    Genau da fiel der Schuss! Und den hatte ich abgefeuert!
    Von den Roten Mönchen hatte mich niemand gesehen, denn ich hatte mich hinter ihrem Rücken herangeschlichen und auch nicht eingegriffen, weil ich erfahren wollte, wie es weiterging.
    Godwins Mut hatte auch mich irgendwie stolz gemacht. Trotz seiner sehr schlechten Lage gab er nicht auf. Er wollte sich nicht beugen und auf die andere Seite ziehen lassen.
    Ich hatte mir eine gute Position ausgesucht. Ich war auch noch nicht gesehen worden, und auch nach dieser Reaktion des Templers kümmerte sich keiner um die Umgebung. Der Schock saß tief. Nur nicht bei dem Anführer der Roten Mönche. Er drehte durch. Der Kopf stand auf dem Boden, der Mann selbst zog sein Schwert, und der verletzte Godwin de Salier hatte keine Chance, dem Schlag zu entgehen oder sich zu wehren, denn zwei Mönche hielten ihn fest.
    Ich schoss genau im richtigen Augenblick. Der Mönch wollte zuschlagen, aber meine Kugel war schneller. Ich hatte noch nicht die gleiche Höhe erreicht und stand schräg hinter dem Rücken der Versammelten, aber das Ziel lag frei.
    In die rechte Schulter hinein jagte das geweihte Silbergeschoss.
    Eine Explosion hätte nicht schlimmer sein können. Nur gab es keinen Krach und kein Feuer, aber hier explodierten Gefühle und gingen Hoffnungen baden. Zu dieser Zeit gab es noch keine Schusswaffen, und der Rote Mönch musste das Gefühl haben, von einem Hieb aus dem Unsichtbaren getroffen worden zu sein. Er war davon völlig überrascht worden.
    Die Aufprallwucht der Kugel schleuderte ihn zur Seite. Er ging noch einen stolpernden Schritt nach vorn, dann knickte er ein und prallte zu Boden. Dort blieb er liegen. Geschockt, überrascht, und sicherlich auch von Schmerzen erfüllt.
    Ich zögerte keine Sekunde, weil ich die Überraschung der anderen ausnutzen musste. Für mich war zunächst Godwin de Salier wichtig, der ebenso überrascht war wie alle anderen. Er starrte mich an, er schüttelte den Kopf, aber ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern um die beiden Männer, die ihn festhielten.
    Als sie mich sahen, fingen sie an zu schreien. Ich musste ihnen wohl wie ein Teufel vorgekommen sein, der die Hölle verlassen hatte. Sie bekamen große Augen, und plötzlich ließen sie Godwin los und wandten sieh schreiend ab.
    Ich machte kurzen Prozess und zerrte den Templer zu mir heran. Er knickte mit dem linken Bein weg.
    Sein Gesicht war bleich, der Blick der Augen kam mir fiebrig vor, aber ich konnte ihm keine Ruhe gönnen.
    Wir mussten hier weg. Wir mussten fliehen, und deshalb zerrte ich ihn auf mich zu.
    »Komm!«
    Wichtig war der Ausgang für uns. Und wichtig war auch, dass die Überraschung der Roten Mönche weiterhin anhielt und wir aus dem Kloster herauskamen.
    Godwin half mir so gut wie möglich. Er verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein. Das linke zog er nach, aber er hatte damit seine Probleme, und so kamen wir nur langsam voran.
    Ich schaute mich immer wieder um, weil ich sehen wollte, was die Mönche taten. Noch waren sie zu überrascht. Zudem lag ihr Anführer

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