Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
direkt.
    „Hinaus!"
    Philobero, Tarspanata und Siromatur zuckten bei diesem einen Wort zusammen, als habe sie der Blitzschlag getroffen. Der Heraldiker wurde ein gutes Stück kleiner. Er sah seine letzte Chance verwehen.
    Wortlos trabten die drei Pailliaren davon. Der Kodexwahrer wartete, bis sie irgendwo im Heraldischen Tor verschwunden waren.
    „Es sind gute und tüchtige Leute", wandte er sich dann wieder an die beiden Männer.
    „Aber manchmal überschätzen sie ihre Kompetenzen."
    „Vergiß es." Roi Danton winkte ab. „Dieser übergeschnappte und übertrieben ehrgeizige und eifersüchtige Philobero ging mir schon lange auf den Geist."
    „Wie bitte?" fragte der Somer.
    „Seine Gegenwart störte mich", erläuterte Roi. „Er sieht nur sich, aber nicht das Ganze."
    „Ich hätte den Pailliaren gar nicht erlauben sollen, uns zu folgen", gab Dokroed etwas entgegenkommender zu. „In der Halle der Wahrheit habe ich Philobero aufgefordert zu gehen. Sein Schweigen war erträglich. Daß er mir gefolgt ist, war meiner Großzügigkeit zu verdanken. Können wir damit dieses Thema abschließen und abwarten, bis Guhut die letzten Schaltungen vorgenommen hat?"
    „Mitnichten, Kodexwahrer." Roi nutzte die offensichtliche Schwäche Dokroeds sofort aus. „Da ist noch eine Frage offen."
    „Ich wüßte nicht, welche." Der Somer zog sich sofort wieder auf seine alte Position zurück. Seine Brust wölbte sich nach vorn, und seine Blicke wurden wieder abweisend und kalt.
    „Woher stammen die Nakken?" Ronald Tekener tippte dem Kodexwahrer leicht auf die stolzgeschwellte Brust.
    „Ich sagte bereits, daß ich es nicht weiß. Das genügt."
    „Es genügt nicht." Der Smiler bohrte hartnäckig weiter. „Wenn die Nakken keine Kodextreuen sind, dann handelt es sich bei ihnen am Ende gar um Gormis! Und wenn das der Fall wäre, dann müßten wir Permitträger die Weihe des Heraldischen Tores unter allen Umständen verhindern. So ist es, Kodexwahrer. Oder willst du mit uns zum Kodexverräter werden?"
    „Sie stammen nicht aus Siom Som", entgegnete Dokroed spontan. „Sie kommen auch nicht aus einer der anderen Sterneninseln ESTARTUS.
    Sie waren da, bevor ich geboren wurde. Und sie haben immer treu gedient. Mehr weiß ich wirklich nicht."
    „Das ist verdammt dünn", stellte Roi Danton fest.
    „Vielleicht entstammen sie einer ganz anderen Existenzebene." Der Kodexwahrer wirkte nachdenklich. „Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe auch noch nie darüber nachgedacht, weil es mir unwichtig erschien. Man sollte nicht über das grübeln, was einem nützlich ist.
    Und die Nakken sind sehr nützlich für ESTARTU."
    „Das hört sich so an", meinte Roi etwas abfällig, „als habe sich die erlauchte ESTARTU hier Unterstützung geholt. Das spricht nicht gerade für sie."
    „Sie tragen etwas Geheimnisvolles und auch Furchterregendes mit sich herum", antwortete Dokroed. „Aber mir ist kein Fall bekannt, daß sie untreu gehandelt haben.
    ESTARTU, die Ewigen Krieger und wir alle im Gefolge, ja, auch der Sotho, den ihr Stalker nennt, brauchen die Nakken. Sie sind ein fundamentaler Bestandteil des Dritten Weges, der das Heil für alle Kodextreuen bedeutet. Mehr kann ich dazu nicht sagen."
    „Reichlich dünn", beschwerte sich Roi Danton. Demeter berührte seinen Arm und deutete durch die transparente Wand auf die Nakken.
    „Da tut sich etwas", vermutete die Wyngerin. „Die Nakken sind in ihren Bewegungen erstarrt."
    Auch Dokroeds Kopf zuckte herum. Von der Empore schwebte der Tormeister Guhut herab. Jetzt zeigte sich, daß die Nakken auch noch über eine andere und wesentlich schnellere Art der Fortbewegung verfügten. Es mußte sich um eine Art Antigrav handeln, wie aus dem Schweben Guhuts zu erkennen war.
    „Eine fliegende Riesenschnecke ohne Haus", stellte der Smiler respektlos fest. „Sicher ist sie nicht zum Verzehr geeignet, oder?"
    „Der Ring über der Kriechsohle", erklärte der Kodexwahrer. „Damit können die Nakken die Schwerkraft kompensieren."
    Guhut hielt direkt auf die Vironauten und den Kodexwahrer zu. Auf seiner Körperspitze hing" eine Scheibe, aus der seltsame Töne kamen. Noch war die Stimme verzerrt. Als der Nakk die durchsichtige Wand erreichte, schritt Dokroed durch diese hindurch. Roi Danton wollte dem Somer folgen, aber er prallte gegen ein unüberwindliches Hindernis.
    „Er trägt einen Shant", erinnerte ihn Demeter. „Auch wenn man es kaum noch sieht, denn er ist mit dieser Montur regelrecht

Weitere Kostenlose Bücher