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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verwachsen."
    Dokroed und Guhut wechselten mehrere Worte, die die Vironauten nicht verstehen konnten. Hörbar waren nur verzerrte Töne. Ob dies an der Wand oder an der Eigenart der kreisförmigen Maske lag, konnten sie nicht beurteilen.
    Der Kodexwahrer kehrte mit einer vor Stolz noch mehr geschwellten Brust zurück. Er stolzierte im Paradeschritt vor den Permitträgern auf und ab, wobei sein Vogelkopf rhythmisch auf und ab zuckte. Dann machte er ganz plötzlich eine Kehrtwendung und trat direkt zwischen Roi und Tek.
    „Es ist vollbracht!" Seine Stimme überschlug sich vor Begeisterung. „Guhut hat es mir gemeldet. Das Heraldische Tor ist betriebsbereit. Die Feinjustierungen sind erfolgreich abgeschlossen worden. Das TERRANER-TOR wartet auf seine Weihe! Und auf euch, ihr Permitträger, die uns der Sotho geschickt hat!"
    Ronald Tekener und Roi Danton warfen sich einen kurzen Blick zu, den nur ihre Frauen deuten konnten.
     
    4.
     
    Die Lautsprecher kündigten das große Ereignis der Torweihe an. An vielen Stellen der Parkanlagen, die das Heraldische Tor umgaben, waren überdimensionale Bildschirme oder Projektionswände aufgebaut worden, die das Schauspiel übertragen sollten.
    Die geschmückten pailliarischen Helfer und Organisatoren lenkten die Massen unauffällig und geschickt, Das Gedränge war groß, so daß ein einzelner Pailliare oder Vironaut kaum eine Chance hatte, seinen Weg selbst zu bestimmen.
    „Da ist doch etwas faul", maulte Susa Ail. „Warum müssen wir diesen Platz jetzt verlassen? Das kann doch kein Zufall sein."
    „Abwarten", meinte Luzian nur.
    „Sie beordern alle Vironauten auf diese Seite des Tores vor die beiden Bildwände." Die Siganesin hatte ihren Notizblock wieder aus der Ecke geholt, aber an eine Fortsetzung ihres Liebesromans dachte sie jetzt nicht. Sie zeichnete eine grobe Skizze der Umgebung auf. In der Mitte des Blattes markierte ein Quadrat das Heraldische Tor. Striche deuteten an, wo Bildschirme und Projektionswände aufgebaut worden waren. „Die Pailliaren werden streng von uns getrennt. Selbst die Ordner halten sich nur in den Randzonen auf.
    Ich wittere Unheil."
    „Du siehst Gespenster", meinte ihr Freund etwas abfällig.
    Jo meldete sich.
    „Ich stimme Susa zu. Diese Burschen planen etwas. Ich dachte erst schon, es hätte etwas mit der Suche nach uns zu tun, aber inzwischen bin ich anderer Meinung. Die Trennung in Pailliaren und Vironauten wird zwar ohne Gewalt, dafür aber mit aller Konsequenz durchgeführt."
    Nun begann die eigentliche Übertragung der Torweihe. Auf der Projektionswand erschien zunächst das Symbol des Dritten Weges. Dazu erklangen Melodien, die in den Ohren der Siganesen fast Schmerzen verursachten. Die pailliarischen Ordner jedoch empfänden sie als Wohltat.
    „Dokroed, der Kodexwahrer!" verkündigte eine Stimme.
    Der Kopf des Somers erschien.
    „Das sind Live-Bilder", stellte Luzian Bidpott sofort fest. „Es geht also wirklich los."
    „Freunde", erklang die helle, zirpende Stimme des Kodexwahrers. Sofort erstarb jegliches Gemurmel. „Die Stunde ist gekommen. Hinter mir seht ihr die beiden Permitträger, die die Weihe eures ersten Heraldischen Tores vollziehen werden."
    Ronald Tekener und Roi Danton tauchten neben dem Somer auf. Ihre Gesichter verrieten nicht, was in ihren Köpfen vorging. Die beiden Frauen hielten sich still im Hintergrund.
    Dokroed hielt plötzlich zwei armlange Phiolen in seinen Händen, deren Inhalt tiefblau schimmerte. Er hielt die Glaskörper in die Höhe. Welcher Art der Inhalt war, ließ sich nicht erkennen, aber es schien sich um eine Flüssigkeit zu handeln.
    Der Kodexwahrer wandte sich an die beiden Vironauten.
    „Legt eure Permits an, ihr Träger! Sie werden euch schützen, wenn ihr die Weihe vollzieht und den Namen des Tores aussprecht und wenn ihr diese spezielle Heraldische Substanz für immer mit diesem Werk der Baukunst und der Technik eine ewige Verbindung eingehen läßt."
    Roi und Tek blickten sich kurz an. Danach lösten sie die beiden handschuhähnlichen Hülsen von ihren Gürteln und streiften sie sich über die linke Hand.
    „Verdammt und zugenäht!" schimpfte der Tiefenpsychologe. „Damit habe ich nicht gerechnet. Der Zauber geht schon jetzt los. Und wir krebsen immer noch hier unten herum. Wie sollen wir ihnen das Gegenmittel nur unterjubeln?"
    „Deine Ausdrucksweise läßt sehr zu wünschen übrig", antwortete Susa. „Ich werde dich aus meinem Roman eliminieren, wenn wir dieses Abenteuer gut

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