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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überstanden haben."
    „Wir haben einen Auftrag, meine Liebste. Und es sieht so aus, daß wir ihn nicht erfüllen können. Da spielt dein alberner Roman keine Rolle. Und meine Ausdrucksweise auch nicht."
    „Wenn ihr verliebt herumturtelt", erklärte Jo Polynaise ablehnend, „gefallt ihr mir besser.
    Jetzt ist es jedenfalls zu spät, um noch in die Nähe von Roi und Tek zu kommen."
    Die Bilder auf der Projektionswand zeigten nun Szenen aus dem Alltagsleben der Pailliaren. Überall herrschte Festtagsstimmung. Es wurde gefeiert und gesungen. Hohe Pailliaren sprachen salbungsvolle Worte, die ohne großen Inhalt waren und in den schon bekannten Tenor einstimmten.
    Als die Szene wieder auf das Geschehen im Heraldischen Tor umblendete, hielten Roi und Tek je eine der merkwürdigen blauen Phiolen in den Händen. Dokroed stand irgendwo im halbdunklen Hintergrund, während die beiden Vironauten übergroß dargestellt wurden. Seine Stimme war jedoch noch mit der gleichen Deutlichkeit zu hören.
    „Weihet!" Der Kodexwahrer streckte beide Arme in die Höhe.
    Grabesstille kehrte an allen Orten ein. Umblendungen in der Übertragung zeigten, daß der ganze Planet den Atem anhielt. Die Musik verstummte.
    Roi Danton und Ronald Tekener drehten sich den Rücken zu. Dann machten sie einige Schritte, bis sie vor schimmernden Wänden im Innern des Heraldischen Tores standen.
    Im Gleichtakt hoben sie den Arm mit dem Glasbehälter und schleuderten die Phiolen gegen die Wände.
    Ein ohrenbetäubender Gongschlag dröhnte auf. Die Glasbehälter zersprangen mit schrillem Klang, und ihr Inhalt verdampfte in wenigen Sekunden.
    „Wir taufen dich auf den Namen TERRANER-TOR!" sprachen die beiden Vironauten gleichzeitig. „Und wir nehmen dich hiermit in Betrieb. Mögest du zum Segen derer arbeiten und gedeihen, die so lange auf dich haben warten müssen."
    „Hokuspokus", kommentierte Luzian Bidpott.
    An allen Orten brandete ein unbeschreiblicher Jubel auf. Er währte mehrere Minuten, bis der Kodexwahrer wieder auf den Bildern erschien und besänftigend seine Hände vor sich hielt.
    „Pailliaren und Vironauten!" Er mußte seine Anrede mehrmals wiederholen, bis endlich Ruhe einkehrte. „Die Weihe des TERRANER-TORES ist vollzogen. Ganz Pailliar konnte sie miterleben. Diese Stunde wird von entscheidender Bedeutung für eure Zukunft sein."
    Wieder unterbrach stürmischer Beifall den Kodexwahrer.
    „Die Weihe ist vollzogen", ergriff Dokroed wieder das Wort. „Doch die Weihe ist nur der erste Schritt. Ihr könnt das Wunder nun selbst erleben. Die beiden Permitträger und ihre geistigen Konkubinen werden die ersten sein, die das TERRANER-TOR durchschreiten.
    Sie werden nicht allein gehen. Ihre Vironauten werden sie im gleichen Takt begleiten. Und in zehn weiteren Transmitterschüben werden die 120.000 Gardisten des Kriegers folgen."
    „Mein Herz jubelt!" Luzian klatschte in die Hände. „Das bedeutet, daß wir von ganz allein zu Roi und Tek gebracht werden. Es erklärt auch die Trennung zwischen Vironauten und Pailliaren, denn für letztere ist das Tor noch nicht freigegeben. Macht euch bereit."
    Jo Polynaise fühlte sich in die Höhe gehoben. Susa fiel aus ihrem Sessel, und Luzian hatte Mühe, irgendwo Halt zu finden.
    „Traktorstrahlen", stellte die Mikropositronik des Cyborgs fest. „Sie holen uns mit den anderen Vironauten ins Innere des Tores."
    Sie fanden sich Sekunden später mit den anderen Vironauten in einem Fördertunnel wieder, dessen Boden sich langsam in Bewegung setzte. Das Gedränge war unbeschreiblich, aber Jo begann sofort damit, sich nach vorn zu kämpfen.
    Eigentlich war das kaum nötig gewesen. Der Tunnel, der ins Zentrum des TERRANER-TORES führte, war etwa hundert Meter breit, aber auch ebenso hoch. Die nun eintreffenden Vironauten wurden auf drei Ebenen verteilt, die sich in gleichmäßigen Abständen über dem eigentlichen Boden des Tunnels befanden. Unten bewegte sich ein Förderband. Und in den drei Schichten darüber waren es kaum wahrnehmbare Gravitationsfelder, die die Bewegung der zu transportierenden Personen steuerten.
    Es ging schnell voran. Jo hatte die erste Reihe erreicht. Seine Augen vermittelten den beiden Siganesen einen guten Eindruck von der Umgebung.
    „Sie strahlen uns direkt ab." Susa sprudelte diese Worte so heftig hervor, daß Luzian ihren Unwillen spürte. Er sagte ihr nicht, daß er ähnlich dachte und fühlte, denn dazu fehlte einfach die Zeit. Die Dinge ereigneten sich zu schnell

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