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1287 - Wiedersehen im Jenseits

1287 - Wiedersehen im Jenseits

Titel: 1287 - Wiedersehen im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie fiel regelrecht in sich zusammen. Auf dem Stuhl konnte sie nicht mehr bleiben. Deshalb hob Suko sie an und trug sie behutsam zur Couch, wo er sie niederlegte und auf den Notarzt wartete.
    Er wollte ihm zumindest die Tür öffnen, um ihm eine kurze Erklärung zu geben, denn hier war schließlich geschossen worden. Das kam auch in einer Stadt wie London nicht jeden Tag vor.
    Dann kümmerte er sich um Sarah Goldwyn, die noch immer steif wie eine Puppe im Sessel saß.
    »Und wie geht es dir?«
    »Solche Standardfragen muss man wohl stellen, wie?«
    Suko zuckte die Achseln. »Ja, Sarah. Mir ist im Moment nichts anderes eingefallen.«
    »Danke, es geht wieder. Danke auch dafür, dass du einer alten Frau das Leben gerettet hast. Die hätte wirklich geschossen. Wahrscheinlich habe ich auf dem Friedhof Lokalverbot.«
    Den Humor hatte sie nicht verloren. Suko leistete sich ein Lächeln. »Kommen wir zu etwas anderem, Sarah. Diese Frau muss verdammt tief unter dem Eindruck ihres Chefs gestanden haben, wenn sie selbst einen Mord in Kauf nimmt.«
    »Sein Einfluss ist enorm.«
    Suko hob die Waffe der Frau vorsichtig auf und wickelte sie in eine kleine Decke, die er von einem Beistelltisch nahm. »Ich werde sie später mitnehmen.«
    »Bitte, keine Polizei, Suko.«
    »Wieso?«
    »Es reicht, dass du hier gewesen bist. Ich werde einen Glaser anrufen, damit er noch heute hier erscheint und mir die Scheibe ersetzt.«
    »Wie du willst.«
    Von draußen war das Jammern einer Sirene zu hören. Endlich war der Notarzt da. Suko öffnete zwei Männern und einer Frau die Tür. Es war eine Ärztin, die hier das Kommando hatte. Eine Frau mit dunklen Haaren und dunkler Haut.
    Suko zeigte ihr seinen Ausweis. Während sie dem Wohnzimmer entgegenstrebten, erklärte er ihr, was hier abgelaufen war, und die Frau nickte einige Male.
    »Sonst ist nichts passiert?«
    »Nein.«
    »Sie können mich ruhig fragen«, sagte Sarah. Ihre Stimme hatte wieder einen sicheren Klang bekommen.
    »Gut, das werde ich dann auch.«
    Suko erklärte ihr, dass er dringend weg musste. Wenn noch Fragen waren, sollte sie später anrufen.
    »Wird erledigt, Inspektor.« Sie kümmerte sich um die Verletzte. Suko strich Sarah noch einmal über die Wange.
    »Gib nur auf dich Acht. Lokalverbot auf dem Friedhof hat man leider nicht für immer.«
    Sarah nickte. »Danke, ich werde daran denken.« Ihr Lächeln wirkte verkrampft, die Augen schimmerten feucht.
    Das sah Suko nicht mehr, denn er befand sich bereits auf dem Weg zur Tür.
    ***
    Im letzten Augenblick hatte ich mich zusammenreißen können, denn der Drang, die Tür aufzustoßen, war plötzlich übermächtig geworden. Schnell hatte ich mich wieder unter Kontrolle und blieb auf meinem Beobachtungsposten im Vorzimmer.
    Zum ersten Mal sah ich die Person aus der Nähe, die mich in diese Gruft hatte einschließen wollen.
    Sie war, und das musste ich zugeben, eine perfekte Schönheit. Aber sie war auch eine Frau, die nicht in die heutige Zeit hineinpasste. Wie sie aussah, hätte sie in einem Historienfilm mitspielen können.
    Das lange rote Kleid reichte bis zu den Knöcheln. Es war hochgeschlossen, aber es lag über der Taille eng an, sodass es die Körperformen gut zur Geltung brachte. Die pechschwarzen Haare waren hochgesteckt. Nicht eine Strähne fiel in das blasse Gesicht hinein. Da konnte man schon von einer vornehmen Blässe sprechen, und deshalb fiel der sehr rote Mund auch besonders auf. Das Gesicht ließ auf ein gewisses Alter schließen, denn man konnte Helena nicht unbedingt als junge Frau bezeichnen. Möglicherweise wirkte sie auch durch ihre Kleidung und durch ihr Auftreten älter, doch das war nur zweitrangig.
    Ascot hatte sie geholt oder erscheinen lassen, um seinen Patienten zu belohnen und ihn zugleich von seinen Ängsten zu befreien und damit zu heilen.
    Ich hatte meine Probleme, dies zu glauben. Ich rechnete damit, dass etwas ganz anderes dahinter steckte, denn meiner Ansicht nach wurde er auf den Selbstmord vorbereitet.
    So weit war es noch nicht. Auch jetzt sah ich keinen Grund, mich einzumischen. Auch mein Staunen hielt sich in Grenzen, denn Erscheinungsformen wie hier bei Helena waren mir nicht neu. Ich kannte Wesen, die es schafften, Brücken zu bauen, um von einer Welt in die nächste zu gelangen, wobei es um die Begriffe sichtbar und unsichtbar ging.
    Es musste auch eine starke Verbindung zwischen Ascot und ihr geben, sonst hätte er sie nicht herholen können. Ich gab zu, dass er verdammt raffiniert

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