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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sprach es nicht direkt aus, aber was er sagte, lief darauf hinaus, daß er hoffte, György wäre nicht dem Vampir in die Arme gelaufen.
    »Lazar war hier«, sagte Tibor ernst. »Und die Trainingsstrecke deines Bruders führt an unserem Hotel vorbei…«
    Iduna wurde blaß. »Nein, Tibor!« stieß sie entsetzt hervor.
    Die Japaner entdeckten das Mädchen und kamen auf sie zu. Iduna schenkte ihnen ein nervöses Lächeln. Sie hätte die Stadtrundfahrt am liebsten sausen lassen, aber es gab niemanden, der sie vertreten konnte, und ihre ausgeprägte Selbstdisziplin ließ es nicht zu, daß sie irgendeine vage Ausrede erfand und die Rundfahrt einfach absagte.
    Schweren Herzens wurde sie ihrer Aufgabe gerecht. Sie verließ mit den Gästen aus dem fernen Osten das Hotel und führte sie zu einem Wagen des staatlichen Reisebüros.
    Die Tour begann.
    ***
    Der Hügel, auf dem Lazars Schloß stand, war karstig. Dicke, graue Mauern ragten trutzig auf. Breite Türme schienen wie Säulen den Himmel zu stützen, Hinter dem Schloß gab es einen finsteren, dichten Wald, und durch diesen schlängelte sich eine schlechte, von vielen Unwettern ausgewaschene Straße, Der gut gefederte Rover meines Freundes schaukelte durch die Schlaglöcher. Nachdem ich meinen weißen Peugeot 504 TI zuschanden gefahren hatte, war ich auch auf einen Rover umgestiegen. Es gab nur einen einzigen Unterschied zwischen meinem und Vladeks Wagen: meiner wurde rechts gesteuert.
    Vladek war inzwischen ganz sicher, schon mal hier gewesen zu sein. Ich hoffte, daß er sich im Schloß des Blutgrafen noch einigermaßen zurechtfand. Seine Ortskenntnis konnte uns unter Umständen eine große Hilfe sein. »Das Erdgeschoß und die oberen Etagen können wir vergessen«, bemerkte mein Freund. »Wir müssen dort suchen, wohin man mit der Führung nicht kommt«
    Der Rover legte die letzte Kehre zurück. Wir fuhren an einer hohen grauen Steinmauer vorbei, und dann bog sich die Straße auf das Schloßtor zu.
    Es bestand aus Holz, war schon so alt und verzogen, daß es sich nicht mehr schließen ließ. Es hing über uns, ein Gitter mit spitzen Stacheln, die nach unten wiesen. Wenn man früher an einer Winde gedreht hatte, hatte es sich gesenkt Heute ging auch das nicht mehr. Die Zugbrücke war fest verankert und führte über einen tiefen Graben, der mit Büschen überwuchert war.
    Wie an vielen verfluchten Orten fiel mir auch hier die unnatürliche Stille auf, als wir im Schloßhof ausstiegen. Kein Vogel sang auf dem Dach, und die Pflanzen gediehen schlechter als anderswo.
    Ich machte Vladek darauf aufmerksam. Er nickte. »Du hast recht, Tony. Wieso fiel mir das damals nicht auf?«
    »Eine Riesengesellschaft bringt selbst hier noch Leben rein«, sagte ich. »Es stürmen viele neue Eindrücke auf dich ein. Du hast Mühe, sie alle aufzunehmen und zu verarbeiten.«
    Wir standen in der Mitte des Schloßhofs, blickten hinauf zu den schattigen Wehrgängen, sahen uns um. Unter plumpen Arkadenbögen lag ein dunkles Grau, Es war kein schönes Schloß, das der Graf sein eigen nannte.
    »Hinter diesen Mauern schläft der Tod«, sagte Vladek Rodensky leise, als wollte er den Vampir nicht wecken.
    Ich begab mich zu einer steinernen Wendeltreppe, Sie führte zum Wehrgang hinauf.
    »Was willst du dort oben?« fragte Vladek, »Mir die Aussicht ansehen, wenn ich schon mal hier bin.«
    »Und der Graf?«
    »Der kann warten«, erwiderte ich. »Wir haben sehr viel Zeit. Es ist erst Mittag. Die Sonne geht noch lange nicht unter.«
    Vladek folgte mir, und wir sahen Budapest. Die Stadt lag unter einer trüben Dunstglocke vor uns. Sie kam mir beängstigend groß vor. Natürlich ist London wesentlich größer, aber das bedrückte mich nicht so wie die Größe dieser Stadt, denn sie war das Jagdrevier eines Blutsaugers!
    Graf Lazar beschränkte sich auf kein bestimmtes Gebiet. Er konnte überall auftauchen - beim Nep Stadion ebenso wie auf der Margareteninsel, vor dem Parlament ebenso wie auf der Elisabethbrücke.
    Vladek Rodensky hatte denselben Gedanken wie ich. Er streckte die Hand aus und murmelte: »Das ist sein Reich. Nacht für Nacht tritt er seine blutige Herrschaft an. Mir geht die Galle über, wenn ich nur daran denke. Komm, Tony, laß uns den verfluchten Schwarzblütler suchen.«
    Wir verließen den Wehrgang, und ich vertraute mich auch hier der Ortskenntnis meines Freundes an. Vladek sollte vorschlagen, wo wir mit der Suche beginnen sollten.
    Sämtliche Türen waren abgeschlossen, aber die

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