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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schloßbesitzer, die ihm zu unbequem wurde. Da sieht man’s wieder mal: Es ist nichts so fein gesponnen…«
    »Auf jeden Fall geht’s hier nicht zu Istvan Graf Lazar«, bemerkte ich, »Laß uns weitersuchen.«
    Wir gelangten in einen Bereich des unterirdischen Gewölbes, in den sich schon lange kein Mensch mehr vorgewagt zu haben schien. Waren wir auf dem richtigen Weg?
    In den Ecken und Nischen zitterten staubig-graue Spinnweben, und unsere Schritte waren von knirschenden Geräuschen begleitet. Immer wieder führten ein paar Stufen weiter nach unten, und ich fragte mich bald, wie viele Meter wir uns bereits unter der Erde befinden mochten.
    Vladek blieb stehen und blickte sich gespannt um. »Hier könnte es sein, Tony. Ich habe so ein eigenartiges Gefühl, so ein kaltes Kribbeln unter der Haut. Spürst du nichts?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur eins: Die von ›Schöner Wohnen‹ kommen bestimmt nie hierher.«
    Wir schlichen durch den dunklen Gang. Kein Sonnenstrahl konnte sich in diese Unterwelt verirren. Somit herrschten ideale Bedingungen für den Vampir, Schlief er hier irgendwo?
    Holz befand sich plötzlich unter meinen Füßen - morsch und wippend. Eine Falltür? Vladek Rodensky hätte sich nicht ebenfalls draufstellen sollen, denn unser beider Gewicht vermochte das alte Holz nicht zu tragen.
    Es brach mit lautem Knirschen - und wir stürzten in ein rundes, schwarzes Loch!
    ***
    Vicky Bonney und Albina Conti hielten sich an Tony Ballards Weisungen. Sie liefen den ganzen Vormittag kreuz und quer durch die Stadt, um richtig müde zu werden.
    An den Litfaßsäulen klebten die Marathon-Plakate. Sie zeigten Läufer aller Altersgruppen und beiderlei Geschlechts. Man wollte damit zum Ausdruck bringen, daß jedermann an dieser Königsdisziplin des Laufsports teilnehmen konnte, Albina entdeckte im Schaufenster eines Modenhauses einen modernen Trenchcoat, an dem sie einfach nicht Vorbeigehen konnte.
    »Und der Preis!« sagte das Mädchen überwältigt. »In Wien kostet der Mantel mindestens das Dreifache. Den muß ich einfach haben.«
    Sie betraten das Modenhaus, und zehn Minuten später trug Albina den Mantel bereits. Um 14 Uhr trafen sie im Hotel Duna ein - rechtschaffen müde, mit Beinen, die bis zu den Hüften hinauf schmerzten.
    »Ich glaube, nun werden wir wie Murmeltiere schlafen«, sagte Vicky Bonney.
    »O ja, ich bin ziemlich erledigt«, gestand Albina Conti, In Albinas Zimmer war Vicky Bonney bereits übersiedelt. Albina trug den Trenchcoat nach oben, und dann speiste sie mit Vicky, die sie sehr nett fand, im Restaurant.
    Ein doppelter Barack war für sie der richtige Schlummertrunk. Die beiden Mädchen fuhren mit dem Lift zu ihrer Suite hoch, hängten das Schildchen »Do not disturb« an den Knauf und zogen die Übergardinen zu.
    Aus dem Tag wurde so im Handumdrehen ein Abend. Vicky und Albina gingen zu Bett, und kurz darauf schliefen sie.
    Sicherheitshalber hatte Albina den Reisewecker gestellt, damit sie den Anbruch der Dunkelheit nicht verschliefen, denn dann mußten sie wach sein und mit einem Besuch des Vampirs rechnen.
    ***
    Verdammt, wir waren in eine Zisterne gestürzt! Der Boden war zum Glück sandig und daher weich, so daß wir uns nicht verletzten, aber nun saßen wir fest.
    »Bist du okay?« fragte Vladek keuchend.
    »Meine Knochen sind heil geblieben.«
    »Meine auch«, sagte der Brillenfabrikant. »Verdammter Mist, wo ist meine Pistole? Ich habe sie verloren.«
    »Ich liege drauf«, sagte ich, als ich den Druck in meinem Rücken spürte.
    Ich richtete mich auf und gab Vladek die Mauser. Dann tastete ich den Zisternenboden mit beiden Händen ab und fand meine Kugelschreiberlampe wieder.
    Der Schacht, der uns umschloß, hatte glatte Wände und war so tief, daß wir daran nicht hochklettern konnten.
    »Ich habe uns in diese miese Lage gebracht«, sagte Vladek Rodensky zerknirscht. »Tut mir aufrichtig leid, Tony.«
    »Du konntest nicht wissen, daß das Holz bricht.«
    »Ich hatte noch nicht einmal eine Ahnung, daß du auf einer Holzdecke standest.«
    »Na also«, sagte ich. »Deshalb wirst du von mir auch keinen Vorwurf zu hören bekommen. Laß uns lieber überlegen, wie wir da herauskommen.«
    »Ich will ja nicht unken, aber ich fürchte, das können wir uns von der Backe streichen, Tony.«
    »Wir haben’s ja noch nicht einmal versucht«, sagte ich.
    Vladek unternahm eine Alibi-Tat. Er bemühte sich, an der glatten Wand hochzuklettern. Nachdem er ungefähr zehnmal abgerutscht war,

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