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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Fehler eingeschlichen? Sie sind doch im Urlaub, oder nicht?« Lange Pause.
    »...Ja.«
    »Senor Sidney, ich glaube, wir brauchen eine neue Spritze. Offenbar befindet sich das Gewissen des Leutnants in einem heftigen Kampf mit dem Wahrheitsserum.«
    »Dann aber schnell!« Lennet richtete sich auf.
    »Nein, nein, keine Spritzen mehr.«
    »Beruhigen Sie sich, Lennet!« mahnte Sidney. »Oder wollen Sie, daß unser guter Joe ein bißchen nachhilft?«
    Spritze. Eine leichte Ohnmacht. Dann öffnete Lennet wieder die Augen. »Wo bin ich?« murmelte er.
    »Sie sind dabei, uns die wahren Gründe zu nennen, weshalb Sie in Marbella sind", entgegnete Sidney.
    »Deckung", stieß Lennet mit matter, ausdrucksloser Stimme hervor.
    »Für wen? Für was?«
    »Leibwache für den FND.«
    »FND?«
    »Der Chef unseres Geheimdienstes. Kommt nach Sevilla. Treffen mit spanischem Geheimdienstchef. Streng geheim. Lange Zeit vorbereitet. Wache schon vorher am Ort. Keine Aufmerksamkeit erregen...«
    Sidney brauchte ein neues Bonbon, um die Neuigkeit verdauen zu können. Eine tolle Idee schoß ihm durch den Kopf.
    Wenn er statt dieses armseligen Leutnants den Chef der französischen Organisation in die Hand bekam, den Chef des modernsten Nachrichtendienstes der Welt? Anwendung des Serums! Verhör! Und was man herausbekam, konnte man an den Meistbietenden verkaufen. Was heißt, an den Meistbietenden? Man konnte es an alle Mächte gleichzeitig verkaufen. Welche Chance für die SPHINX und damit auch für Mr. Sidney persönlich, den Chef des Syndikats!
    »Wo? Wann?« fragte er knapp.
    »Morgen, fünfzehn Uhr fünfzehn. Giralda.«
    »Dieser Turm ist groß. Wo genau?«
    »Ich weiß nicht. Ich soll im Inneren umhergehen, hinauf, herunter. Ich kenne den Boß des FND selbst nicht. Aber er kennt mich, und er wird mich ansprechen!«
    »Mein lieber Lennet", Sidney hatte nachdenklich die Stirn gerunzelt. »Ihre Hinrichtung wird um vierundzwanzig Stunden verschoben. Und vielleicht...« Ein verschlagenes Lächeln malte sich auf dem fetten Gesicht. »... und vielleicht wird sie ganz ausgesetzt. Wenn sich der große Boß in meiner Hand befindet, was soll ich dann mit einer lächerlichen kleinen Fliege, wie Sie es sind? Wie wär's mit einem Handel? Sie liefern mir Ihren Boß, und Sie sind frei.«
    Lennet konnte nur mühsam ein triumphierendes Lächeln unterdrücken. Der Fisch hatte angebissen! Im Giralda, ohne den Schlangengraben hatte er keine Angst mehr. Allerdings machte er sich keine Illusion über den vorgeschlagenen Handel: Sidney dachte nicht im Traum daran, sein Wort zu halten. Es war also besser, ihn abzulehnen. Es sah überzeugender aus. Lennet schüttelte also den Kopf:
    »Nein, Mister Sidney. Ihr Serum zwingt mich zwar, die Wahrheit zu sagen, aber es zwingt mich nicht zum Verrat. Wenn ich die geringste Möglichkeit sehe, den FND zu benachrichtigen, dann tue ich es.«
    »Tapfer, mein Kleiner", sagte die Qualle ironisch. »Ich ziehe meinen Vorschlag zurück! Aber versuchen Sie es ja nicht mit irgendwelchen Tricks. Sie brauchen sich nämlich nicht einzubilden, daß ich bloß diese paar Leute hier zur Verfügung habe! Ich habe alle Möglichkeiten der SPHINX in der Hand, und einige spanische Terrororganisationen arbeiten auch für mich. Morgen werden sich zweimal soviel Touristen auf dem Turm aufhalten wie heute. Und wenn Sie den geringsten Versuch machen, oder wenn etwas bei der Gefangennahme Ihres Chefs schiefgeht...«, Sidney fuhr sich mit der Zungenspitze genießerisch über die Lippen, »... dann, mein Lieber, sehen wir uns hier wieder, und dann werden Sie den Tag verfluchen, an dem Sie geboren wurden!«

Sybil, die Schlangenfreundin
    Das Verhör wurde unterbrochen, weil Sidney für den nächsten Tag viel vorbereiten mußte. Dr. Casara, der bei der Idee, einem der mächtigsten Männer der Welt seine Spritze geben zu können, vor Aufregung zitterte, zeigte sich von seiner besten Seite.
    »Alles, was wir in Haus und Küche haben, steht Ihnen zur Verfügung, Leutnant. Befehlen Sie, was Sie wünschen. Ich bin ein recht guter Koch.«
    »Doktor", erwiderte Lennet, »ich glaube, daß Sie im Grunde ein ehrlicher Mann sind. Schade, daß sich ein Mensch mit Ihrem Wissen und Ihren Fähigkeiten für eine solch üble Organisation wie die SPHINX hergibt. Ganz abgesehen von Sidney, der Qualle, einem der übelsten und skrupellosesten Geschäftemacher der Erde. Glauben Sie nicht auch, daß Sie mehr Ruhm und wahrscheinlich auch mehr Geld verdienen könnten, wenn Sie

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