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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kampfgleiter die Sendung auffangen und den Sender anpeilen. Ich konnte nur hoffen, daß meine Tochter schnell genug reagierte, bevor man ihre Peilsignale auffing.
    Kaum hatte ich das zu Ende gedacht, verstummten die Peilsignale auch schon. Der Vaterstolz erwärmte mein Herz. Eirene hatte heute schon mehrfach bewiesen, was in ihr steckte. Daß sie mit dem Gleiter „ausgebrochen" war, stand auf einem anderen Blatt. Sie hatte damit den Kampf zwischen den verfeindeten Parteien und damit zugleich unnötige Opfer auf beiden Seiten beenden beziehungsweise vermeiden wollen. Damit, daß mir eine so starke und ihrer Eskorte eindeutig überlegene Truppe zur Seite stand, hatte sie nicht rechnen können. Dafür hatte sie zweifellos um die hohe Kampfkraft der Eskorte gewußt, die ausnahmslos Shant-Träger und damit Absolventen von Upanishad waren.
    Daß die Mehrzahl meiner Helfer ebenfalls Shant-Träger und Shana waren, war ein ihr unbekannter Faktor gewesen. Mit ihm hätte ich an ihrer Stelle auch nicht gerechnet.
    Doch das waren Überlegungen, die meine Wachsamkeit in keiner Weise beeinträchtigten. Gorgud und ich schwebten lautlos zwischen Baumriesen und Felstürmen dahin. Da wir die Richtung kannten, in die wir fliegen mußten und aus der Stärke der Peilsignale auch in etwa die Entfernung zu ihr hatten abschätzen können, bestand keine Gefahr, daß wir Eirene verfehlten, auch wenn es Nacht war und die Baumwipfel die meiste Helligkeit des Sternenhimmels schluckten.
    Als die Kampfgleiter uns überflogen, wurde das Röhren ihrer Zusatztriebwerke so laut, daß ich unwillkürlich den Kopf einzog. Durch das Wipfeldach hindurch sah ich eine Entenkettenformation aus glutspeienden Phantomen über den Himmel rasen.
    Es waren vierzehn Maschinen.
    Zufrieden stellte ich fest, daß der Verband sich teilte. Eine Gruppe schwenkte nach Osten, die andere nach Westen ab. Die Geschwindigkeit der Kampfgleiter lag nahe an der Schallgrenze. Wenn die Hajasi die anderen beiden Gleiter der Eskorte erbeutet und benutzt hatten, würden sie entkommen; hatten sie nur mit den Flugaggregaten flüchten müssen, waren sie hoffentlich so schlau, sich innerhalb der nächsten paar Minuten gute Verstecke am Boden zu suchen und alle Geräte auszuschalten, sonst war ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert.
    Ein Schlag auf die Rippen riß mich aus diesen Überlegungen. Selbstverständlich hatte ich den Konturschirm der Netzkombi längst deaktiviert.
    Als ich Gorgud fragend ansah, deutete er nach vorn.
    Ich folgte seinem ausgestreckten Arm mit den Augen und leitete sofort ein Ausweichmanöver ein, als ich bemerkte, daß ich um ein Haar gegen den beinahe schwarzen Stamm eines Baumriesen geprallt wäre. Mein Kugelhelm hätte es ausgehalten, aber wie meine Nackenwirbel auf den Ruck reagiert hätten, war eine andere Frage.
    Ich bedankte mich.
    Im nächsten Augenblick trat eine hominide Gestalt hinter dem Stamm hervor und winkte.
    Mein Herz stockte und schlug dann schneller.
    Eine hominide, schlanke Gestalt in einer Netzkombination; schulterlanges dunkles Haar, das der Nachtwind spielerisch in ein ovales, hellhäutiges Gesicht blies, als der Kugelhelm zurückgeklappt wurde.
    Ich bremste ab, landete genau vor den Füßen der Gestalt, klappte ebenfalls den Kugelhelm zurück ...
    „Daddy!" schluchzte sie.
    „Eirene!" jubelte ich.
    Dann lagen wir uns in den Armen und lachten und weinten abwechselnd.
    Ein knurriger Laut in den Helmempfängern riß uns auseinander.
    „Genug damit!" raunzte Gorgud uns an.
    Ich sah, daß er seinen Helm ebenfalls zurückgeklappt hatte. Aber ich sah auch die verstohlene Bewegung, mit der er etwas unter seinen Augen abwischte.
    Da wußte ich, daß er uns nicht die innige Begrüßung mißgönnt hatte, sondern daß sein Eingreifen aus gewichtigem Grunde erfolgt war.
    „Sucht man nach uns?" fragte ich.
    In seinen halbverborgenen Augen blitzte es anerkennend auf.
    „Zwei Kampfgleiter sind beim Terraner-Tor gelandet und noch nicht wieder gestartet", erklärte der Gavvron.
    „Ich verstehe", erwiderte ich. „Wenn sie nur gelandet wären, um Dokroed und die wahrscheinlich besinnungslose Eskorte aufzusammeln, hätten sie inzwischen wieder in der Luft sein müssen. Da sie es nicht sind, muß ihnen der Kodexwahrer andere Befehle erteilt haben. Wahrscheinlich hat er mitbekommen, daß der Gleiter, mit dem Eirene sich absetzte, Treffer erhielt und abschmierte. Wir müssen damit rechnen, daß eine Suckette von Shant-Kämpfern das Gelände

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