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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchkämmt."
    „Unser einziger Vorteil ist, daß sie nicht wissen, in welche Richtung wir uns gewandt haben", warf Gorgud ein.
    „Sie werden es sehr bald wissen", widersprach Eirene. „Dokroed wird einen der Gleiter mit den Ortern nach meinem abgeschmierten Fahrzeug suchen lassen - und wir sind nicht weiter als vielleicht zweihundert Meter davon entfernt."
    „Dann müssen wir schnell fort von hier", stellte Gorgud fest. „Nur nicht in Richtung Pailkad, denn das werden sie vermuten, aber auch nicht in Richtung Terraner-Tor. Nach Osten können wir uns auch nicht wenden, denn dann gerieten wir in den Massenaufmarsch beim ESTARTU-Denkmal. Also fliegen wir nach Westen; da ist der Weg frei."
    „Nein!" widersprach ich. „Im freien Gelände wären wir zu leicht zu finden, zumal Dokroed bestimmt nicht eher Ruhe gibt, als bis er uns gefaßt hat. Unsere einzige reelle Chance ist, zwischen den Pilgermassen unterzutauchen. Wenn wir ein paar hominide Pilger ins Reich der Träume schicken und uns ihre Kutten umhängen ..."
    Eirene lachte silberhell. Wahrscheinlich über den Ausdruck „Kutten". Ich mußte nachträglich selber darüber lächeln. Schließlich war es sehr unwahrscheinlich, daß die Pilger einer fremden Welt in einer fremden Galaxis sich wie mittelalterliche Pilger Terras kleiden würden.
    Aber ob Kutten oder nicht, ein paar „zivile" Kleidungsstücke würden wir requirieren müssen.
    Gorgud starrte uns an. Wahrscheinlich wunderte er sich über unser Verhalten. Nun, ja, Terraner waren eben sonderbare Geschöpfe.
    Aber als er merkte, daß wir wieder ernst und damit „normal" geworden waren, deutete er in Richtung Osten und sagte: „Ich führe euch, denn ich kenne das| Terrain."
    Wir hoben ab, schlossen die Druckhelme und folgten dem Gavvron zwischen Baumriesen und Felstürmen hindurch und später durch enge Schluchten, schmale Berggrate und über reißende Bäche und Wasserfälle.
    Einmal sahen wir weit hinter uns einen Kampfgleiter kreisen, dann lohte es vor seinem Bug auf - und im selben Augenblick zerrissen starke energetische Entladungen am Boden das Dunkel der Nacht.
    Sie hatten den Gleiter vernichtet, mit dem Eirene geflohen war.
    Ich verstand es.
    Sie waren keine Ungeheuer, die blindwütig töteten, aber sie waren auch fühlende Wesen. Die Tatsache, daß sie uns trotz angestrengter Suche nicht fanden, hatte ihnen psychisch zugesetzt. Die Vernichtung des Gleiters war kein Akt gewesen, der Eirene oder uns gegolten hatte, denn zweifellos wußten sie, daß das Fahrzeug verlassen war. Sie hatten nur ihrer Frustration über die mißlungene Suchaktion freien Lauf gelassen.
     
    9.
     
    Wir wurden in der ungefähren Mitte des schmalen Seitentals fündig, das sich von der Ebene südlich Pailkads mit mäßiger Steigung in die Berge hineinschlängelte und an dessen Ende das Denkmal der ESTARTU stehen sollte.
    Die Umstände begünstigten unser Vorhaben.
    Tausende von Pilgern waren im Tal unterwegs. Aber sie ließen sich Zeit. Das war verständlich. Die Musik- und Lichterschau sollte unmittelbar vor Sonnenaufgang stattfinden, und bis dahin waren es noch gut vier Stunden.
    So saßen denn auch viele Pilger in kleinen Gruppen unterhalb der Talwände und biwakierten. Auf winzigen Öfen mit Nuklearbatterien wurden heiße Getränke und Speisen zubereitet. Manche Pilger dösten auch nur vor sich hin.
    Ich hatte ein schlechtes Gewissen, als wir eine Gruppe von fünf Pilgern, die dem Aussehen nach von gavvrischen Vätern und terranischen Müttern oder umgekehrt abstammten und in einer schmalen Grotte rasteten, paralysierten.
    „Es sind Nada-Gavvron", erklärte Gorgud, als wir zwischen die Gelähmten traten.
    „Nachkommen gavvrischer Auswanderer, die vor ein paar tausend Jahren auf den Planeten Nada im Domusad-System umgesiedelt wurden und die teils nach Gavvr zurückkehrten und teils nach Pailliar und anderen Welten auswanderten, als ihnen die Möglichkeit dazu erschlossen wurde. Nada ist eine von radioaktiven Wolken umgebene Welt. Die Wolken sind Gase, die von Vulkanen in die Stratosphäre geschleudert werden.
    Genetische Defekte, Totgeburten, Mißgestaltete, Modifikationen und Mutationen waren an der Tagesordnung."
    „Aber warum haben ihre Vorfahren sich dann dort angesiedelt?" fragte ich erschaudernd.
    „Es handelte sich um eine Zwangsumsiedlung", belehrte der Gavvron mich. „Damals herrschte auf Gavvr eine Diktatur. Wer sich mißliebig machte, wurde mitsamt seiner Familie nach Nada abgeschoben."
    „Das ist

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