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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dreihundertfünfzig Metern hatten wir das Hauptquartier erreicht. Wir gingen jedoch nicht durch das hintere Tor im Zaun, sondern an dem typisch pailliarischen Rundbau vorbei bis zu einem leeren Lagerhaus fast am Ende der Straße.
    Als wir sicher waren, daß wir auch weiter unbeobachtet geblieben waren, öffnete Gorgud eine Seitentür des Lagerhauses mit einem Impulsschlüssel.
    Wir huschten hinein und schalteten unsere Lampen an, als die Tür hinter uns wieder geschlossen war.
    Gorgud führte uns durch mehrere leere Räume, die sich von normalen leeren Räumen dadurch unterschieden, daß auf dem Balkon kein Staub lag. Ein uralter Reinigungsroboter rollte quietschend und saugend herum und gab die Erklärung für diesen Umstand her, falls Unbefugte das Lagerhaus inspizieren sollten. Die Staubfreiheit war allerdings keine Marotte, sondern wichtig. Sie verhinderte, daß Hajasi, die von diesem Gebäude aus den Geheimgang zum Hauptquartier aufsuchten, verräterische Fußspuren hinterließen.
    Der Zugang zu dem Geheimgang war raffiniert angelegt. Statt Treppen hinabzusteigen, wie es bei den „üblichen" subplanelarischen Geheimgängen sein mußte, stiegen wir die Treppen hinauf. In einem großen Lagerraum vertrauten wir uns dann einer Sackrutsche an, die wir unten in eine große Lagerhalle hatten münden sehen.
    Das war jedoch eine Schemmündung gewesen. In Wirklichkeit führte die Sackrutsche in eine enge Kammer zwei Stockwerke tiefer, die von Uneingeweihten wahrscheinlich nur durch eine genaue Ausmessung aller übrigen Räumlichkeiten zu vermuten gewesen wäre.
    Aus der Kammer ging es dann durch eine Falltür in einen Abfallschacht, der scheinbar - im wahrsten Sinne des Wortes vorgespiegelt - in einem Abwasserkanal endete, in Wahrheit jedoch in einem licht- und impulsschluckenden Schaumstofftrog, aus dem wir mittels einer nichtmetallischen Leiter in den eigentlichen Geheimgang stiegen.
    Ins Hauptquartier gelangen wir auf ähnliche Weise, allerdings erst einmal in eine Vorkammer, in der ein Hajasi Wache hielt. Er konnte von hier aus das eigentliche Hauptquartier elektronisch überwachen - und nur er vermochte, nur von dieser Seite aus, den als massive Wand getarnten und gegen Detektoren isolierten Zugang zum Hauptquartier zu öffnen und zu schließen.
    „Es ist alles in Ordnung", berichtete er uns. „Die Sicherheitskräfte ahnen nichts von diesem Hauptquartier."
    „Und unser Einsatztrupp?" erkundigte ich mich.
    „Ist zurückgekehrt", antwortete der Hajasi. „Bis auf Poschomb. Als zwei feindliche Kampfgleiter den von ihm gesteuerten Beutegleiter einzuholen drohten, ließ er die Mitfahrer abspringen, lockte die Verfolger in eine blind endende Schlucht und zerschellte an der Rückwand. Die Verfolger teilten Sekunden später sein Schicksal, da die Rückwand direkt hinter der letzten Biegung lag."
    „Poschomb!" sagte Gorgud nachdenklich und sah mich an. „Er schrieb Gedichte, weißt du! Wir werden ihn nie vergessen."
    Ich gab keinen Kommentar, sondern legte einen Arm um Eirenes Schultern und führte sie durch den Zugang, den der Wächter inzwischen für uns geöffnet hatte.
    Eirene war erschöpft und zitterte. Sie brauchte dringend Ruhe und wenn möglich ein paar Stunden Schlaf. Ich bedankte mich noch einmal bei Gorgud für die Mithilfe an der Befreiung meiner Tochter. Aber er antwortete mir nur mit dem Hinweis, daß die Hajasi Amani ebenso gut meine wie seine Organisation sei - und damit hatte er völlig recht, denn ich war schon zu Beginn unserer Bekanntschaft auf sein Angebot eingegangen, in die Widerstandsorganisation einzutreten. Er hatte mich sogar zu seinem Stellvertreter ernannt.
    Als ich darum bat, mich mit Eirene in meine Unterkunft zurückziehen zu dürfen, stimmte Gorgud sofort zu. Er ließ sogar sofort ein zweites Bett hineinbringen. Es war noch bequemer als das erste - und er brachte uns persönlich einen Imbiß und eine Flasche Wein.
    Eirene aß jedoch nur ein paar Happen. Sie hatte keinen Appetit. Ich konnte sie aber überreden, wenigstens ein Glas Wein zu trinken. Er war herbsüß, gut und stark.
    Wenige Minuten später schlief Eirene fest und mit einem kindlichen Lächeln auf dem verschwitzten und staubbedeckten Gesicht.
    Ich strich ihr übers Haar und nahm mir vor, ihr sofort nach dem Erwachen eine Duschgelegenheit zu verschaffen. Dann legte ich mich angezogen auf mein Bett, entspannte mich durch Autosuggestion und schlief sofort ein.
    Ich wußte allerdings, daß das geringste verdächtige Geräusch

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