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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich wecken würde.
    Darauf war ich trainiert. Außerdem hielt der Zentralsyntron meiner Netzkombination mit Hilfe seiner Ortungssysteme Wache, auch wenn ich den Rückentornister abgelegt hatte.
     
    11.
     
    Mein Schlaf wurde durch nichts gestört.
    Ich erwachte rund zehn Stunden später, richtete mich leise auf, rieb mir die Augen und sah mich um.
    Eirene schlief immer noch. Ihr Atem ging tief und regelmäßig. Ein starkes Glücksgefühl erfüllte mich. Ich verspürte den Drang, mich für alle guten Fügungen zu bedanken, die mich Eirenes Spur hatten finden lassen - nachdem Gesil und ich anfangs das Schlimmste befürchten mußten, daß nämlich unsere Tochter beim Auftauchen des KLOTZES in der Nähe von DORIFER aus dem psionischen Netz geschleudert und ums Leben gekommen sei - und die mich mit der Hajasi Amani und Gorgud zusammenführten und es uns ermöglichten, Eirene aus der Gewalt Dokroeds zu befreien und vor dem Schicksal zu bewahren, nach Som verschickt zu werden.
    Während ich sie noch betrachtete, hob und senkte sich ihre Brust unter einem tiefen Seufzer. Sie schlug die Augen auf.
    Im nächsten Moment fuhr sie mit angstverzerrtem Gesicht hoch, dann erblickte sie mich und lächelte verlegen.
    Ich nahm sie in die Arme und hielt sie schweigend ein paar Minuten fest. Dann erklärte ich ihr, daß sie ein kleines Ferkel sei, weil sie verschwitzt und dreckig zu Bett gegangen war - und sie zahlte mir mit gleicher Münze zurück.
    Wir lachten beide fast so ausgelassen wie in früheren Jahren. Anschließend verschaffte ich uns Duschgelegenheiten und frische Unterkleidung. Unsere Stiefel waren blitzblank geputzt und die Netzkombis gereinigt, als wir aus den Duschräumen kamen. Außerdem wartete ein gut gedeckter Frühstückstisch auf uns - und Gorgud.
    Der Gavvron hatte mit seinem Frühstück auf uns gewartet. Also frühstückten wir gemeinsam. Dabei berichtete mir Gorgud, daß er durch seine Information den Aufenthaltsort von Raffaid ausfindig gemacht hätte. Er lebte in einem sonst nur von Pailliaren bewohnten Rundhaus in der Altstadt von Pailkad und schien ein mittleres Einkommen zu haben, dessen Quelle jedoch im dunklen läge. Es gab Hinweise, die darauf hindeuteten, daß er Verbindung zu pailliarischen Unterweltkreisen habe.
    „Und so einer ist unsere Kontaktperson hier?" fragte Eirene verwundert.
    Ich zuckte die Schultern.
    „So steht es jedenfalls in unseren Informationen. Ich habe ihn nicht zu unserem Kontaktmann gemacht und weiß auch nicht, wer dafür zuständig war. Wenn es Gorgud recht ist, besuchen wir ihn heute noch. Dann kann ich ihm auf den Zahn fühlen."
    „Auf den Zahn fühlen?" fragte Gorgud verständnislos.
    Eirene lachte.
    „Wir Terraner haben die Angewohnheit, uns feststehender Redewendungen zu bedienen, deren Ursprung in ferner Vergangenheit liegt und oft vergessen ist", erklärte sie. „In diesem Fall bedeutet ,auf den Zahn fühlen’ soviel wie Raffaid psychisch auszuloten."
    Diesmal mußte ich lachen, denn sie hatte die eine feststehende Redewendung lediglich mit einer anderen feststehenden Redewendung erläutert, mit der der Gavvron wahrscheinlich ebenso wenig anzufangen wußte wie mit der ersten.
    „Wir wollen ihn aushorchen und ihn auf Herz und Nieren...", erklärte ich und unterbrach mich verlegen. „Nun, jedenfalls werden wir nach einem Gespräch mit ihm mehr über ihn wissen als jetzt."
    „Ich verstehe", erwiderte Gorgud. „Du kannst dich darauf verlassen, daß ich solange in seinen Abfällen herumstochern werde, bis ich weiß, wovon er sich ernährt."
    Diesmal lachte er schallend - über Eirenes und mein verblüfftes Gesicht nämlich, die wir machten, als uns klar wurde, daß der Gavvron uns mit einer feststehenden Redewendung seines Volkes „bedient" hatte.
    „Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf", stellte Gorgud fest. „Es gibt keine Bedenken. Ich habe Großaufklärung betrieben. Die Sicherheitskräfte entwickeln keine größeren Aktivitäten als sonst auch. Ihr Alarmzustand ist offensichtlich beendet. Dokroed scheint seltsamerweise den Verlust seiner Gefangenen nicht tragisch zu nehmen."
    „Vielleicht will er uns nur in Sicherheit wiegen", gab ich zu bedenken.
    „Vielleicht aber auch nicht", meinte Eirene. „Er wollte mich sowieso los sein, wenn auch auf andere Art und Weise. Es könnte ja sein, daß es ihm nachträglich egal ist, wie sein Wunsch in Erfüllung ging. Zumindest mag er das seinen Vertrauten gegenüber äußern.
    Sicher muß er vor ihnen sein

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