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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schluß der Show mußten sich die Zuschauer wie neugeborene Kodexgläubige fühlen - und auch so handeln.
    Sie waren die hilflosen Opfer eines genial inszenierten Betrugs. Wehren konnten sie sich kaum, denn sie waren ja nicht mentalstabilisiert wie ich, oder gegen psionische Indoktrinationsversuche immun wie Eirene.
    Ich fand es bestätigt, als ich die Gesichter der Umstehenden musterte. Die Bedauernswerten befanden sich im Zustand ekstatischer Verzückung.
    Mit einer Ausnahme!
    Ich erkannte es, als ich in Gorguds Gesicht sah.
    Es wirkte verkrampft und wie versteinert, aber es zeigte nicht den geringsten Ausdruck von Verzückung, sondern war von einem so intensiven Haß geprägt, daß ich fast davor erschrak.
    Die psionisch untermalte Musik- und Lichterschau konnte ihm nichts anhaben, weil sein Haß auf die Ewigen Krieger alles andere neutralisierte.
    Er mußte Schlimmes durchgemacht haben, daß er so erschreckend hassen gelernt hatte ...
     
    10.
     
    Den Rückweg nach Pailkad meisterten wir mit Hilfe eines Gleitertaxis, die zu Tausenden am Eingang des Tales der ESTARTU auf Kunden warteten. Der Fahrpreis für die relativ lange Strecke war niedrig. Er betrug nur zwei gelbe Münzmarken, deren Wert mir von verschiedenen Einkäufen her bekannt war, bei denen ich Gorgud begleitet hatte. Für zwei solcher Münzmarken bekam man zwei Flaschen eines bierähnlichen Getränks.
    Natürlich waren wir vorsichtig und ließen unser Taxi nicht vor dem Haribu Fanya halten, sondern fuhren an dem Haus vorbei und gaben an einem größeren Mietshaus etwa dreihundert Meter weiter das Haltezeichen.
    Wir gingen in den gedeckten Hauseingang, taten so, als diskutierten wir über etwas und beobachteten dabei die Umgebung. Während der Fahrt hatten wir nichts von Verfolgern bemerkt, und auch hier schien sich niemand für uns zu interessieren.
    Langsam lösten wir uns von dem Haus und schlenderten eine schmale Seitenstraße entlang. Immer wieder schwebten Gleitertaxis an uns vorbei, verschwanden wieder beziehungsweise hielten an und ließen Fahrgäste aussteigen. Es gab nichts Verdächtiges.
    „Das begreife ich nicht", meinte Gorgud. „Ich hatte angenommen, nach der Aktion würden die Mitglieder aller Sicherheitskräfte gleich aufgestörten Insekten durch die Gegend wimmeln. Statt dessen ist es absolut ruhig - so ruhig, daß es mich schon mißtrauisch macht."
    Das war genau das, was ich auch schon gedacht hatte.
    „Es könnte sein, daß die Sicherheitskräfte ein paar unserer Hajasi aufgegriffen und verhört haben", überlegte ich laut. „Mit den entsprechenden Methoden dürften sie ihnen die Informationen entrissen haben, die sie brauchten. Vielleicht steckt das Hauptquartier längst voller Shant-Kämpfer, die nur auf unsere Rückkehr warten."
    Gorgud lachte grimmig auf.
    „Niemand hat geredet", behauptete er. „Alle Leute, die uns begleiteten, haben sich vorher freiwillig einer Hypnosugbeeinflussung unterzogen. Sie bewirkt im Fall der Anwendung ‚unwiderstehlicher’ Verhörmethoden die Selbsttötung durch geistige Kontrolle der Körperfunktionen."
    „Oh!" entfuhr es Eirene.
    Natürlich war sie entsetzt über solche Methoden. Wie hätte es anders sein können angesichts ihrer Jugend und relativen Unerfahrenheit! Sie würde erst nach und nach begreifen, daß das Universum nicht nur voller großartiger Wunder war, sondern auch voller Gegensätze, Leidenschaften, Kämpfe und Grausamkeiten. Sobald sie das begriffen hatte, würde sie eine kritische Phase durchmachen, während der sie - hoffentlich - lernte, daß das Leben trotzdem lebenswert war und daß es sich lohnte, ethischen Idealen treu zu bleiben und ein Stück Gutes weiterzugeben an die Zukunft.
    Manche Intelligenzen lernten das nie - und scheiterten. Die es lernten, wurden reichlich dafür belohnt, wenn auch selten mit materiellen Werten. Aber eine positive Grundeinstellung zum Dasein und zu den Wundern und Geheimnissen des Universums schenkte oft mehr Glück als aller materieller Reichtum.
    Das sagte ich ihr allerdings nicht, denn das war etwas, das jeder durch Erfahrung selbst lernen mußte.
    Sie schien jedoch zu ahnen, was ich dachte, denn sie drückte meine Hand, als wollte sie mir mitteilen, daß sie sich alle Mühe geben würde, die richtige Einstellung und den richtigen Weg zu finden.
    Inzwischen waren wir bei der nächsten Kreuzung angekommen und bogen nach rechts ab in eine Parallelstraße zu der Straße, an der der Haupteingang der Haribu Fanya lag.
    Nach rund

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