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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heimweg.
    Aber schon nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich drehte mich nicht sofort um, sondern blieb erst nach einiger Zeit am Eingang zu einem Spiegelkabinett stehen, vor dem sich eine Menge Schaulustiger drängte. Zuerst tat ich so, als wollte ich mich zum Eingang durcharbeiten, dann blieb ich abrupt stehen, als hätte ich es mir anders überlegt, und wirbelte blitzschnell herum.
    Die beiden Pailliaren, die sich soeben angeschickt hatten, mir hastig über die Straße in das Spiegelkabinett zu folgen, stoppten erschrocken ihren Lauf und stießen sich die Köpfe am Straßenbelag an, da ihre wurmähnlichen Körper, wie bei allen Pailliaren, nach vorn geneigt waren.
    Ich sah amüsiert zu, wie sie sich wieder aufrappelten und sich mit ihren faustgroßen Facettenaugen verlegen umsahen.
    Das waren nie und nimmer geschulte Agenten des Informationsdiensts. Sie hätten sich ganz anders verhalten, beispielsweise, in dem sie an mir vorbeirannten und so taten, als wäre ich Luft für sie. Niemals aber hätten sie so abrupt abgestoppt. Das taten nur ausgesprochene Dilettanten.
    Dennoch machte es mich nachdenklich, denn auch Dilettanten schleichen niemandem grundlos nach. Entweder wollten sie mich in einer dunklen Ecke ausrauben, oder jemand hatte sie dafür bezahlt, daß sie mich verfolgten - vielleicht, um meinen Aufenthaltsort zu ermitteln.
    Raffaid? überlegte ich.
    Ich hielt es für möglich, daß er dahintersteckte. Er schien nicht erbaut darüber gewesen zu sein, daß auf Pailliard eine Untergrundbewegung existierte. Vielleicht hatte er vorgehabt, eine solche Bewegung zu gründen und den großen Boß zu spielen.
    Wie es sich auch immer verhielt, ich mußte die „Schatten" abschütteln. Nach einigen Umwegen durch Gassen und Torwege gelang mir das auch.
    Dennoch sah ich mich auf dem Heimweg immer wieder um und benutzte einen der vielen Geheimzugänge ins Hauptquartier.
    Gorgud erwartete mich bereits.
    Als ich ihm von den Verfolgern berichtete, war er nicht erstaunt darüber.
    „Sie können nur von Raffaid beauftragt worden sein", meinte er. „Er spielt falsch. Komm, ich spiele dir und Eirene eine Aufnahme vor, die ich mit Hilfe der Audiosonde angefertigt habe!"
    Er führte mich in ein mit allerlei Elektronik ausgestattetes Zimmer, in dem Eirene bereits auf uns wartete. Dort spielte er uns die Aufnahme vor.
    Wir hörten, wie Raffaid sich über Visiphon mit einem Somer unterhielt, dessen Name Vilgajed war. Bei der Nennung des Namens sprang Eirene erregt auf und berichtete, daß Vilgajed einer der Kodexberater im Stab des Kodexwahrers Dokroed sei und daß er sie zuletzt verhört hätte.
    Gorgud sah mich vielsagend an, als sie das erklärte, danach ließ er die Aufnahme weiterlaufen.
    Wir hörten, wie Raffaid dem Kodexberater anbot, ihn und seine Gardisten zu den Attentätern zu führen, die in der Nacht zuvor eine Gefangene befreit hatten. Er erkundigte sich, ob er, wenn sich seine Angaben als zutreffend erwiesen, die Möglichkeit erhielte, in Dokroeds Dienste zu treten.
    Vilgajed bejahte das, verlangte nur, der Anrufer, der sich nicht namentlich vorgestellt hatte, möge seinen Namen nennen und die Bildübertragung einschalten.
    Raffaid weigerte sich und beharrte darauf, vorläufig noch anonym zu bleiben. Er erklärte jedoch, sich wieder zu melden, sobald er die betreffenden Informationen beisammen hätte. Dann würde er auch seine Identität preisgeben.
    Vilgajed erklärte sich schließlich damit einverstanden. Damit endete das Gespräch.
    „Er hat das Fell verkauft, bevor er den Bären geschossen hatte", kommentierte ich das Gehörte.
    Als ich Eirene schmunzeln sah, wurde mir klar, daß ich schon wieder eine feststehende terranische Redewendung angewandt hatte.
    „Raffaid wird Vilgajed die versprochenen Informationen nicht liefern können", erläuterte ich. „Seine Spitzel haben versagt. Ich habe sie weit vom Hauptquartier entfernt abschütteln können."
    Gorgud blickte mich seltsam an, dann fragte er: „Und woher wußte Raffaid darüber Bescheid, daß wir diejenigen waren, die Eirene befreiten?"
    „Nicht von uns", entgegnete ich. „Wahrscheinlich hat er, aus welcher Quelle auch immer, von der Befreiungsaktion gehört und sich nach unserem Besuch bei ihm den Rest selber zusammengereimt."
    „Das ist möglich", räumte der Gavvron ein. „Aber wir werden ganz auf Sicherheit gehen.
    Morgen schon wird Raffaid dem Kodexberater verraten, wo sich unser Hauptquartier befindet."
    „Du willst

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