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1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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riss sich noch einmal zusammen.
    »Sie haben doch das Herz an die Tür genagelt, nicht wahr?«
    »Ja, das war ich.«
    »Und warum?«
    »Regen Sie sich nicht auf. Schauen Sie hin. Es schlägt nicht mehr, auch wenn es vielleicht zuckt. Aber das liegt am Gewicht, das das Herz nach unten zieht. Ich kann Sie zudem beruhigen, denn ich habe es keiner lebenden Person entnommen, obwohl dies sicherlich interessanter gewesen wäre. Aber darauf habe ich verzichtet – noch, denn ich will keine Gefühle verletzen. Und jetzt werden wir ins Haus gehen.«
    Die Tierärztin wollte sich dagegen stemmen. Sie sah gar nicht ein, diesem Befehl der Frau Folge zu leisten, doch als die Gräfin einen Schritt nach vorn ging, da trat Maxine zurück, schrammte noch mit dem Rücken an der schmalen Seite der Türfüllung entlang und legte den zweiten Schritt zurück.
    In ihrem Haus blieb sie stehen. Die Arme hingen nach unten. Sie fühlte sich wirklich matt und ausgelaugt.
    Alexandra folgte ihr. Sie schloss die Tür, an deren Vorderseite weiterhin das Herz hing. Das warme Licht umfing beide Frauen, aber Maxine kam es plötzlich kalt vor. Sie war nicht mehr die Herrin in ihrem eigenen Haus, das hatte sie mittlerweile begriffen.
    Aber sie fand noch so viel Kraft, um eine Frage zu stellen.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Sie besuchen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir reden müssen. Über Sie und über Ihre Zukunft, denn Sie haben etwas Dummes getan.«
    »Ha! Ich?«
    »Genau.«
    »Was sollte ich denn getan haben?«, flüsterte Maxine scharf, die etwas von ihrer innerlichen Stärke zurückgewonnen hatte.
    »Sie haben sich in Dinge eingemischt, die Sie nichts angehen. Das ist es.«
    Natürlich wusste Maxine Bescheid. Nur wollte sie es so schnell nicht zugeben. Deshalb schüttelte sie auch den Kopf und tat nach wie vor unbedarft. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, ich habe mit Ihnen noch nie zuvor etwas zu tun gehabt.«
    »Stimmt. Nicht direkt, aber indirekt, denn Sie verwahren etwas, das mir gehört.«
    »Was ist das?«
    »Eine Frau, die sich zu Ihnen geflüchtet hat. Sie heißt Helen Pride und gehört zu mir.«
    »Ja«, flüsterte Maxine gedehnt, »ich verstehe. Ich verstehe Sie sogar sehr gut. Ich kann es nur nicht akzeptieren. Sie haben von etwas gesprochen, das Ihnen gehört. Kein Mensch gehört einem anderen. Jeder ist für sich eine Persönlichkeit und ein Individuum. Verstehen Sie das nicht? Ein Mensch gehört sich selbst.«
    »So denken Sie!«
    »Und das ist richtig.«
    »Nicht in meinem Fall«, erklärte die Gräfin. »Sie müssen schon akzeptieren, dass ich anders darüber denke und…«
    »Niemals!«, fiel ihr Maxine ins Wort. »Keiner sollte sich über einen anderen erheben. Ich habe Helen bei mir aufgenommen, weil sie Hilfe brauchte. Die würde ich keinem verwehren. Das würde ich selbst bei Ihnen nicht tun.«
    »Edel, edel.«
    »Das ist normal.«
    »Für mich ist normal, dass Helen vor mir geflohen ist. Sie wusste genau, dass dies bestraft wird. Sie hat es trotzdem getan und steckt jetzt hier bei Ihnen. Wobei ich mich frage, wie es ihr möglich war, die Strecke so schnell zu schaffen, denn ich hatte ihr meine Hunde nachgeschickt. Sie kehrten ohne sie zurück, und auch ich habe sie auf dem freien Feld nicht entdecken können. Aber es gibt eine Verbindung zwischen uns beiden, die mich auf ihre Spur brachte, und jetzt bin ich hier, um Helen abzuholen.«
    Auf die Verbindung ging sie auch jetzt nicht näher ein. Maxine stellte keine weiteren Fragen. Ihr war nur klar, dass sie Helen beschützen musste. Sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass sie ihr wieder genommen wurde. In die Gewalt dieser Person zu geraten, bedeutete einen Schrecken ohne Ende zu erleben.
    »Das haben Sie alles sehr verständlich gesagt«, flüsterte Maxine Wells. »Aber was ist, wenn Helen nicht mehr zu Ihnen zurück will und lieber bei mir bleibt?«
    Die Voodoo-Gräfin lächelte mokant. Sie wirkte jetzt sehr arrogant und von ihrer Sache überzeugt. »Das, meine Liebe, würde ich ihr nicht raten. Es gibt keinen anderen Weg. Sie wird und sie muss wieder zu mir zurückkehren.«
    Maxine atmete jetzt heftiger. »Ich werde Helen Pride nicht abgeben!«
    Jetzt war es heraus, und Maxine war gespannt, wie die Gräfin darauf reagierte. Sie tat zunächst nichts. Wie jemand, der sich sicher und geborgen fühlte, wartete sie nur ab. Sie nickte vor sich hin, schüttelte danach den Kopf und lächelte wieder.
    Schließlich sprach sie wieder. »Ich akzeptiere keinen Menschen, der sich gegen

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