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1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Silva würde jeder Spur nachgehen, er brauchte nicht mal großartig zu denken, um zu einem bestimmten Ergebnis zu gelangen. Das wollte ich auf keinen Fall aus den Augen lassen und dieser Hazel Smith noch am Vormittag einen Besuch abstatten.
    Ich dachte auch darüber nach, sie unter Polizeischutz zu stellen, aber das wäre möglicherweise zu viel des Guten gewesen.
    Außerdem hätte ich einen triftigen Grund angeben müssen. Nur auf einen bloßen Verdacht hin war das nicht zu machen.
    Suko hatte seinen Tee schon fertig und betrat vor mir das Büro.
    Er saß an seinem Platz. Sein Lächeln sagte mir, dass er mich erwartete. Er gab keinen Kommentar ab. Er würde mich nur beobachten, wenn ich den ersten Schluck trank.
    Ich tat es – und enttäuschte ihn, denn ich gab offen keinen Kommentar ab. Dafür nickte ich und deutete so meine Zufriedenheit an.
    »Und? Ist er gut?«
    »Super.«
    »Tatsächlich?«
    In der offenen Tür stand Glenda Perkins. Wir hatten ihr Eintreten nicht gehört. Wie sie da so stand, erinnerte sie uns an eine Rachegöttin. Sie trug noch ihren leichten Mantel, auf dessen Stoff sich einige Regentropfen wie Perlen verteilten.
    Ich stellte die Tasse so hastig ab, dass etwas Kaffee überschwappte. »Ach, du bist es.«
    »Genau.« Sie schüttelte den Kopf. »Wieso seid ihr schon hier? Hat man euch aus dem Bett geworfen?«
    »Wir haben mal durchgemacht. Schließlich machen unsere Freunde auch keine Pause.«
    »Verstehe.« Sie deutete auf meine Tasse. »Und da hast du dir gesagt, koche ihn selbst und…«
    »Genau. Was hätte ich denn tun sollen?«
    »Wie schmeckt er denn?«
    Ich wusste, dass ich mit der Antwort vorsichtig sein musste. Mir gegenüber saß Suko mit feixendem Gesicht. Auch er wartete darauf, was ich wohl sagen würde. Einen Fehler jedenfalls durfte ich mir nicht erlauben, sonst war Glenda verärgert und würde sich furchtbar rächen. Und verärgerte Sekretärinnen können manchmal schrecklich sein.
    »Nun?«
    Ich bewegte mich leicht unruhig auf meinem Stuhl. »Es ist schwer, einen Kommentar abzugeben, aber…«, ich dachte weiter.
    Zu sehr durfte ich Glendas Kaffee auch nicht loben, dann fühlte sie sich nämlich leicht an der Nase herumgeführt, »… deiner ist besser.«
    Sie starrte mich an.
    »Ja, ja, er ist besser.«
    »Meinst du das ehrlich? Oder willst du mich…«
    »Auf keinen Fall will ich dich, wie du so schön sagst. Dein Kaffee schmeckt wirklich besser. Ich habe wohl nicht das richtige Maß, denke ich mal.«
    »Das kann durchaus hinkommen.« Sie hob einen Zeigefinger.
    »Außerdem muss er mit Liebe gekocht werden. Das ist der Unterschied.« Sie hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken und zog sich so schnell wie möglich in ihr Vorzimmer zurück.
    Ich atmete auf, und mein Freund Suko lächelte dabei von Ohrläppchen zu Ohrläppchen.
    »Da bist du ja soeben noch mal davongekommen, Alter.«
    »Was soll das denn heißen? Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Und ich habe nichts anderes gemeint.«
    »Dann können wir ja anfangen.«
    »Zu telefonieren?«
    »Was sonst? Ignatius ist jemand, der immer früh aufsteht. Ich will ihm doch die gute Nachricht nicht vorenthalten. Kann sein, dass er jetzt mit Informationen herausrückt.«
    »Ich drücke uns die Daumen.«
    Es gibt nur wenige Menschen, die die Handynummer des Fathers kannten. Zu diesen Auserwählten gehörte ich. Beim Wählen spürte ich schon die Unruhe in mir hochsteigen. Es würde kein normaler Anruf werden, das wusste ich, und ich hatte auch das Gefühl, dass hinter dieser Gestalt mit dem Namen Dario Silva noch mehr steckte.
    Der Ruf kam durch. Ich musste allerdings eine gewisse Geduld aufbringen, bevor Ignatius abhob. Er meldete sich mit leiser Stimme, sodass ich fragte: »Hast du geschlafen?«
    »Fast.«
    »Dann sage ich guten Morgen.«
    »Hallo, John.«
    »Im Gegensatz zu dir haben Suko und ich in den letzten Stunden nicht geschlafen. Du hattest uns ja auf etwas aufmerksam gemacht. Es ging um diesen Killer, der zwei Priester getötet hat.«
    »Klar.«
    »Wir wissen, wer er ist.«
    »Und?«
    »Er heißt Dario Silva.«
    Nach einer kleinen Pause vernahm ich die Antwort des Chefs der Weißen Macht. »So Leid es mir tut, John, aber diese Name ist mir tatsächlich unbekannt.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Du kannst ja nicht jeden Verbrecher in eurem Land kennen. Nur folgt der guten Nachricht gleich die schlechte. Es ist uns leider nicht gelungen, ihn zu stellen.«
    Er räusperte sich.

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