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131 - Der Mörder aus dem Totenreich

131 - Der Mörder aus dem Totenreich

Titel: 131 - Der Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Er war jetzt neutral, tat weder Gutes noch Böses, Doch wie lange? Er konnte den Neutralitätsstatus jederzeit beenden. Und dann? Niemand wußte, wie er sich entscheiden würde. Kam er auf die gute Seite? Kehrte er auf die Seite des Bösen zurück?
    Metal ließ mich mit Mr. Silver allein. Er interessierte sich nicht für die Dinge, die ich mit seinem Vater zu besprechen hatte.
    Als ich das Wohnzimmer betrat, wirbelte Mr. Silver herum. Es geschah nicht meinetwegen, ich hatte den Ex-Dämon nicht erschreckt Der Hüne mit den Silberhaaren übte mit Shavenaar, dem Höllenschwert. Er feilte ständig an seiner Kampftechnik und versuchte sie zu verbessern, denn unsere Gegner waren stark - und der Stärkste von allen war Loxagon, der Teufelssohn.
    Für diesen kriegerischen Teufel war Shavenaar, das lebende Schwert, einst auf dem Amboß des Grauens geschmiedet worden. Verständlicherweise wollte er seine starke Waffe wiederhaben, und es war ebenso verständlich, daß sich Mr. Silver nicht davon trennen wollte.
    Shavenaar war ein prachtvolles Schwert, Man brauchte seine Klinge nie zu schärfen. Sie war so scharf, als wäre sie eben erst von Farrac dem Höllenschmied, geschmiedet worden.
    Auf dem breiten, leicht geschwungenen Klingenrücken saß eine kleine Metallkrone, in der ein Herz schlug.
    Shavenaar war kein totes Ding, kein lebloser Gegenstand, Diese außergewöhnliche Waffe war ein lebendes Wesen, das Feinde zu fürchten hatten.
    Das Höllenschwert verfügte über einen ungemein starken Willen. Nur wenn man einen noch stärkeren Willen besaß, konnte man sich Shavenaar untertan machen. Oder wenn man den Namen der Waffe kannte.
    Der Ex-Dämon lehnte das Höllenschwert an die Wand.
    »Du bist gut im Training«, sagte ich, »Wer rastet, der rostet«, antwortete Mr. Silver.
    »Wieviel Rost mag Metal schon angesetzt haben?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich sehe, daß ihm die Untätigkeit nicht guttut.«
    »Dann soll er sie doch beenden«, sagte ich.
    »Ich sprach erst kürzlich wieder darüber mit ihm. Er will davon nichts hören. Ich darf ihn nicht drängen, sonst treibe ich ihn aus dem Haus, und das möchte ich nicht. Solange er hier ist, habe ich ihn unter Kontrolle, Wenn er seiner Mutter folgt, ist er vielleicht für immer für uns verloren.«
    »Weißt du inzwischen, wohin Cuca gegangen ist?«
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf. »Höchstwahrscheinlich durchstreift sie die endlosen Weiten der Hölle, auf der Suche nach sich selbst.«
    »Möchtest du sie wiederhaben?« fragte ich.
    »Sie ist die Mutter meines Sohnes, aber mit Roxane habe ich mich besser verstanden. Mit Roxane verband mich so etwas wie Glück.«
    »Warum unternimmst du dann nichts, um sie zurückzuholen?«
    »Ich weiß nicht, wie Metal das aufnehmen würde. Ich möchte nicht Roxane zurückholen und Metal verlieren. Einen so hohen Preis bin ich nicht bereit zu bezahlen.«
    Wir setzten uns, und ich berichtete dem Ex-Dämon, was geschehen war.
    »Das schwarze Blut würde auf eine Rückkehr des Killers hinweisen«, bemerkte der Hüne nachdenklich.
    »Seine Seele fand kein Ziel«, sagte ich.
    »Vielleicht hat sie einen anderen Körper übernommen.«
    »Daran habe ich noch nicht gedacht«, sagte ich unangenehm berührt. »Vicky meint, Rebecca Janssen könnte ihrem Bruder mit einem Trick die Rückkehr ermöglicht haben,«
    »Mit was für einem Trick?«
    »Diese Frage wollte ich eigentlich dir stellen«, sagte ich. »Laß nicht immer mich die ganze Denkarbeit tun. Du kannst ruhig auch mal deinen Grips ein bißchen anstrengen.«
    »Wenn Buzz Janssen nicht verbrannt worden wäre…«
    »Vielleicht wurde er nicht verbrannt«, sagte ich plötzlich etwas lauter.
    »Du hast der Feuerbestattung doch beigewohnt.«
    »Ich sah einen Sarg in der Versenkung verschwinden. Aber befand sich Buzz Janssens Leiche darin? Vielleicht war das der Trick!«
    »Willst du feststellen, ob der Tote verbrannt wurde? Möchtest du einen Blick in die Urne werfen?« fragte mich Mr. Silver spontan.
    »Wer sollte uns daran hindern?« gab ich zurück, »Die Urne befindet sich in Rebecca Janssens Haus. Ich schlage vor, daß wir es heute nacht aufsuchen.«
    »Einverstanden«, sagte ich.
    ***
    Ein Käuzchen rief, und der Wind schüttelte ungestüm die Bäume. Es war Mai, aber wir hatten Temperaturen wie im tiefsten Herbst.
    »Wo sind die Zeiten, wo man im Mai in der Badehose herumlaufen konnte«, raunte ich Mr. Silver zu.
    »Beklag dich nicht. Dafür dauert der Winter um so länger. Alles kann man

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