Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
131 - Der Mörder aus dem Totenreich

131 - Der Mörder aus dem Totenreich

Titel: 131 - Der Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nicht haben«, gab der Ex-Dämon zurück.
    Das Grundstück hatte eine entfernte Ähnlichkeit mit jenem, das zu Lilian McFanes Haus gehörte. Auch hier standen hohe alte Bäume, und vor dem weißen Tudor-Haus, das wir seit zwanzig Minuten beobachteten, glänzte die gekräuselte Oberfläche eines Teichs.
    »Einen schönen Job habe ich mir ausgesucht«, maulte ich. »Nachts dringe ich in ein fremdes Haus ein, um einen Blick in eine Urne zu werfen.«
    »Wie willst du dir sonst Gewißheit verschaffen?« fragte Mr. Silver. »Ist doch immer noch angenehmer als eine Exhumierung.«
    »Wie recht du hast«, seufzte ich.
    Endlich wurde im Haus das Licht gelöscht. Wir warteten noch zehn Minuten, dann näherten wir uns dem stillen Gebäude. Ab und zu schaute ich zurück.
    Vielleicht beobachtete uns Buzz Janssen in diesem Moment. Gar so abwegig war dieser Gedanke nicht.
    Wir erreichten die Terrasse. Abgeschlossene Türen waren für meinen Freund kein Hindernis. Er aktivierte seine Silbermagie und verschaffte sich Einlaß.
    Im Haus sah es aus wie in einem Museum. Die häßlichsten alten Möbel waren von Buzz Janssen und seiner Schwester hier zusammengetragen worden.
    Man mußte nicht richtig ticken, wenn man sich in einer solchen Umgebung wohlfühlte, und das traf auf das Geschwisterpaar ja zu. Bei beiden waren eine ganze Menge Schrauben locker.
    Ein süßlicher Geruch stieg mir in die Nase. Rebecca Janssen schien Räucherstäbchen abgebrannt zu haben. Es gab auch Stäbchen, die bei magischen Riten Verwendung fanden.
    Hatte Rebecca den Geist ihres Bruders beschworen? Wußte sie, daß er Lilian McFane ermordet hatte? Wieviel wußte sie überhaupt? Welche Rolle spielte sie in diesem für mich so undurchsichtigen Spiel?
    Wir schlichen durch die Räume, waren sehr vorsichtig, um uns mit keinem Geräusch zu verraten.
    »Ein Zimmer ist geschmackloser eingerichtet als das andere«, bemerkte Mr. Silver.
    »Wenn das sogar dir auffällt, muß was dran sein.«
    »Was soll das heißen, sogar mir?«
    »Wo du doch den Geschmack eines tibetanischen Eremiten hast.«
    »Erinnere mich daran, daß ich dir später für diese ungebührliche Bemerkung die Ohren langziehe«, brummte Mr. Silver.
    Wir gelangten in einen Salon, der von einer wuchtigen Sitzgruppe beherrscht wurde. Sie stand vor einem offenen Kamin, und auf dem Kaminsims stand… die Urne!
    Ich eilte auf sie zu. Das glatte Metall reflektierte das fahle Mondlicht, das durch die Vorhänge sickerte. Ich streckte beide Hände nach dem Gefäß aus und wollte es herunternehmen.
    Da erlebte ich eine höchst unangenehme Überraschung: Die Urne war magisch gesichert. Noch bevor ich sie berührte, zuckten Feuerstacheln auf meine Hände zu.
    Ich riß sie erschrocken zurück. Etwas rot Leuchtendes sauste mir entgegen, zischte und wand sich wie… wie eine Schlange. Es war eine Schlange.
    Blitzschnell legte sie sich um meinen Hals und drückte zu. Das Irre an der Situation war, daß ich das verfluchte Biest nicht ergreifen konnte.
    Es würgte mich zwar, aber meine Finger griffen durch seinen Körper. Nur mit Hilfe von schwarzer Magie war so etwas zu bewerkstelligen. Mit bloßen Händen konnte ich gegen die gefährliche Würgeschlange nichts ausrichten, das begriff ich augenblicklich.
    Ich wollte einen meiner silbernen Wurfsterne gegen das magische Biest einsetzen, aber da kam mir Mr. Silver zu Hilfe. Seine Hände überzogen sich mit silbernem Flirren.
    Die Silbermagie wurde auf diese Weise sichtbar, und mit ihrer Hilfe vermochte der Ex-Dämon die Schlange zu packen. Er wand sie von meinem Hals, drehte sich mit ihr und klatschte sie mit aller Kraft gegen die Wand.
    Ihr Körper erschlaffte und löste sich auf.
    »Alles okay, Tony?« fragte der Ex-Dämon.
    Ich nickte. »Neuerdings haben es alle auf meinen Hals abgesehen… Buzz Janssen… Diese Schlange…«
    Ich wollte erneut nach der Urne greifen, doch Mr. Silver riet mir, es sein zu lassen. Er war der Meinung, daß die magische Sicherung immer noch bestand.
    Wenn ich die Urne zu berühren versuchte, ging der ganze Zauber noch mal von vorn los. Darauf konnte ich gern verzichten. Ich machte Platz für Mr. Silver, indem ich zwei Schritte zur Seite trat.
    Seine Züge strafften sich. Er konzentrierte sich auf die gegnerische Kraft, hob die Hände… Es passierte tatsächlich sofort wieder, doch die Magie war nicht stark genug, um den Ex-Dämon auszuschalten. Er hob die Urne herunter und nahm den Deckel ab.
    Ich blickte in ein leeres Gefäß. Buzz Janssens

Weitere Kostenlose Bücher