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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Arbeitszeit dauerte länger. Das Geräusch musste einen anderen Grund gehabt haben.
    Einbrecher?
    Man musste mit allem rechnen. In der Gegend war häufig eingebrochen worden. Aber was sollte schon hier in der Wohnung geholt werden? Nichts. Es gab nichts Wertvolles.
    Sie ging bis zur Tür des Bads, die sie nicht geschlossen hatte. Da sie nach innen aufging, bereitete es ihr keine Probleme, um die Ecke in den Gang zu schauen.
    Das Licht hatte sie ausgeschaltet, als sie vom Spiegel weggelaufen war. Jetzt war es recht dunkel zwischen den Wänden. Doch nicht dunkel genug, um die Veränderung zu übersehen.
    Da stand jemand!
    Der Schreck raste durch ihr Inneres wie ein feuriger Blitzstrahl.
    Sie konnte sich nicht mehr bewegen und blieb wie angewurzelt auf der Stelle stehen. Ihr wurde kalt, aber auch heiß, und der Herzschlag trommelte laut in ihrer Brust.
    Dann hörte sie das leise Lachen.
    So lachte nur einer.
    »Rico«, flüsterte sie…
    ***
    »Genau, ich bin es.«
    Sina Long schloss die Augen. Sie blieb auf der Stelle stehen und brauchte in den folgenden Sekunden einfach nur Ruhe, um die Gedanken ordnen zu können.
    Sie kamen wie Stiche. Immer einer nach dem anderen.
    Er ist nicht tot! Er lebt! Er ist sogar zu mir gekommen! Er hat mich nicht vergessen! Ich wusste es! Er liebt mich, und ich liebe ihn auch so sehr. Er hat mich nicht angelogen. Es ist alles in Ordnung.
    Ich kann mich freuen. Ich kann jubeln.
    Plötzlich war sie erleichtert. Eine gewaltige Kraft hatte all ihre Sorgen vertrieben. Sina fühlte sich jetzt wieder so leicht. Das Leben hatte sie wieder, und sie war nicht mehr allein.
    Noch immer musste sie über das plötzliche Erscheinen nachdenken. Aber sie hatte sich nicht getäuscht. Die Stimme war ebenso echt gewesen wie die Gestalt.
    Trotzdem fühlte sie sich leicht wacklig in den Knien. Sie hatte Mühe, normal stehen zu bleiben. Deshalb stützte sie sich am Türpfosten ab und musste mehrmals tief Luft holen.
    Es ging ihr besser.
    Erneut schaute sie in den Flur. Es gab keine Veränderung. Rico Genari stand noch immer an der gleichen Stelle. Er wartete auf sie.
    Okay, das sollte er, aber sie wunderte sich trotzdem. Wenn er schon die Wohnung betreten hatte, warum kam er dann nicht zu ihr und schloss sie einfach in die Arme?
    Das hätte sich Sina gewünscht. Sie war ihm trotzdem nicht böse.
    Wenn er nicht kam, dann musste sie eben zu ihm gehen, und das tat sie auch. Im Flur blieb sie stehen und richtete ihren Blick auf die Gestalt ihres Freundes.
    »Du bist ja da.«
    »Wie du siehst.«
    Es war zwar eine normale Antwort, doch sie hatte schon etwas anderes erwartet. Mehr Freude oder Jubel, schließlich war er von allein gekommen. Auch sie freute sich, und sie würden jetzt bestimmt noch schöne Stunden haben.
    Normal wäre es gewesen, wenn sie ihrem Liebsten in die Arme geflogen wäre, aber etwas hielt sie davon ab. Es war eine ihr unbekannte Scheu. Ähnlich wie zu Anfang, als sie sich kennen gelernt hatten. Sie hatten sich erst langsam annähern müssen.
    Die nächsten Worten kamen ihr gestelzt vor, aber sie fand einfach keine anderen. »Schön, dass du gekommen bist.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und jetzt?«
    »Geh ins Wohnzimmer.«
    »Bitte?«
    »Hast du nicht gehört? Du sollst schon mal ins Wohnzimmer vorgehen, Sina.«
    »Und dann?«
    »Tu, was ich dir gesagt habe.«
    Sina Long verstand die Welt nicht mehr. Jetzt hatte sie mehr und mehr den Eindruck, einem Fremden gegenüberzustehen. Zwar sah der junge Mann noch aus wie Rico, doch es war nicht mehr der Rico, den sie kannte und schätzte.
    Aber bitte. Wenn er wollte und Spaß daran hatte, würde sie auch ins Wohnzimmer gehen. Sie schaute ihn dabei von der Seite an und rechnete damit, dass er sich in Bewegung setzen würde. Das genau tat er nicht. Er wartete, bis Sina den Raum erreicht hatte und blieb auf der Türschwelle stehen.
    Im Zimmer gab es ein Fenster. Wollte man es abdunkeln, musste das Schnapprollo nach unten gezogen werden.
    Genau das meinte Rico, als er sagte: »Dunkle das Fenster ab. Und zwar sofort!«
    »Warum?«
    »Mach schon!«
    Der harsche Ton traf sie hart. Aber sie sagte nichts und tat, was ihr aufgetragen worden war.
    Wie immer klemmte das Rollo etwas. Sina kannte den Trick. Sie zog zwei Mal daran, dann sackte das Rollo vor die Scheibe. Es wurde nicht unbedingt dunkel im Zimmer, aber dem Licht der Sonne war schon ein großer Teil an Kraft genommen worden.
    Weiterhin leicht verstört drehte sich Sina um. Ihr Freund hatte auf der

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