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1315 - Das Lied von Blut und Tod

1315 - Das Lied von Blut und Tod

Titel: 1315 - Das Lied von Blut und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Bogen waren wichtig in ihrem Leben. Beides hielt sie umklammert wie einen Rettungsanker.
    Und dann konnte sie auch schreien. Doch es gab niemanden, der diese Schreie hörte. Abgesehen von den Geistern der Nacht. Die jedoch schwiegen sich aus…
    ***
    Man sollte es ja kaum für möglich halten, aber ich hatte die letzten Stunden tatsächlich tief und fest durchgeschlafen. Mit dem Aufstehen allerdings kehrte auch die Erinnerung zurück, und als ich unter der Dusche stand, mich eingeseift hatte und nun die heißen Strahlen genoss, die auf meinen Körper prasselten, arbeitete auch das analytische Denkvermögen wieder, und ich dachte über den vor mir liegenden Tag nach, der sicherlich anstrengend werden würde.
    Es gab viel zu tun!
    Nur wollte ich das nicht allein anpacken. Suko musste mir dabei zur Seite stehen. Ich zumindest wurde den Eindruck nicht los, dass wir erst das Fass geöffnet hatten, aber leider noch nicht den eigentlichen Inhalt kannten. Wir hatten nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt, das war alles.
    Ich war noch dabei, in meine Klamotten zu steigen, als sich schon das Telefon meldete. Das Büro war es nicht, denn ich vernahm Sukos vertraute Stimme.
    »Schon auf den Beinen?«
    Ich zog den Reißverschluss der Hose hoch. »Was denkst du denn von mir?«
    Er lachte. »Schon gefrühstückt?«
    »Nein.«
    »Dachte ich mir.«
    »Willst du mich einladen?«
    »Eigentlich wollte ich los.«
    Ich schaute auf die Uhr und stöhnte. »Mein Gott, es sind nur ein paar Minuten gewesen…«
    »Der Fall geht mir nicht aus dem Kopf.«
    »Mir auch nicht.«
    »Shao hat sogar Kaffee gekocht.«
    »Überredet, ich komme zu euch.«
    Nebenan stand der Wachmacher bereit. Ich setzte mich an den Küchentisch und sah Shaos Lächeln, als ich den Kaffee probierte.
    »Ist er okay?«
    Ich wusste ja, auf was sie anspielte. Es ging um den Kaffee, den Glenda zubereitete. Den hatte ich schon öfter als den besten der Welt bezeichnet. Natürlich konnte ich diese Note nicht auch an Shaos Getränk vergeben. Sie hätte sich zu Recht auf den Arm genommen gefühlt. Deshalb sagte ich nur: »Er ist fantastisch.«
    »Lass das nur nicht Glenda hören.«
    »Da irrst du dich. Sie weiß einen guten Kaffee ebenfalls zu schätzen.«
    »Da bin ich ja zufrieden.«
    Ich vergnügte mich nicht nur mit dem Kaffee. Etwas Festes musste ich auch im Magen haben. Aus einem Korb entnahm ich eine Scheibe Körnerbrot und bestrich sie mit einem fettarmen Käse, der mir nicht so richtig mundete. Das sagte ich nicht. Shao und Suko frühstückten eben anders als ich.
    Wir saßen zu dritt am Tisch und hatten Zeit, über den Fall zu sprechen. »Ich habe noch in der Nacht etwas getan«, sagte ich.
    Suko schaute mich erstaunt an. »Du bist noch unterwegs gewesen?«
    Er hatte die Bemerkung in den falschen Hals bekommen. »Nein, das nicht. Ich habe nur telefoniert, weil mir noch etwas eingefallen ist. Es hing mit den Gebissen der beiden Festgenommenen zusammen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Mein Freund hörte zu, als ich ihm von der Unterhaltung mit Frank O’Hara berichtete. Er hatte meine Gedanken gut gefunden.
    Letztendlich hatten sie zu einem Erfolg geführt.
    »Und warum erfahrt ihr so etwas nicht?«, fragte Shao. »Ich meine, vorher schon?«
    »Es war nicht unser Bier, Shao.«
    Sie blickte mich streng an. »Hör mal, John, es ging schließlich um Vampire.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann muss es doch euer Bier sein.«
    »Das waren keine echten. Daran solltest du auch denken. Für die Kollegen bestand keine Meldepflicht. Ich will es mal so ausdrücken. Es ist ja keinem Menschen Blut ausgesaugt worden. Das waren Attacken von Verrückten, das ist alles.«
    »Und was denkt ihr jetzt?«
    Shao hatte eine gute Frage gestellt. Noch wussten wir nicht, was wir denken sollten. Es gab nicht mal einen konkreten Verdacht, sondern nur ein bestimmtes Gefühl. Wir blieben dabei, dass diese Geschwister erst die Spitze des Eisbergs waren.
    »Nach wohin wollt ihr denn eure Fühler ausstrecken?«
    Ich schaute in die Kaffeetasse, als könnte ich in der braunen Brühe die Lösung finden. »Das ist noch nicht klar. Wir müssen uns zunächst mit dem Paar beschäftigen. Ihren Hintergrund durchleuchten. Vielleicht haben wir dann das Glück, auf etwas zu stoßen, was uns direkt betrifft. Ich gehe mal davon aus, dass es eine Szene gibt, in der sie sich aufgehalten haben. In die müssen wir rein.«
    »Gothic, die Schwarzen, die Grufties oder so ähnlich«, murmelte Suko.
    »Genau.«
    »Wird nicht

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