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1315 - Das Lied von Blut und Tod

1315 - Das Lied von Blut und Tod

Titel: 1315 - Das Lied von Blut und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach sein«, meinte Shao, »die sind oft sehr verschlossen.«
    Ich lächelte optimistisch. »So ganz ohne Erfahrungen sind wir ja nicht, das weißt du selbst.«
    Shao war noch nicht überzeugt. »Glaubst du denn, dass diese Geschwister dazugehören? Die sind durch ihre Gebisse verdammt gefährlich. Sie haben Menschen angegriffen und auch verletzt. Da ist Blut geflossen, weil sie Blut wollten. Das habe ich von den Grufties eigentlich noch nie gehört.«
    Ich leckte etwas Konfitüre von meinem Zeigefinger. »Extreme gibt es überall.«
    »Da hast du Recht.«
    Als ich um eine zweite Tasse Kaffee bat, freute Shao sich. Auch Suko grinste und meinte: »Bei Glenda trinkt er immer nur eine. Du siehst also, wie toll dein Kaffee ist.«
    »So sehe ich das auch.«
    Fünf Minuten konnten wir noch bleiben. Wir würden sowieso nicht pünktlich sein, weil wir mit dem Rover fuhren. Zwar gab es seit kurzem für die City of London eine Mautgebühr, doch ich hatte nicht den Eindruck, als hätte sie für eine Reduzierung des Verkehrs gesorgt. Es war nach wie vor schlimm, sich durch die Stadt zu quälen.
    Shao ging noch mit bis zur Wohnungstür. »Dann kann ich euch nur viel Glück wünschen«, sagte sie.
    »Danke.« Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Und wie wird dein Tag aussehen?«
    Sie lächelte mich spitzbübisch an. »Das kann ich dir sagen. Ich werde mich vor mein Spielzeug setzen…«
    »Den Computer?«
    »Genau.«
    »Und dann?«
    »Surfe ich. Mal schauen, was ich über die Grufties oder auch Möchtegernvampire herausfinde. Kann durchaus sein, dass sie auch dieses Medium benutzen. Wenn ich Erfolg habe, sage ich euch Bescheid.«
    »Danke, tu das.«
    Suko verabschiedete sich von seiner Partnerin mit einem richtigen Kuss. Da stand ich schon vor der Lifttür und wartete auf die Kabine, die uns nach unten in die Tiefgarage brachte.
    Bei der Ausfahrt meinte Suko: »Shaos Idee ist gar nicht schlecht. Sie werden im Internet bestimmt ein Forum haben.«
    »Das denke ich auch.«
    Wir rollten aus der Garage in den Morgen hinein. Er war der Vorbote eines trüben Tages. Der Wetterbericht hatte uns nicht viel Hoffnung auf Sonnenschein gemacht. Die graue Wolkendecke sollte bleiben. Ab und zu würde es auch regnen. Das Wetter entsprach genau unserer Stimmung. Wir konnten nur hoffen, dass uns der Fall nicht zwischen den Fingern wegrann.
    An diesem Morgen hatten wir Glück. Wir erreichten das Büro sogar in einer recht guten Zeit. Glenda Perkins war natürlich schon eingetroffen, und auch unser Chef, Sir James Powell, erwartete uns.
    Er hatte die Stirn in leichte Falten gelegt, trank einen Tee und wünschte uns mit neutraler Stimme einen guten Morgen.
    »Bisher ist er nicht schlecht«, sagte ich locker, nachdem ich Glenda begrüßt hatte. »Mal sehen, wie es weitergeht.«
    »Sie hatten Probleme, nicht wahr?«
    »Nicht mit dem letzten Fall.«
    »Davon berichtete Glenda. Die Sache mit dem Mädchen. Okay, gut gemacht. Aber ich hörte von zwei Gefangenen, die entwischt sind.«
    »Nicht uns, Sir.«
    »Aber Sie werden damit zu tun bekommen.«
    »Das ist richtig.«
    Ich durfte Glenda auf keinen Fall beleidigen, deshalb schenkte ich mir auch hier eine Tasse Kaffee ein. Sir James war bereits durch die offene Tür in unser gemeinsames Büro gegangen und hatte sich auf den Besucherstuhl gesetzt.
    Wir gingen davon aus, dass Glenda ihn informiert hatte. Dem war auch so, denn er kam sofort zur Sache. »Ein Geschwisterpaar, das sich Gebisse in den Mund steckt und Menschen angreift, sie verletzt, um ihr Blut zu trinken. Für wie normal halten Sie das?«
    »Für gar nicht normal.«
    »Ich auch nicht.«
    »Es war trotzdem kein Fall für uns, Sir«, sagte ich. Wenig später bekam unser Chef das zu hören, was wir herausgefunden hatten.
    Sir James runzelte die Stirn. Besonders glücklich sah er dabei nicht aus. »Sie haben Recht, John, das war wirklich nicht Ihr Fall. Trotzdem sind diese Menschen gefährlich, die den Kollegen entkamen. Auch wenn es sich bei ihnen nicht um echte Vampire handelt, möchte ich, dass Sie sich mit dem Fall beschäftigen.«
    »Das hätten wir sowieso getan.«
    Suko stand mir noch bei. »Weil wir davon ausgehen, Sir, dass diese Menschen einer besonderen Leidenschaft nachgehen. Wir denken uns, dass sie den Weg zu den echten Blutsaugern suchen und auch irgendwann finden werden. Auf der anderen Seite sind auch die echten Vampire – insbesondere Dracula II und Justine Cavallo immer darauf erpicht, Unterstützer zu finden. Sie brauchen

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