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1316 - Vampirhölle

1316 - Vampirhölle

Titel: 1316 - Vampirhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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los!
    ***
    Der Sir flog über den Tisch hinweg, und er schrie dabei. Nein, das war kein normaler Schrei, der aus seinem offenen Maul drang. Es war mehr ein Kreischen der Wut. Er wollte Blut. Es war sein Signal zum Angriff, und das Gesicht hatte sich zu einer bösen Blutfratze verzerrt, getrieben von dem Willen, mir an die Kehle zu gehen, sie aufzureißen und zuzubeißen.
    Es war vielleicht ein Fehler, noch keine Waffe gezogen zu haben.
    So schnell kam ich auch nicht an die Beretta heran. Ich wollte nicht mit dieser Bestie zusammenprallen, und mir blieb nur der Weg zurück.
    Bei einer normalen Position wäre es kein Problem gewesen. Ich hätte ihn ins Leere springen lassen können, was leider nicht passierte, denn hinter mir standen die Gaffer.
    Ich fiel rücklings in sie hinein, räumte sie auch zur Seite, aber sie bildeten dabei ein Hindernis, das mir wie eine Gummiwand vorkam. Mein Sprung wurde abgefedert, was bei Cecil Banks nicht der Fall war. Er traf mich in dem Augenblick mit seinem vollen Gewicht, als ich mich in einer Schräglage befand.
    Und das war schlecht!
    Jetzt gab es niemanden mehr, der mich aufhielt. Es war eine Lücke geschaffen worden, in die ich hineinfiel. Natürlich nicht auf eine weiche Unterlage, sondern auf den harten Boden.
    Noch während ich fiel, hörte ich das Geschrei der Gäste. Mir war klar, dass sie nicht auf meiner Seite standen. Für sie war der Sir so etwas wie ein Gott.
    Jetzt lag er auf mir.
    Seine Hände tasteten nach meiner Kehle. Es war nicht unbedingt hell in meiner näheren Umgebung, aber das Licht reichte aus, um seine böse Fratze zu sehen und vor allen Dingen die beiden verfluchten Blutzähne, die aus dem Oberkiefer hervorstachen und mich an zwei gelbliche Messerspitzen erinnerten.
    Meine Arme waren zwar nicht eingeklemmt, doch normal bewegen konnte ich sie auch nicht.
    Das Maul suchte meinen Hals. Es war ihm sogar egal, wohin er biss. Er zielte auf meine Kehle, aber da war ich schneller. Und zwar mit dem Kopf.
    Der Stoß nach vorn!
    Mit der Stirn knallten wir zusammen. Wieder hörte ich die Rufe der Zuschauer, zugleich aber sah ich wieder Sterne aufblitzen. Ich hatte den letzten Rammstoß gegen mein Kinn noch nicht verdaut, war allerdings schon davon überzeugt, dass es ebenfalls der Sir gewesen war.
    Das Wissen, dass er im Gegensatz zu mir keine Schmerzen spürte, gab mir die nötige Kraft, um weiterzumachen. Der Druck auf meinen Körper hatte sich nach der überraschenden Attacke etwas verlagert und auch abgenommen. Ich wuchtete mich zur Seite.
    Ein Fluch fegte über meinen Kopf hinweg. Mein linker Arm lag plötzlich frei. Beinahe noch blind führte ich einen Rundschlag und traf etwas Weiches.
    Ich riss die Augen wieder auf. Der Schlag hatte ihn voll erwischt, Banks lag auf dem Boden.
    Allerdings hatte er einen Vorteil! Seine Freunde rissen ihn auf die Beine. Er brüllte ihnen zu, dass sie sich auf mich stürzen sollten.
    Wenn das passierte, sah es düster aus.
    Ich traf ihn im Liegen in die Magengrube.
    Der Sir knurrte nur, zuckte aber zurück und wurde wieder gehalten. Er hatte mir eine kurze Atempause gegönnt, und auch sein letzter Befehl wurde nicht sofort umgesetzt.
    Mit einer schnellen Bewegung zog ich meine Beretta. Das alles geschah hoch im Liegen. Auch die Zuschauer hatten damit nicht gerechnet. Das hörte ich wieder an ihren Schreien.
    Die Waffe in meiner Hand sah der Sir ebenfalls. Er glotzte sie an.
    Er tat auf einmal nichts. Er stand. Andere bildeten hinter ihm seine Rückendeckung, und es schien so zu sein, als würde ihm allmählich klar werden, dass meine Beretta gefährlich werden konnte.
    Ich wollte es ihm noch genauer erklären.
    »Silberkugeln«, flüsterte ich, »geweihtes Silber, Sir. Du weißt, was das bedeutet.«
    Das wusste er, denn er brüllte schrecklich auf.
    In sein Brüllen hinein fiel der Schuss!
    Zwar fühlte ich mich schwach und ausgelaugt, doch zielen und schießen konnte ich noch.
    Die geweihte Silberkugel fuhr mitten in das hässliche Gesicht des Sirs hinein und zerschmetterte es.
    Blut spritzte hervor. Nicht sein eigenes, sondern das seiner Opfer, vermischt mit Knochensplittern. Er schlug um sich. Plötzlich gab es niemanden mehr, der ihn festhielt. Mein Schuss führte zu einer Panik. Alle, die in seiner Nähe standen, rannten weg.
    Cecil Banks konnte nicht mehr auf den eigenen Beinen stehen.
    Das geweihte Silber hatte seine Existenz kurzerhand ausgelöscht. Es war vorbei mit seiner Herrlichkeit.
    Er brach zusammen und fiel dabei

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