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1317 - Die Orphischen Labyrinthe

Titel: 1317 - Die Orphischen Labyrinthe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommen.
    Was für eine Partnerschaft. Jäger und Gejagter als Team! Hatte es das jemals vorher schon gegeben?
    Aber, mußte Akkarr einschränken, Perry war in gewisser Weise auch ein Gejagter.
    Das Bossem konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, auf welch dramatische Weise sich das noch bewahrheiten würde.
     
    *
     
    Irmina hatte ihn gewarnt.
    „Veth Leburian hat ernste Bedenken", berichtete sie nach ihrem zweiten Flug ins Heldor-System, wo sie Verbindung mit der Mannschaft des Virenschiffs LOVELY &BLUE aufgenommen hatte. „Er befürchtet, daß der Tormeister von Yagguzan Vorbereitungen treffen wird, um dich nicht noch einmal aus dem Orphischen Labyrinth entkommen zu lassen. Du hast die Aufmerksamkeit des Nakken erregt, Perry. Er hat dich als Gorim identifiziert, als du dich im Labyrinth fangen ließest, nur um gleich darauf wieder auszubrechen. Im Wiederholungsfall wird er entsprechende Vorkehrungen treffen, um dich nicht wieder fliehen zu lassen, meint Veth. Ich schließe mich dieser Ansicht an."
    „Ich auch", hatte Perry geantwortet - und war anschließend zum zweitenmal ins Labyrinth gegangen. Seine Begründung: „Es geht um Roi, meinen Sohn."
    Er fühlte sich mit dem von Geoffry Waringer konstruierte Labyrinthtaucher sicher, und er hatte eine nachgebaute Ishara, die ihm den Status eines Jägers verleihen sollte. Aber irgend etwas stimmte damit nicht. Die Impulse, die sie ausstrahlte, stempelten ihn zu einem Feind aller Labyrinthbewohner. Die Gejagten hielten ihn für einen Jäger, und die Jäger sahen in ihm Freiwild.
    Und er fand sich in der Gestalt eines Mischwesens, wie es kein zweites im Orphischen Labyrinth von Yagguzan gab.
    Konnte es sein, daß der nakkische Tormeister seine Transmutation absichtlich auf diese Weise beeinflußt hatte? Rhodan war sich dessen inzwischen sicher. Er hatte einen Sonderstatus bekommen, der für alle im Labyrinth befindlichen Lebewesen ein Feindbild signalisierte.
    Unter diesen Umständen konnte er froh sein, wenigstens das hinterhältige Bossem als Weggefährten gewonnen zu haben.
    Akkarr würde wenigstens zu ihm halten, solange er sich davon persönliche Vorteile versprach. Und es lag an ihm, Rhodan, Akkarr bei der Stange zu halten. Es war eine verzwickte Situation, nicht ungefährlich, aber auch nicht hoffnungslos. Rhodan wollte wenigstens erreichen, daß das Bossem ihn zu der Gruppe von Labyrinthbewohnern führte, die nach den Geboten jenes Missionars lebten, dessen Lehren Akkarr nicht so recht begriff.
    Rhodan lag viel daran, diesen „Erleuchteten" kennenzulernen. Ein Wesen, das sich in dieser mörderischen Umgebung eine so hohe Ethik bewahrt hatte, konnte man nicht hoch genug achten. Er wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber vielleicht handelte es sich bei dem Missionar um Roi oder Ron - oder wenigstens um jemand, der Kontakt mit einem der beiden gehabt hatte. Das wollte Rhodan herausfinden. Es war ein erster bedeutender Hinweis.
    „Trage mich", bat das Bossem. „Du bist so groß und stark und viel schneller als ich.
    Mein Lebensraum liegt in den viel höheren Schichten. Ich kann hier weder fliegen, noch finde ich die richtige Nahrung. Ich bin nahe am Verhungern."
    Rhodan ließ Akkarr in seinem Nakken Platz nehmen, und er spürte sein Gewicht kaum.
    Sie wanderten über eine Landscholle, die ziemlich eben war. Nur manchmal erhoben sich kleinere Hügel, auf deren Kuppen Gruppen von kristallinen Gewächsen standen.
    Rhodan begab sich einmal auf einen der Hügel, um von den Früchten dieser Kirstallsträucher zu kosten. Er streifte mit seinen behaarten Pranken die grünlichen Kügelchen von dem wie zu Eis erstarrten Geäst und aß sie mit Heißhunger. Er bot auch Akkarr davon an, aber dieser kreuzte protestierend die Flügel vor dem Maul.
    „Wir müssen höher hinauf, viel höher", verlangte Akkarr. „Suche nach einem Aufstieg."
    „Und wie sollte ein solcher aussehen?" erkundigte sich Rhodan.
    Akkarr gab darauf keine Antwort. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, die Rhodan durch die Ebene wanderte, ohne eine Möglichkeit zu finden, die Scholle zu verlassen.
    Hoch über ihnen türmten sich riesige Wolkengebirge auf, die rasch vorbeitrieben und manchmal auch rasend schnell diffundierten.
    „Dort hinauf müssen wir", sagte Akkarr sehnsüchtig. Und in seiner Verzweiflung riet er Rhodan sogar: „Versuche zu fliegen. Vielleicht erwischst du eine aufwärtsführende Strömung."
    „Und warum fliegst du nicht?" fragte Rhodan.
    „Die Luft ist hier unten zu

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