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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Horror-Oma. Trotz der zahlreichen gefährlichen Situationen, in denen sie schon gesteckt hatte, war sie nicht »vernünftig« geworden und versuchte es immer wieder. Und sie war wie eine Klette oder wie ein Kampfhund, der Blut geleckt hatte. Wenn Suko sie nicht mitnahm, würde sie es auf eigene Faust versuchen, das traute er ihr ohne weiteres zu.
    »Nun…?«
    Suko seufzte hörbar und verdrehte die Augen. Er winkte sogar ab, was Sarah zu einem Lächeln verleitete und zu einer Frage.
    »Dann bist du einverstanden?«
    »Bitte, Suko«, sagte Glenda.
    »Okay, du kannst mit.«
    »Das darf nicht wahr sein.« Glenda schüttelte den Kopf.
    »Ja, du kannst mit, wenn du dich entsprechend verhältst. Ich habe dich lieber unter Kontrolle, denn ich kenne dich. Einen Alleingang möchte ich bei dir nicht riskieren.«
    »Sehr gut.« Sarah lächelte breit und wandte sich an Glenda Perkins. »Er kennt mich eben besser als du.«
    »Leider.«
    Sarah war in ihrem Element. »Wann fahren wir?«
    »Sofort…«
    ***
    Das Blumenmesser steckte mit seiner Schneide in Linda Stones Handfläche. Sie hatte ihre Hand dabei gedreht und präsentierte sie uns wie ein kleines Kunstwerk. Dabei hätte sie vor Schmerzen schreien müssen, was jedoch nicht der Fall war, und so konnten wir nur sagen, dass sie gegen den Schmerz unempfindlich war.
    Sie schaute uns an und lächelte breit. Sie hatte ihren Spaß, obwohl das Lächeln nicht echt war und mehr einer Grimasse glich.
    Aber wir lasen in ihm auch einen gewissen Triumph.
    Bill und ich waren völlig konsterniert. Zum ersten Mal stellten wir fest, dass wir uns in dieser Person verdammt geirrt hatten. Sie war uns zwar zuvor auch nicht koscher gewesen, aber was hier passierte, das widersprach allen Gesetzen.
    Kein Schrei, kein Stöhnen – nichts. Nur eben das Lächeln und ihre Haltung, die darauf hindeutete, dass sie sich uns gegenüber verdammt überlegen fühlte.
    »Wer ist sie, John?«, flüsterte Bill mir zu, auf dessen Gesicht sich eine Gänsehaut gelegt hatte. »Ist sie ein Zombie? Ein besonderer Zombie?«
    »Sie hat keinen Schatten.«
    »Ja, und es macht ihr nichts aus, sich die scharfe Klinge eines Blumenmessers in die Hand zu stoßen. Das kann ich nicht nachvollziehen, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Sie besitzt keinen Schatten, Bill.«
    »Soll das der Grund für die Anormalität sein?«
    »Zunächst müssen wir davon ausgehen.«
    Linda Stone musste uns gehört haben. Sie reagierte nicht. Weiterhin präsentierte sie ihre Hand, als wäre sie das Normalste auf der Welt. Jetzt quoll schon ein wenig Blut aus der Wunde, aber die Streifen waren nur sehr dünn.
    »Was willst du tun, John?«
    »Ich möchte, dass du mir den Rücken deckst. Alles andere übernehme ich. Mal sehen, was dabei herauskommt.«
    »Okay.«
    Es war nicht weit bis zu Linda Stone.
    Ich ließ sie nicht aus den Augen, als ich sie ansprach und gleichzeitig vorging. »Wer sind Sie? Wer sind Sie wirklich? Wollen Sie uns das nicht sagen?«
    Es war möglich, dass sie lächelte. Jedenfalls zuckten ihre Lippen kurz, doch sie sagte nichts. Sie blieb sehr ruhig und hielt den Blick gesenkt.
    Ich stoppte erst, als ich so dicht vor ihr stand, dass ich sie berühren konnte. Auch jetzt tat sie nichts und blieb nahezu gelassen. Kein Schmerzlaut drang aus ihrem Mund. Als ich in ihre Augen schaute, sah ich ihren festen Blick. Auch dort hatte sich nichts verändert. Für mich war sie ein Phänomen.
    Lange warten wollte ich nicht. Es stand fest, dass sie kein normaler Mensch war. Sie gehörte zu den Personen, die praktisch auf einen bestimmten Test warteten und dafür prädestiniert waren.
    Und genau das wollte ich versuchen.
    Ich fasste mit den Fingerspitzen die Kette meines Kreuzes an und zog den Talisman an meiner Brust in die Höhe. Auf diesen Test kam es an. Da wir recht nahe zusammenstanden, hätte ich eigentlich etwas am Metall spüren müssen, doch eine Reaktion blieb aus.
    Das Metall erwärmte sich nicht.
    Eine Hand hatte sie frei.
    Ich hielt ihr das Kreuz entgegen.
    »Bitte, fassen Sie es an!«
    Linda Stone bewegte ihre Augen. Mehr tat sie nicht, und deshalb übernahm ich die Initiative. Eine gewisse Spannung konnte ich nicht verleugnen, als ich das Kreuz gegen ihre freie Hand drückte.
    Sie zuckte zusammen.
    War das ein Erfolg?
    Nein. Auf beiden Seiten passierte nichts. Weder bei ihr noch bei meinem Kreuz. Kein Licht, keine Wärme, aber auch kein Zusammenbrechen der Testperson. Sie nahm es völlig normal hin.
    Ich zog das Kreuz wieder zurück und

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