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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stampfte sie mit dem Ende des Stocks auf. Als sie sich drehte, funkelten die Augen wieder. Das Erlebnis hatte sie zwar nicht vergessen, aber der Wille, etwas zu tun, der war schon vorhanden.
    Sie wusste auch bereits wie es weitergehen würde.
    In der Nähe der amerikanischen Botschaft fand sie immer ein Taxi. Dorthin begab sie sich und musste durch ein Klopfen an der Scheibe den Fahrer erst aufmerksam machen.
    »Hi.« Es war ein junger Mann, der sie mit blitzenden Zähnen angrinste. »Wo soll es denn hingehen, Lady?«
    »Zu Scotland Yard, mein Sohn.«
    Der Fahrer schaute die Horror-Oma noch mal an, stellte jedoch keine weiteren Fragen mehr, sondern fuhr langsam aus der Parklücke und ordnete sich in den Fließverkehr der South Audley Street ein.
    Sarah aber war zufrieden. Wenn ihr jemand helfen konnte, dann ihre Freunde vom Yard…
    ***
    »Kann ich reinkommen?«, fragte Glenda.
    Suko winkte locker ab. »Du bist doch schon drin.«
    »Ha, hatte ich fast vergessen.«
    Sie ging zu John Sinclairs Platz und setzte sich dort. Glenda trug ein helles Sommerkleid mit einem Streublumenmuster und sah irgendwie aus wie eine Blumenprinzessin, der jedoch das Lächeln fehlte, denn ihr Gesicht wies einige Sorgenfalten auf.
    Suko bemerkte dies. Er fragte: »Denkst du noch an deine Kolleginnen aus der Sauna?«
    »Das nicht. Oder nur am Rande.«
    »Dann lach mal.«
    »Das würde ich ja gern«, sagte sie und strich dabei ihren Rock glatt. »Aber ich wundere mich schon, dass John noch nichts hat von sich hören lassen.«
    Suko musste lachen.
    »He, ist das so witzig?«
    »Und ob.«
    Glenda war noch immer anderer Meinung. »Er hätte zumindest erklären können, was Sache ist. Ein kurzer Anruf hätte ausgereicht, das ist alles. Ich will nicht unken, aber komisch ist mir schon.«
    »Johns Bauchgefühl.«
    Glenda nickte über den Schreibtisch hinweg. »Wenn du es so siehst, hast du Recht. Es geht hier um ein Bauchgefühl. Das hatte ich schon in der Sauna. Da stimmte was nicht. Ich merkte es, nachdem ich erwacht war.«
    Der Inspektor lächelte und schüttelte den Kopf. »Bitte, Glenda, das ist alles gut und schön, was du da sagst, aber denke daran, dass John zu Bill Conolly gefahren ist.«
    »Na und?«
    »Hör mal, Sie sind alte Kumpel. Außerdem hatte Bill nur so etwas wie einen Verdacht, nicht mehr. Sollte sich der als unbegründet erweisen, werden sich’s die beiden bei diesem Wetter noch gut gehen lassen. Um diese Zeit im Garten der Conollys zu sitzen, ist doch was. Schön unter Bäumen einen Drink nehmen…«
    »Seit wann schwärmst du für Drinks?« Glenda nahm ihm die Erklärung nicht ab.
    »Tee ist auch ein Drink.«
    »Ausreden, Suko, nichts als Ausreden.« Sie reckte ihr Kinn vor.
    »Nein, nein, ich denke da schon richtig.«
    »Wir können ja wetten.«
    Bevor Suko darauf eingehen konnte, meldete sich mal wieder das Telefon. Glenda, die günstiger saß, streckte den Arm aus und wartete darauf, dass Suko nickte. Erst dann nahm sie den Hörer ab und meldete sich. Sie schaltete zugleich den Lautsprecher ein, damit Suko mithören konnte.
    Es war der Kollege vom Empfang, der etwas herumdruckste und nicht so recht mit der Sprache herausrückte.
    »Hier unten ist Besuch für Mr. Sinclair und Suko. Eine… ähm … ältere Frau.«
    Glenda schaffte es nicht, eine Frage zu stellen, weil sie im Hintergrund die Stimme hörte. Sie verstand nicht, was da gesagt wurde, doch sie glaubte, die Stimme zu kennen.
    »Ist es Mrs. Sarah Goldwyn?«
    »Ja, ich denke…«
    »Sie möchte hochkommen.«
    »Schon, kennt sie denn…«
    »Mrs. Goldwyn weiß Bescheid, wohin sie fahren muss. Machen Sie sich da keine Sorgen.«
    »Okay, ich schicke sie hoch.«
    Als Glenda aufgelegt hatte, schauten sie und Suko sich fragend an.
    »Warum hat sie nicht angerufen?«, flüsterte Glenda. »Das macht sie doch sonst, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Keine Ahnung. Wir werden sie fragen.«
    Glenda stand auf. »Genau das werden wir. Ich gehe ihr dann mal entgegen.«
    »Tu das.«
    Die dunkelhaarige Frau verließ das Büro, und sie dachte darüber nach, welchen Grund Sarah haben könnte, sie zu besuchen. So etwas kam nicht oft vor. Zumeist rief sie an, und dann war auch Jane Collins mit im Spiel, wenn es sich um eine bestimmte Angelegenheit handelte, in die Sarah mal wieder ihre Nase gesteckt hatte.
    Nun ja, ihre Neugierde würde bald befriedigt werden. Vor der Tür des Aufzugs wartete Glenda auf die Horror-Oma, die auch bald erschien und aus der Kabine trat. Sie ging dabei

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