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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abbiegen.«
    »Danke.«
    Der Kollege führte sie in eine schmale Straße, in der Schatten vorherrschten. Hier parkten seltsamerweise keine Autos, bis auf zwei Polizeiwagen, und dahinter konnte Suko sein Fahrzeug abstellen.
    »Hier ist es okay«, erklärte der Kollege.
    »Danke.«
    Beide stiegen aus, und Suko erkundigte sich noch mal nach William Hollisters Laden.
    »Ach, da wollen Sie hin.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Ja, den kennen viele hier in der Ecke. Ein Trödler, ein Second-Hand-Mann, der seinen Laden allerdings nicht verlässt, um sich auf Flohmärkten herumzutreiben. Sein Geschäft läuft auch so.«
    »Und was verkauft er?«
    »Alles.« Unter der Stirn des Polizisten zogen sich die Augenbrauen zusammen. »He, ich will mich ja nicht einmischen, doch Sie haben sehr intensiv nach Hollister gefragt. Liegt etwas gegen ihn vor?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich brauche ihn als Zeugen.«
    »Ein Dealer ist er nicht.«
    »Davon bin ich auch nicht ausgegangen.«
    Der Kollege sprach jetzt vertraulich. »Dass mal krumme Geschäfte mit Second-Hand-Ware getrieben werden, dagegen können wir nichts machen. Außerdem hat er zu uns einen guten Draht.«
    »Verstehe. Ein Spitzel.«
    »Ja, ein Informant.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    Suko brauchte nicht mehr viel zu fragen. Er und Sarah konnten auch allein dem Ziel entgegengehen.
    Der Laden passte in das alte Haus. Seine Fassade sah ebenso grau und abgeblättert aus. Es gab ein Schaufenster. Darin war so viel Krimskram ausgestellt, dass ein Betrachter beim ersten Hinsehen bereits den Überblick verlor.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Suko.
    Lady Sarah lachte leise. »Wenn du jetzt denkst, dass ich einen Rückzieher mache, hast du dich geirrt. Allein wäre ich vielleicht nicht in das Geschäft gegangen, aber ich weiß inzwischen, dass ich einen guten Beschützer habe. Da kann mir ja nichts passieren.«
    »Du sagst es.«
    Suko schob sich als Erster in das Geschäft hinein, in dem nicht eben ein strahlendes Licht vorherrschte. Wer hier suchte, der musste sich schon mit der schummrigen Beleuchtung zufrieden geben, was den meisten Kunden wohl nichts ausmachte.
    Es gab eigentlich nichts, was es nicht gab, wie Suko mit einem schnellen Blick feststellte. Vor allen Dingen Kleidung, und in der Luft hing auch der leichte Geruch von Mottenpulver, der wie eine Fahne gegen die Gesichter der Kunden schlug.
    Man konnte auch andere Dinge käuflich erwerben. Alte Bücher ebenso wie Bilder und Spiegel. Kleinmöbel waren gestapelt, und es gab auch eine Theke.
    Da unter der Decke zwei Leuchten ihr honiggelbes Licht abgaben, sahen Suko und Sarah, dass sich jemand hinter der Theke bewegte.
    »Das ist Hollister!«, zischelte die Horror-Oma.
    »Okay, dann bleib etwas zurück. Der Job ist getan für dich.«
    »Gut.«
    Sarah wusste genau, wann ihre Grenzen erreicht waren, und das war jetzt hier der Fall. Sie wollte nichts übertreiben. Suko hatte schon genug für sie getan.
    Der Typ hinter dem Tresen war aufmerksam geworden. Lady Sarah hatte ihn als einen farblosen Menschen beschrieben, und das traf tatsächlich zu, wie Suko feststellte, als er William Hollister aus der Nähe sah. Er war wirklich ein Mensch, den man sah und schnell wieder vergaß.
    Suko blieb dicht vor dem Holztresen stehen. »William Hollister?«, fragte er.
    »Wer will das wissen?«
    »Ich. Mein Name ist Suko.«
    »Was wollen Sie?«
    Suko deutete mit dem Daumen über seine rechte Schulter.
    »Kennen Sie die Lady, die hinter mir steht?«
    Hollister schaute tatsächlich an Suko vorbei, obwohl das sicherlich nur Schau war. Man konnte davon ausgehen, dass er schon längst etwas gesehen und Sarah auch erkannt hatte.
    »Warum sollte ich sie kennen?«
    »Weil sie Zeugin eines Vorgangs gewesen ist, der sie sichtlich geschockt hat, Mr. Hollister.«
    »Was hat sie denn gesehen?«
    »Sie stießen sich ein Messer in den Körper.«
    Hollister sagte nichts. Stattdessen fing er an, bunte Blechdosen neben einer alten Kasse zurechtzulegen.
    »Bekomme ich keine Antwort?«
    »Ich denke, Sie sollten jetzt gehen.«
    »Ich will etwas von Ihnen hören.«
    »Nein, hauen Sie ab.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Mr. Hollister«, sagte er dann, »ich habe keinen Grund, an den Aussagen der Frau zu zweifeln. Ich möchte wissen, was wirklich mit Ihnen los ist. Und ich werde nicht eher gehen, bis sie es mir gesagt haben.«
    »Es gibt nichts zu sagen.«
    »Gut. Dann stelle ich Ihnen eine andere Frage. Wo befindet sich Ihr Schatten?«
    So direkt angesprochen, konnte der

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