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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr geschehen war. Sie schaute auf ihre Handfläche und schüttelte den Kopf. Als sie keine Erklärung fand, wandte sie sich an mich.
    »Was soll das? Warum haben Sie es getan?«
    »Weil wir reden wollen.«
    »Nein, das will ich nicht.« Sie wehrte sich, doch sie war nicht mehr aggressiv. Mit sehr schwacher Stimme hatte sie mich angesprochen, und sie schüttelte auch den Kopf.
    »Es ist besser für Sie.« Ich streckte ihr die Hand entgegen. »Kommen Sie, Mrs. Stone.«
    Etwas musste mit ihr geschehen sein, denn plötzlich brach ihr Widerstand zusammen. Sie ließ es zu, dass ich sie wegführte. Das Blumenmesser übergab ich meinem Freund Bill zur Aufbewahrung.
    Nach draußen wollte ich nicht mit ihr gehen. Deshalb behielten wir unsere Plätze im Wintergarten. Ich drückte sie in einen der dunkelgrün lackierten Korbstühle, dessen Gebinde leicht protestierte, als es den Druck verspürte.
    Bill war gegangen und hatte ihr etwas zu trinken geholt. Das mit Wasser gefüllte Glas stellte er neben ihr auf der Glasplatte eines kleinen Tischs ab.
    Wir setzten uns der Frau gegenüber. Sie sah nicht aus wie jemand, der kooperieren wollte, doch es musste sein, wenn wir weiterkommen wollten. Sie war die einzige Spur, die wir hatten, und ich konnte mir zudem vorstellen, dass sie nicht die einzige Person war, die man manipuliert hatte. Möglicherweise gehörten mehrere zu diesem Kreis.
    Sie griff nach dem Glas Wasser und trank ein paar kleine Schlucke. Ihr Blick war nicht auf uns gerichtet. Jede Bewegung wirkte wie von einem fremden Menschen durchgeführt. Mit dem Körper saß sie uns gegenüber. Mit den Gedanken aber war sie woanders.
    »Sie müssen reden«, flüsterte ich. »Von Ihren Worten kann viel abhängen. Etwas ist mit Ihnen geschehen, und wir möchten, dass Sie es uns bitte sagen.«
    Sie schaute uns jetzt an.
    »Wollen Sie das, Mrs. Stone?«, fragte Bill.
    Es war rein rhetorisch ausgesprochen worden, wir rechneten nicht mit einer ehrlichen Antwort und waren umso überraschter, als sie den Kopf senkte und die Antwort flüsterte: »Ja, ich will…«
    ***
    Bis Soho und zur angegebenen Adresse war es nicht weit. Suko hatte sich trotzdem einen Dienstwagen genommen. Er wusste nicht, was noch alles auf sie zukam. Möglicherweise brauchte er ein Fahrzeug.
    Lady Sarah Goldwyn hatte sich nicht abhängen lassen. Sie hing wirklich wie eine Klette an ihm. Suko war nicht in der Lage gewesen, sie abzuschütteln, und wenn er mal einen Blick in ihr Gesicht warf, dann fiel ihm das schon spitzbübische Lächeln auf, das sie zur Schau trug. Sarah Goldwyn hatte genau erreicht, was sie wollte.
    Durch eine zusätzliche Gebühr, die jeder Fahrer zahlen muss, wenn er in die Innenstadt fährt, war der Verkehr zwar weniger geworden, aber an ein lockeres Durchkommen war nicht zu denken.
    Es gab nach wie vor Staus, über die vor allen Dingen Lady Sarah schimpfte, die Suko allerdings gelassener hinnahm.
    »Nimm’s leicht, Sarah, er läuft uns nicht weg.«
    »Weiß ich, aber wir brauchen noch einen Parkplatz.«
    »Kein Problem.«
    Sie lachte. »Ha, in Soho?«
    »Das schaffen wir.«
    Suko war von dem überzeugt, was er gesagt hatte. Zudem verfolgte er einen bestimmten Plan, denn einen normalen Parkplatz wollte er sich nicht suchen. Er war gewissermaßen privilegiert, und das wollte er ausnutzen.
    Zwar war keine Lücke zu finden, dafür ein uniformierter Kollege in der Nähe des Ziels.
    Suko sprach ihn an und präsentierte dabei seinen Ausweis. Das Gesicht des Bobbys verlor an Strenge. Er grüßte knapp und erkundigte sich, wie er helfen konnte.
    »Ich brauche einen Parkplatz, da ich dienstlich unterwegs bin, auch wenn es nicht so aussieht, weil meine Begleiterin nicht eben wie eine Kollegin aussieht.«
    »Verstehe.« Der Mann zeigte sich hilfsbereit. Er wollte selbst vorgehen und sie in einen Platz in der Nähe einweisen.
    Suko fuhr im Schritttempo neben ihm.
    »Die Bemerkung, die auf mich gezielt hat, hättest du dir sparen können«, beschwerte sich Sarah.
    Suko grinste. »Wieso denn? Ist das wirklich so falsch gewesen?«
    »Nein, das nicht. Aber du hast den guten Mann irgendwie bloßgestellt. Der hätte das schon selbst gemerkt.«
    »Was bist du eitel.«
    »Das hat damit nichts zu tun«, wehrte Sarah ab. »Ich habe mehr den Eindruck, dass du dich einem gewissen Geisterjäger immer mehr angleichst. Diese Bemerkung hätte auch von John Sinclair stammen können.«
    »Wir sind eben Partner.«
    »Ja, ja, das merke ich. Du musst gleich rechts

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