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1327 - Lady Sarahs Totenfrau

1327 - Lady Sarahs Totenfrau

Titel: 1327 - Lady Sarahs Totenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zustand, und deshalb war dieser Fall für mich noch lange nicht abgeschlossen. Aber was hatte das alles mit Lady Sarah zu tun?
    Diese Frage musste ich mir einfach stellen. Sarah war tot, wir alle hatten von ihr Abschied genommen, und wir würden es noch mal tun, in zwei Tagen, wenn die Beerdigung war.
    Davor graute mir jetzt schon, aber daran wollte ich nicht denken und blickte versonnen auf das leere Bild.
    Jane beschäftigte sich mit den gleichen Problemen wie ich. »Was hat Sarah uns mit diesem Erbe sagen oder hinterlassen wollen? Ich weiß es nicht. Ich kann mir auch nichts vorstellen.«
    »Sie hat sich vor dem Bild gefürchtet. Vor Lysana!«
    »Warum?«
    »Leider können wir sie nicht mehr fragen, Jane. Möglicherweise hat sie in früheren Zeiten mit ihr Kontakt gehabt, der für sie nicht eben positiv verlaufen ist. Sie hat das Bild nicht zerstören wollen, sie hat es weggeschlossen, aber die Angst ist geblieben, wenn auch tief verdrängt. Es hört sich komisch an, aber ich kann mir vorstellen, dass noch jetzt, in welcher Form und Gestalt auch immer, die Angst nach wie vor vorhanden ist. Und mir ist dabei noch etwas in den Sinn gekommen. Lady Sarah hat zwar das Bild hinterlassen, aber keine Erklärung für uns, die Erben. Ich meine, das war nicht eben ihre Art. Das sind wir beide nicht von ihr gewöhnt.«
    »Denkst du an irgendwelche Aufzeichnungen, die uns in diesem Fall weiterbringen können?«
    »Genau daran, Jane.«
    »Das ist schwer.«
    »Ich weiß, aber du hast hier über Jahre hinweg gelebt. Du kennst alles. Jeden Winkel des Hauses. Wahrscheinlich hast du auch Einblick in ihre persönlichen Unterlagen gehabt.«
    »Das habe ich.«
    »Und weiter?«
    Sie winkte ab. »Nichts weiter, John. Gar nichts, ich kann dir keinen Hinweis geben.«
    »Schade.«
    »Das weiß ich. Aber es ist nicht anders zu machen. Ich stehe hier ebenso vor einem Rätsel wie du.«
    Da konnte ich Jane nicht widersprechen. Der Gedanke hatte sich trotzdem in meinem Kopf festgesetzt. Lady Sarah war nicht die Frau gewesen, die ein ungelöstes Rätsel hinterließ. Da musste noch etwas nachkommen, dessen war ich mir sicher.
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, John, als das Haus hier auf den Kopf zu stellen.«
    Jane Collins hatte praktisch meine Gedanken in Worte gefasst.
    Ehrlich gesagt, mir graute davor. Schon jetzt spürte ich das kalte Gefühl im Nacken, wenn ich an diese Arbeit dachte. Ich fand es einfach pietätlos, in den Sachen einer Verstorbenen zu wühlen, doch wie es aussah, blieb uns nichts anderes übrig.
    Ich hob das Stück Holz an. Das Bild war einfach weg. Wie ausradiert. Ich drehte das Holz herum, um einen Blick auf die Rückseite zu werfen, was ich bisher noch nicht getan hatte.
    Auch dort sah ich das Holz – und noch etwas anderes. Es fiel kaum auf, weil es die gleiche Farbe besaß, und es war an das Material festgeleimt worden.
    Mit den Fingerspitzen fuhr ich darüber hinweg. Sofort wusste ich Bescheid. Jemand hatte ein Stück Papier auf die Rückseite geklebt und es zuvor in eine hauchdünne Folie gesteckt.
    Von diesem Moment an stand für mich fest, dass wir uns eine Durchsuchung des Hauses sparen konnten.
    Ich hielt das Bild so gedreht, dass Jane ebenfalls auf die Rückseite schauen konnte. Beim ersten Hinsehen fiel ihr nichts auf. Ich bat sie, ein Stück näher zu kommen. Erst als sie das getan – hatte, sah sie es und bekam große Augen.
    »Da klebt was, John.«
    »Genau.«
    »Und was?«
    Ich legte das Bild mit der leeren Vorderseite wieder auf den Tisch. Das Messer lag noch bereit. Diesmal musste die Klinge eine andere Funktion erfüllen.
    Auf keinen Fall wollte ich etwas zerstören. Deshalb schob ich das flache Metall so behutsam wie möglich unter die hauchdünne Folie mit dem bräunlichen Papier.
    Sehr langsam drückte ich weiter. Es war ein leises Knistern zu hören, dann ein leicht reißendes Geräusch, und schließlich gelang es mir, die Folie vom Holz zu lösen.
    »Gut, John…«
    Ich machte weiter. Das leichte Zittern der Finger blieb. Ich war innerlich aufgeregt. Irgendwie standen wir vor einer großen Entdeckung, das stand für mich fest.
    Noch ein paar Bewegungen unterhalb der Folie, dann hatte ich es geschafft und sie gelöst.
    Das Stück Holz legte ich wieder zurück.
    »Ich glaube, wir haben es gepackt, John.«
    »Hoffentlich.«
    Ich suchte nach einer offenen Seite der Folie. Eingeschweißt war das Papier nicht. Man hatte die offene Seite nur mit durchsichtigem Klebstoff verschlossen.
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