Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1329 - Der Raub der Hybride

Titel: 1329 - Der Raub der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Alaska, daß es sich dabei um den Garten der Hybride handelte.
    Faragha erwartete ihn bereits.
    „Es freut mich, daß du meiner Einladung gefolgt bist, Saedy", sagte der Nakk durch seine Sprechmaske.
    „Hätte ich denn eine andere Wahl gehabt?" wollte Alaska wissen.
    Der Nakk gab einen undefinierbaren Laut von sich, den man mit etwas Einfühlungsvermögen als Seufzer hätte deuten können.
    „Nun, wie soll ich sagen ...", kam es zögernd durch die Sprechmaske. „Lainish, unser beider Oberhaupt, weiß nichts von dem, was wir beide jetzt vorhaben. Ich fürchte nämlich, daß er sein Einverständnis für dieses Experiment verweigert hätte ... Bist du von dieser Hybride ebenso fasziniert wie ich?"
    Alaska bekam bei Faraghas Worten ein mulmiges Gefühl.
     
    *
     
    Die Hybride bot sich den Blicken wie ein überdimensionaler Blütenstrauß dar. Die unterarmlangen, tulpenförmigen Blüten schmiegten sich so dicht aneinander, daß man den Pflanzenstock aus mannsdicken Strünken und das Netzwerk aus schlankem Geäst nur erahnen konnte. Nichts deutete daraufhin, daß diese Pflanze zu mehr fähig war, als durch seinen Anblick das Auge des Betrachters zu erfreuen.
    Man sah der Hybride nicht an, daß ihr Pflanzenstock zwei ausgewachsene menschliche Symbionten und drei Siganesen umschlungen hatte, daß sich die knorrigen Stämme, Luftwurzeln gleich, um diese Körper rankten und ihre haarfeinen Triebe in sie versenkten und so für den komplizierten Stoffwechsel sorgten. Und noch weniger hätte man beim bloßen Anblick der Hybride ahnen können, daß die Verbindung auf psychischer Ebene noch tiefer war, daß durch diese Symbiose eine parapsychische Kraft entstand, die diesem Mischwesen präkognostische Fähigkeiten verlieh.
    Die Hybride bedeckte eine Fläche, die einen Durchmesser von etwa sechs Metern hatte, die höchsten Blütenkelche ragten bis zu drei Metern auf.
    Alaska lauschte auf das für die Hybride typische telepathische Wispern, wie er es auf Majsunta vernommen hatte. Aber er konnte nicht das leiseste Raunen empfangen. Der gewaltige Hybridenstock von Majsunta hatte damals einen solchen Mentalsturm entfacht, daß man ihm ohne entsprechende Schutzhelme nicht hätte standhalten können, und selbst dieser vergleichsweise winzige Ableger, die Demeter-Jenny-Siganesen-Hybride hatte sich ihm verständlich mitzuteilen vermocht: Siganesen sieht man nicht...
    Aber nun empfing er nichts, keinen noch so schwachen oder unartikulierten Mentalimpuls, gerade so, als sei die Hybride psitot.
    „Die Hybride welkt", sagte der Nakk Faragha, als könne er Alaskas Gedanken lesen.
    „Dabei habe ich sie in Majsunta-Nährboden gepflanzt, pflege und hege sie, als sei sie ein Stück von mir. Ich bin sogar soweit gegangen, die Pflanze mit weiteren Symbionten zu verstärken, aber sie stößt sie ab. Da, sieh selbst!"
    Der Nakk befingerte Alaska mit einigen seiner Ärmchen, die ihm aus dem Oberkörper ragten.
    Alaska wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Er sah, worauf ihn Faragha aufmerksam machen wollte. Die Hybride rollte einige ihrer Blüten ein, zog sie regelrecht in die Blütenstängel zurück, so daß der Blumenstrauß an dieser Stelle kahl war.
    Zwischen dem Geäst waren die durch eine vorangeschrittene Metamorphose unkenntlich gewordenen Körper zweier Lebewesen zu sehen. Sie wirkten verdorrt, wie mumifiziert, als wären ihnen die Körpersäfte entzogen worden. In das Geäst kam Bewegung, die Luftwurzeln schoben sich unter die beiden Körper, hoben sie an und schoben sie ins Freie - Faragha geradewegs vor die Kriechsohle. Dann trieben die Blütenstängel wieder aus, und der Blumenstrauß schloß sich zu seiner vorherigen Pracht.
    „Siehst du es?" kam es fast anklagend durch des Nakken Sprechmaske. Er wandte sich Alaska zu, fixierte ihn mit den zwei schwarzen Kugeln seiner Optik, und seine beiden Psi-Fühler dehnten sich, als wollten sie bis in die Höhe von Alaskas Stirn greifen und sich daran wie psionische Blutegel festsaugen.
    Alaska wich noch einen Schritt zurück. Er sagte: „Vielleicht wäre eine Operation angebracht, um die Vironauten von der Pflanze zu trennen. Nach einer gewissen Zeit, wenn sich beide Symbiosepartner erholt haben, könnte man eine neuerliche Vermählung versuchen."
    „Das wäre der Tod eines der Partner", erwiderte Faragha. „Die einzige Rettung für die Hybride wäre es gewesen, ihr die vertraute männliche Komponente hinzuzufügen. Ich meine die beiden Labyrinth-Ausbrecher."
    „Aber du sagtest

Weitere Kostenlose Bücher