133 - Dämonenerbe
über eine Vampirin namens Rebecca, die unser Computer nicht gespeichert hat. Sie wohnt in der Park Lane."
„Besitzt sie auch einen Nachnamen?"
Coco zuckte die Schultern. „Daran kann ich mich leider nicht entsinnen."
„Warte, ich werde mal den großen Bruder befragen."
Ein paar Minuten später meldete sich Yoshi wieder. Sie verglichen kurz die Computerausdrucke, die identisch waren.
„Einen Augenblick, Coco. Mr. Sullivan reicht mir gerade eine alte Karteikarte." Stimmengemurmel war zu hören. „Da scheint wieder einmal etwas schiefgelaufen zu sein. Auf der Karte steht Rebecca Manderley."
„Wie originell", entfuhr es Coco.
„Wie bitte?"
„Vergiß es, Yoshi. Ich möchte gern wissen, ob Rebecca noch in London ist. Wenn nein, dann fragt bei den Fluglinien an. Sie ist vielleicht in den vergangenen Tagen nach Wien geflogen."
„Ich werde nachforschen, Coco. Sobald ich etwas erfahren habe, rufe ich dich an."
Coco legte den Hörer auf. Dann blickte sie Burke an.
„Tja, der Computer hat anscheinend etwas gegen den Namen Manderley", meinte er. „Das werde ich gleich in Ordnung bringen."
„Vergiß nicht die Informationen zu speichern, die ich euch über Rebecca erzählt habe", meinte Coco ruhig.
Burke blickte verlegen zur Seite, dann rückte er die Brille gerade.
„Wir haben uns nicht gerade sehr fein benommen, Coco."
„Vergiß es", sagte Coco fröhlich. Das Jagdfieber hatte sie gepackt.
Sie schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, trank einen Schluck und vertiefte sich in die Aufstellung der Wiener Dämonen-Sippen. Die Daten waren ziemlich alt, die meisten stammten von ihr selbst.
Sie stieß auf Namen, die ihr nur zu vertraut waren: Lexas, Obrecht, Thimig, Nowotny, Thurgau, Spandorn. An einige Dämonen konnte sie sich nur ungenau erkennen, manche Namen waren ihr unbekannt. In den vergangenen Jahren hatten sich einige neue Clans in Wien niedergelassen, die hauptsächlich aus Oststaaten stammten. Viel hatte sich in der Zeit ihrer Abwesenheit nicht in Österreich getan. Soweit bekannt, waren auch Besuche von Dämonen aus anderen Ländern verzeichnet. Und nun runzelte sie die Stirn. Nach Toths Tod war Wien plötzlich das Ziel von etwa fünfzig Dämonen gewesen, von denen ihr die meisten wohlbekannt waren. Die Aufstellung las sich wie ein Who's who der Schwarzen Familie. Vor einer Woche waren die Dämonen aus Wien verschwunden. „Da ist etwas oberfaul", murmelte sie.
„Hast du was entdeckt?" fragte Dorian Hunter neugierig, der die Kommandozentrale unbemerkt betreten hatte.
Coco schob den Stuhl zurück. „Allerdings." Sie berichtete von Rebeccas Reisen, von ihrer Rückkehr nach London und von den Besuchen der Dämonen in Wien. „Da ist irgend etwas los. Jetzt ist Rebecca bereits in Wien, oder, sie wird demnächst dort eintreffen."
„Hm", murmelte der Dämonenkiller nachdenklich. „Das alles hat etwas mit Toth zu tun. Wer ist sein Erbe?"
„Gut kombiniert", sagte Coco zufrieden. „Das war auch mein erster Gedanke. Darüber ist nichts bekannt."
„Befragen wir den Computer."
„Ich bin schon dabei", sagte Burke eifrig.
Doch auch der Computer konnte ihnen auf diese Frage keine Antwort geben.
„Da bleiben uns nur gewagte Vermutungen", sagte Coco.
„Du denkst an Rebecca?"
Coco nickte. „Das scheint logisch zu sein. Aber ziemlich sinnlos. Weshalb soll Toth sein Vermögen einer so unbedeutenden Dämonin hinterlassen?"
„Vielleicht ist sie nicht mehr so unbedeutend?"
„Als Dämonin war sie eine Niete, Dorian. Das weiß ich ganz genau. Sie brachte mich oft zur Verzweiflung. Nicht einmal die simpelsten magischen Fähigkeiten konnte ich ihr beibringen, und ich habe mich tagelang bemüht. Sie war ein hoffnungsloser Fall. Möglicherweise hat sie etwas dazugelernt, aber viel kann es keinesfalls sein."
Das Telefon läutete, und Coco riß den Hörer an sich, dabei drückte sie auf einen Knopf, nun konnten auch Dorian und Burke hören, was Yoshi sagte.
„Im Augenblick sitzt Rebecca in einem Flugzeug", berichtete der Japaner. „Flug AUA 452. Planmäßiger Abflug 10.30 Uhr. Die Maschine hatte drei Minuten Verspätung. Ankunft in WienSchwechat ist 13.40 Uhr."
Automatisch blickten die drei auf die Uhr. Es war kurz vor Mittag.
„Bist du sicher, daß es die Rebecca ist, die ich meine?"
„Ganz sicher", antwortete Yoshi beleidigt.
„Wer liefert die Nachrichten aus Wien?"
„Sorry, Coco. Das darf ich nicht verraten."
„Es ist wichtig, Yoshi. Ich muß nach Wien, da ist jede Auskunft
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